Kategorie: Allgemein

Ein Tagwerk

Ein Tagwerk

Nimmt man die Beschreibung des altertümlichen Begriffs Tagwerk, dann umfasst unser Grundstück wohl drei Tagwerke – wenn das Wetter mitspielt. Angesichts der Wettervorhersage: viel Sonne am Freitag und kaum Regen über das Wochenende haben wir beschlossen, die Wiesen zu mähen, die noch nicht von unseren Schafen „bearbeitet“ wurden. So sah es noch aus beim Morgenspaziergang gegen 6 Uhr aus.

Dann haben wir den Kreiselmäher an unseren Traktor angebracht, was uns durchaus Zeit gekostet hat.

Kreiselmäher vor der Inbetrieb-Nahme
Kreiselmäher vor der Inbetrieb-Nahme

Denn das richtige Heranfahren an die Aufhängung und dann die Anbringung der entsprechenden Kabel und Metallteile ist nicht ganz einfach, wenn man es so selten macht. Nach einer Stunde konnte es aber losgehen mit dem Mähen. Die Wiese vor dem Haus war als erstes dran. Hier hatte noch kein Schaf kosten dürfen, aber unsere Erfahrung aus dem letzten Winter besagte, dass die lebendigen Rasenmäher die Mischung der Wiese vor dem Haus am liebsten mochten. Mal sehen ob das dieses Jahr wieder so sein wird. Das war mein Part in Sachen Auf-dem-Traktor-sitzen-und-Kreiselmäherbahnen-ziehen. Eine durchaus vergnügliche Aufgabe, die wie noch mehr genossen hätten, wenn wir uns an die anstrengenden Teilschritte danach erinnert hätten;-)

Silke beim Mähen der hinteren Wiesen
Silke beim Mähen der hinteren Wiesen

Silke mähte dann die hinteren Wiesen. Auch hier waren die Schafe noch nicht am Werk. Waren wir letztes Jahr bei unserer Premiere durchaus zurückhaltend, was den Gebrauch des Traktors und des Mähwerks angeht, so sah das dieses Jahr wesentlich souveräner aus. Und – wen wundert’s – unsere Feuchtwiese überlebt durchaus die Behandlung mit unserem kleinen, landwirtschaftlichen Gespann.

Währenddessen oblag es mir für das leibliche Wohl am Mittag zu sorgen. Fleisch, Kartoffeln, Spiegelei und ein paar Erbsen aus dem Garten standen auf dem Speiseplan eingenommen auf der Wiese ganz in der Nähe unseres Hühnernachwuchs.

Dann ging es weiter.

Auf gehts zur 2. Runde
Auf gehts zur 2. Runde

Und die anstehenden Aufgaben waren weit weniger gemütlich als die maschinelle Arbeit des Mähens. Von jetzt an ist Handarbeit gefragt.

Die gemähte Wiese vor dem Haus nach dem ersten Teil der Arbeit
Die gemähte Wiese vor dem Haus nach dem ersten Teil der Arbeit

Das Heu muss mit dem Rechen zu Reihen zusammengeschoben werden. Das hat durchaus etwas kontemplatives, wenn man den richtigen Rhythmus findet, aber führt angesichts der ungewohnten Betätigung unweigerlich zu Blasen.

Unsere Nachbarn nutzen die Kraft der Maschinen 2
Unsere Nachbarn nutzen die Kraft der Maschinen 2

Da ging der Blick durchaus neidisch zur Nachbarwiese jenseits der kleinen Ohe, wo der Pachtbauer mit dem nötigen Equipment ruckzuck die Heuballen zusammen und abtransportiert hatte. Immerhin schien die Sonne nicht mehr ganz so stark und die Luft war angenehm frisch.

Das Heu der Wiese vor dem Haus in Reihen zu rechen hat vielleicht zwei Stunden gedauert und wir waren guten Mutes, dass wir die Ernte rechtzeitig in den Stall bringen würden, nachdem sich die ein oder andere Wolke bereits am Himmel gezeigt hatte. Die Wettervorhersage erzählte etwas von Regen in der Nacht (und sollte recht behalten).

Aber wieder hatten wir unterschätzt, was als Aufgabe noch folgen wird. Denn die letzten Stunden des Tages waren ganz dem Aufladen auf den Heuwagen gewidmet.

Eine