Nach einem gemütlichen Winter im Stall, bequem mit Vollpension, heißt es für unsere Schafe jetzt wieder trainieren für das Leben auf der Weide. So haben wir das schöne Frühlingswetter der letzten Zeit genutzt und die ganze Truppe täglich zu einem Ausflug mitgenommen ans Ufer der Kleinen Ohe, wo schon die ersten Gräser wachsen. Große Schafe und kleine Schafe erwiesen sich als brav und Peter als guter Hirte.
Hanabi lässt das mit der Frühjahrsmüdigkeit ganz langsam angehen.
Anders bei Ralu und Luserl, den Bärenzwillingen vom Tiergelände im Nationalpark. Neulich an einem Märzmorgen bei Bärens. Da wird die Frühjahrsmüdigkeit einfach weggeplanscht.
Endlich eine schneefreie Wiese für unsere kleinen und großen Schafe. Neues Grün vor dem Schafstall lässt noch auf sich warten und so schlendert man eher gemächlich in der Frühlingssonne über die Weide oder isst sich erstmal drinnen satt.
Heute am letzten Märztag haben wir die Wollende Schar mit auf einen kleinen Ausflug genommen. Runter ans Ufer der Kleinen Ohe. Dort gab es die ersten grünen Halme und es wurde eifrig daran gezupft.
Mehrere Monate mussten es die Hennen und Hähne im Stall bzw. in dem abgezäunten Außenbezirk aushalten. Jetzt gehört ihnen wieder die ganze Wiese ums Haus herum und vor allem auch der Wald hinter dem Haus. Das Umweltministerium hatte ein Einsehen und hat die Stallpflicht endlich aufgehoben.
Die Tür nach draußen ist wieder offen
Ob damit in Bezug auf die Vogelgrippe schlimmeres verhindert werden konnte, sei mal dahin gestellt. Für die Hobby-Hühner-Halter war es auf jeden Fall eine schwierige Zeit. Jetzt heißt es wieder jeden Morgen die Tür zum ehemaligen Bröselstall öffnen und den Hühnern freien Lauf lassen.
Eigentlich haben wir zwei Hühnervölker. Eigentlich deshalb, weil wir gespannt/angespannt sind, ob sich die beiden Völker aus dem Weg gehen oder das Macht- und Nach-Mehr-Streben auch bei den Hühnern ausgeprägt genug ist, so dass am Ende einer alles hat.
Arnie hinter dem Scheibe
Arnie, der mittlerweile vierjährige Ersthahn, mit nur mehr vier Hennen aus seiner ursprünglichen Schar, wohnen im alten Hühnerstall, den wir wieder ordentlich hergerichtet hatten.Einer der beiden Ausgänge ist dieses Fenster, durch das Arnie genau beobachtet, dass das Jung-Volk zuerst ins Freie darf. Doch auch für ihn und seine Hennen wird sich die Tür auf der anderen Seite öffnen. Noch immer ist dies nicht ganz möglich, denn der Frost hat den Boden weit ins Erdreich hinein gefrieren lassen. Immerhin sind von den Schneemassen nur noch Reste übrig, die übrigens von den Hühnern gerne angepickt werden, als ob es sich dabei um Reis oder noch besser Ameisen-Eier handeln würde – neben Schnecken-Eiern die Lieblingsspeise unserer Hennen. Nach der jungen Schar um Louie und seinen sieben Hennen durfte auch Arnie mit seiner Schar aus der Tür treten.
Die alte Schar am Ende der Stallpflicht…
…in der morgendlichen Frühlingssonne
Noch sind die beiden Scharen getrennt (links und rechts im Bild)
Angesichts des morgenlichen Kikeriki-Duells war zu erwarten, dass die beiden Hähne nicht friedlich nebeneinander her leben würden, obwohl der Platz mehr als ausreichend ist. Als die Jungen nach draußen durften, empörte sich Arnie bereits lautstark, während Silke noch ganz zufrieden auf das „liebe Federvieh“ blickt.
Einige können es sich sicher schon denken, was als nächstes kam. Die beiden Hähne luden sich zum Tanz…
Ich bin einmal dazwischen gegangen mit zwei langen Stecken – nur um festzustellen, dass es keinen Sinn hat. Also haben wir uns entschieden, die beiden gewähren zu lassen. Testosteron gesteuert ging es rund ums Haus, solange noch Luft zum Atmen da war.
Ein bisschen Blut ist geflossen, aber die beiden waren ganz still und auf sich konzentriert, während die Damenwelt ungestört ihrer Lieblings-Beschäftigung nachgehen konnte: picken und scharren, scharren und picken. Louie und Arnie vollzogen währenddessen eine Art Ballet: um den anderen herum, dann unten durch, kurz hinterher, Kehrtwende marsch, auf den Kopf gehackt und wieder gegeneinander in die Luft geflogen. Nach einer Stunde war der Verfolgungstanz beendet. Arnie verbrachte den Rest des Tages mit seinen Hennen am Waldrand und Louie mit seinen rund ums Haus. Abends ging es für jede Schar wieder in den angestammten Stall. Wie es weitergehen wird. Wir werden es erleben.
Und so hat alles seine beiden Seiten: die Stallpflicht hielt immerhin die beiden Hähne auseinander. Freilaufende Hühner bedeuten immer auch Angst vor dem Habicht, dem Fuchs, dem Wiesel – und in unserem Fall die Angst vor dem tödlichen Ausgang der Auseinandersetzung zwischen unseren beiden Machos. Trotzdem will ich zumindest dieses Idyll nicht missen.
Hier ein paar Eindrücke von unseren kleinen Jedi-Rittern, die sich tapfer der dunklen Seite entgegenstellen. So wird die Macht der Schafe stets mit uns sein!
Und wenn die kleinen Racker, eeh, Ritter doch mal Hilfe brauchen, dann gibt es ja noch
Als wir uns für das Landleben entschieden haben, war klar, dass wir auch Hühner ums Haus herum haben möchte. Die Eier von wirklich frei laufenden Hühner schmecken einfach unvergleichlich.
Die eine Hühnerschar auf der Suche nach etwas zu fressen
Leider zwingt gerade die behördlich-angeordnete Stallpflicht aus Angst/Schutz vor der Vogelgrippe alle Hühner in den Stall oder in eine teure Voliere. Dabei kann artgerechte Haltung durch den Verkauf von tierischen Produkten ohnehin nicht finanziert werden. Manchmal fragt man sich, wie weit die Menschen von der Realität entfernt sind, die sich Verordnungen und Gesetze ausdenken.
Bald war auch klar, dass wir durch eine Brutmaschine oder Glucke für Nachwuchs sorgen wollen. Das hat auch geklappt. Zufällig waren zunächst genau ein Hahn und drei Hennen geschlüpft. Mit den Küken unserer Glucke kamen zwei weitere Hähne hinzu. Wenn wir Hühner halten und auch selbst nachzüchten wollen, dann ist eine weitere Konsequenz die Frage des Umgangs mit überzähligen Hähnen.
Ab einem gewissen Alter werden sie sich um die Herrschaft über die Hühnerschar streiten, und das durchaus bis aufs blutige Ende. Zwei Hühnervölker mit jeweils einem Hahn können wir in zwei separaten Ställen halten. Zwei weitere Hähne – ein Sperber- und eine Mischung aus Sperber- und Lakenfelder-Hahn – begannen sich langsam für das Einfangen von Hühnern zu interessieren, in dem sie um das Huhn herumlaufen und es mit einem als Barriere halb, Richtung Boden ausgestreckten Flügel scheuchen. Damit beginnt die Schar-Bildung bzw. der Kampf um die bestehende Schar. Außerdem begann der eine Junge mit brüchiger Stimme in das morgendliche Kräh-Konzert der beiden „Platz-Hähne“ einzustimmen. Es war also an der Zeit zu handeln.
Kurzer, bewachter Freigang
noch ein gemeinsames Sandbad
dann muss eine Entscheidung getroffen werden
In der Theorie hatten wir ähnlich wie bei unseren Schafen das Thema schon häufig durchgesprochen. Wir wollen auch den Hähnen zuerst ein angenehmes Leben ermöglichen, um sie kurz vor Beginn der Kampf-Phase zu schlachten und ihr Fleisch dankbar zu nutzen. Soweit die Theorie. Die Praxis aber gestaltete sich schon allein dadurch schwierig, dass wir die beiden Tiere erst einmal einfangen mussten und Hühner/Hähne sind entgegen des Sprichworts gar nicht dumm. War das erstmal gelungen, ließen sich unsere beiden Junghähne jeweils völlig widerstandslos fest in den Händen halten. Mit einigen Streicheleinheiten am Kopf ließen sie sich weiter beruhigen. Dann hieß es für uns, schnell zur Tat zu schreiten, bevor das Tier Zeit hat, doch noch misstrauisch zu werden.
Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht
ist diese Arbeit mit viel Aufwand
und mit viel Mühe verbunden
Wir haben uns dann ans Rupfen gemacht und immerhin mit eigenen Händen das Tier in den Kreislauf von Leben und Tod eingefügt. Für Hähne auf unserer Farm bedeutet das nun einmal nach gut vier Monaten das Ende. Dass das keine angenehme Arbeit ist, sollte eigentlich den Wert, den Fleisch zum Verzehr gesellschaftlich haben sollte, umso mehr verdeutlichen. Das Ausnehmen erfordert noch größere Geschicklichkeit, um keines der inneren Organe zu zerstören. Wenig überraschend war unsere Quote 50 Prozent bei den beiden Kandidaten. Große Lust auf Hähnchenfleisch hatten wir zugegebenermaßen unmittelbar danach nicht mehr. Die Alternative lautet auf die Nachzucht von Hühnern verzichten und damit anderen die unangenehme Arbeit zu überlassen. Genau das wollen wir aber nicht.
Die Lämmer werden wir nach Ablauf ihrer Zeit sicher nicht selber schlachten, sondern einem Fachmann, unserem örtlichen Landmetzger, überlassen, aber wir waren und wollen dennoch so nah wie möglich dabei sein. Hühner respektive Hähne zu schlachten, ist jedoch keine Arbeit, die sich in irgendeiner Form für einen professionellen Schlachter rentiert. Und das ist ja das Zauberwort in unserer Gesellschaft. Also macht man es entweder selbst oder überlässt es Maschinen in der Großproduktion.
Noch wollen wir nicht auf Fleisch verzichten und sind deshalb gewillt, die dunkle Seite des Landlebens zu akzeptieren. Leicht fällt es uns allerdings nicht.
So, jetzt sind alle Lämmer da und alle wohlauf 🙂 Diese Woche Donnerstag wurden nochmal Zwillinge geboren. Sie sind recht klein geraten und werde noch ein paar Tage brauchen, um Kraft zu tanken.
Kalt ist es ja schon lange. Ich glaube, wir haben seit Anfang Dezember minus Grade (mehrmals zweistellig, einmal sogar minus 22 Grad). Das sorgte für eine tief gefrorene Unterlage, auf die seit zwei Wochen immer wieder Schnee fällt. Mittlerweile dürfte die weiße Pracht auf knapp einen Meter angewachsen sein.
Also haben wir mit jeder Schaufelrunde die Gänge rund ums Haus im Schweiße unseres Angesichts tiefer werden sehen, während die Berge rund um das Garagenareal und den Weg zur Straße wuchsen.
Mit dem Traktor auf der Eisfläche zu rangieren und den Schnee hin und her zu schieben, macht noch immer Spaß. Dennoch wäre es schön, wenn der Schnee jetzt eine Pause einlegen würde. Die Solarpanelen haben wir immer wieder in der Hoffnung vom Schnee befreit, sie könnten ihren Dienst tun, sollte sich der runde Feuerball einmal am Himmel zeigen, um dann doch unsere Strom-bringende Batterie mit Hilfe des Diesels über 40 Prozent Ladung zu bekommen.
Kurz kam die Sonne heute heraus, um dann gleich wieder hinter einer Schneewand zu verschwinden. Ich bin trotzdem los gelaufen. Dieser echte Winter macht das Langlaufen möglich, zumindest was die Schneemenge angeht. Denn die Spur wird zwar regelmäßig präpariert, das reicht aber angesichts der vielen Schneeschauer nicht aus, damit der Langläufer nicht selbst ein wenig Schneepflug spielen muss. Da die Temperaturen derzeit nur noch knapp unter null Grad sind, bedeutet das leider auch, dass der Schnee ordentlich pikt (an der Unterseite der Ski kleben bleibt).
Zwei Drittel der Strecke ging es durch dichtes Schneetreiben, dann rissen die Wolken an ein paar Stellen auf, um kurz den Blick auf den Himmel frei zu geben. Tief hängende Wolken schoben sich an anderer Stelle wieder zusammen, angestrahlt von der nur noch knapp über dem Horizont stehenden Sonne. Der Grad zwischen Lusen und Rachel war ebenfalls kurz zu sehen: weiße Bäume auf weißem Grund unterbrochen durch ein paar schwarze Stämme. Dann ergoßen sich die Wolken wieder über den Kamm die Hänge hinab, so dass bei meinem letzten Stück der Langlauf-Runde in Altschönau von den unmittelbar dahinterliegenden Bergen nichts mehr zu sehen war.
Als ich zurückkam, machte sich Silke gerade dran, den dazugekommenen Schnee-Zentimetern erneut mit dem Traktor zu Leibe zu rücken, damit ich morgen in aller Früh mit dem Auto zumindest unser Stück Weg ungehindert befahren kann.
Morgen muss ich nach Köln und der Zug macht schon um 5.43 Uhr in Plattling Station. D.h. ich muss wohl um 4.30 Uhr, die Winterwunder-Landschaft verlassen – und die Schafe, die wohl in den nächsten Tagen lammen werden,
…und die Hühner, die angesichts der weißen Pracht keine Lust haben hinaus zu gehen, selbst wenn die Stallpflicht wegen der Vogelgrippe aufgehoben wäre,
…und Hanabi, die auf einmal ihr Futter nicht mehr verträgt und jetzt von uns mit Lamm und selbstgekochten Nudeln, Reis oder Kartoffeln gefüttert wird,
…und natürlich Silke, die ich wieder sehr vermissen werde, wenn ich die nächsten Tage bei der Arbeit in Köln und München bin, aber ich darf zum Glück am Donnerstag Abend mit dem Zug nach Plattling fahren und dann mit dem Auto weiter zu unserem Waidlerhaus im Winterwunderland.
Da ist er also, der von vielen so sehnsüchtig herbeigesehnte Schnee. Mittlerweile sind gut 30 Zentimeter zusammengekommen. Drei Mal musste ich innerhalb von zwei Tagen mit dem Traktor vor den Garagen und den Weg hinauf zur Straße räumen. Der Winter diktiert den Tagesablauf. Denn um die Runde ums Haus zu den Tieren machen zu können, müssen erst einmal die Wege vom Schnee befreit werden.
Statt Joggen kann/muss ich nun Langlaufen gehen. Seit gestern sind auch in Altschönau die Loipen gespurt. Und wenn noch Kraft übrig ist und wir weiter handwerklich aktiv bleiben wollen, bietet die Scheune genügend Raum, um sich auszutoben.
Aus nicht wirklich rationalen Gründen heraus haben wir beschlossen, erst einmal die Scheune in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, ehe wir uns entscheiden, was wir mit dem zusätzlichen Raum anfangen wollen.
Das Thermometer zeigt minus zehn Grad. Die erste Runde ums Haus zu den Tieren erfolgt noch im Dunkeln, obwohl die längste Nacht mittlerweile zehn Tage zurückliegt. Bei den alten Hühnern und im Schafstall sind die Wassereimer komplett eingefroren. Unsere Quelle fließt allerdings noch, und so ist der Wasserbottich vor der Haustür Eisfrei. Als wirkungsvolles Verfahren, um die Eimer möglichst schnell wieder einsatzbereit zu bekommen, hat sich das Eintauchen in den Bottich herausgestellt.
Quelle mit Auffangbecken zum Antauen der Eisblöcke in den Trinknäpfen
Die Eimer einfach ins Becken stellen, die beiden Hühnervölker versorgen, und dann kann man das Wasser als Eisklumpen aus den Eimern schütten. Als letztes gilt es dann die wieder aufgefüllten Eimer über den vereisten Weg zurück in den Schafsstall zu transportieren. Da die Temperatur in unserem Tal auch mittags kaum über den Null-Punkt steigt, heißt es, diese Prozedur regelmäßig wiederholen.
Der morgendliche Spaziergang mit dem Hund führt uns noch einmal vor Augen, in welchem Kältetal unser Häuschen liegt. Die Bäume sind weiß von Rauhreif und das bisschen Schnee hält sich auf den Wiesen am nördlichen Waldrand. Der Blick zum Bergrücken zwischen Rachel und Lusen verrät die Inversionswetterlage. Trotz der 500 Meter Höhendifferenz sind die Fichten und Tannen dort grün. Das gilt auch für die Spitzen der Bäume den Hügel hinauf nach St. Oswald. 30 bis 40 Meter ragen sie in die Höhe, und sobald die Sonnenstrahlen ihre Spitzen berühren, verschwindet die weiße Pracht. Es ist mittlerweile zehn Uhr und der Winter kann sich nur mehr rund um unser Häuschen halten. Hier knirscht der Schnee noch immer in überraschend hohen Tonlagen.
Kein Rauch aus dem Kamin – dringend Zeit zum Einheizen
Winter-Blick zur kleinen Ohe
Blick auf den ehemaligen Brösel-Stall
Letztes Jahr war ich um diese Zeit in Singapur bei gut 30 Grad (die Farbigkeit der Schrift bedeutet, dass man mit einem Klick von dort zu einem anderen Inhalt unseres Blogs gelangt). Ich habe vor kurzem einige meiner Beiträge von damals wieder gehört, um mich für ein Gespräch über den Stadtstaat „Singapur“ vorzubereiten (ausgestrahlt am 7.1. in Bayern 2 Breitengrad). So ganz verkehrt war meine Entscheidung, Journalist zu werden, nicht, auch wenn ich im Moment mit den trimedialen Finanzströmen in einem anderen Fahrwasser unterwegs bin. Das wird wohl auch 2017 so bleiben.
Letztes Jahr kam der Schnee übrigens auch erst Mitte Januar. Die damaligen 20 Zentimeter reichten für ein paar Langlauf-Ausflüge, erforderten aber nur zweimal den Einsatz unseres Traktors als Schneeräumer. Es ist unser dritter Winter in der Bergerau und das zweite Neujahrsfest, das wir gemeinsam hier verbringen. Ich denke, es werden wohl noch ein Dutzend folgen. Denn trotz der schwierigen Erfahrung mit einem toten Lamm gleich zu Beginn und dann fünf kleinen, gesunden Rackern, die bald schon unsere Nerven arg strapazierten, weil sie sich im Zaun verfingen, wollen wir an der Schafszucht festhalten und den Bestand vielleicht um ein paar Ziegen in 2017 erweitern.
Auf jeden Fall brauchen wir im Frühjahr eine Katze. Um Hanabi das Landleben nicht endgültig zu verleiden, soll sie zunächst in der Scheune leben und dort die Mäuse fangen, ehe sie bei ihren späteren Freigängen die vielen Wühlmäuse in unserem Gemüsegarten eindämmen soll. Die Ausbeute an Zwiebeln und Karotten war auch in 2016 eher bescheiden. Dafür gab es reichlich Mizuna und ein paar Kohlrabi-Köpfe. Die Heuernte verlief in 2016 deutlich schwieriger als bei unserem ersten Anlauf 2015. Kaum ein Wochenende bot ausreichend Sonne, um das Heu richtig trocken zu bekommen. Deshalb hatten wir uns entschieden, im September einen kleinen, gebrauchten Ladewagen zu kaufen. Getestet haben wir ihn schon und sind zuversichtlich, dass sich die Arbeit auf den Feldern etwas erleichtert. Das Zusammenrechen als durchaus angenehmer Bestandteil der Heuernte bleibt für mich als Hobby-Landwirt in 2017 bestehen.
Die Schafe sind derzeit übrigens noch recht wählerisch, was ihre Heumahlzeit angeht. Am liebsten fressen sie das dazugekaufte Heu und lassen die kargen Halme von unseren Wiesen übrig. Zumindest die vier Schafsdamen brauchen reichlich Nahrung, denn wir erwarten dieses Mal schon im Januar Nachwuchs. Und so beginnt der Kreislauf des Lebens erneut. 2017 steht wohl wieder viel Lammfleisch auf unserem Speiseplan – neben Eiern versteht sich. Denn die Teenager legen mittlerweile niedliche, kleine Eier.
Teenager-Eier und in der Mitte ein Ei unserer alten Hühner
In Eigenleistung haben wir übrigens im Sommer den letzten Raum, unseren bisherigen Werkraum, gestrichen und mit Parkettboden ausgelegt, so dass die Renovierungsarbeiten im Haus abgeschlossen sind. Was die Scheue betrifft, so haben wir kurz vor dem Jahresende angefangen, die Rigibsplatten abzuschrauben und die Glaswolle zu entsorgen. Wir werden die Scheune in 2017 in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen, um dann zu entscheiden, was wir damit anfangen wollen. Es bleibt also auch 2017 noch einiges indoor zu tun – zumal sich Silke erstmals an der Herstellung von kleinen Möbeln versucht hat. Im Schlafzimmer stehen ein Nachtisch und ein kleines Regel neben unserer Matratze. Beide Einzelstücke sind ein wenig wackelig, passen aber perfekt in unser Esemble.
Zurück zur Natur. Aufregung bot 2016 dank eines Frettchens, das sich in unseren Hühnerstall eingeschlichen hat und wir anfangs noch als niedlich einstuften. Am nächsten Morgen lagen zwei unserer Hühner mit abgebissenen Kopf am Boden. Der junge Fuchs, der uns ebenfalls einen Besuch abstattet, ging im Herbst hingegen leer aus. Auf die gerade genannten Aufreger würden wir in 2017 gerne verzichten, wissen aber genau, dass dies nun einmal zum Landleben dazu gehört. Und die möglichen Wolfsspuren lassen durchaus noch einiges in dieser Richtung vermuten…
Rückblickend reicht das Erlebte allemal und wir sind trotz der vielen, schönen Eindrücke einhellig der Meinung, dass wir 2016 wie die vielen Jahre zuvor nicht noch einmal durchleben müssen. Die Erkenntnisse der letzten Wochen in Bezug auf unsere neue Batterie nehmen wir lieber mit ins neue Jahr. Es ist übrigens dem asiatischen Tierkreiskalender zufolge das Jahr des Hahns: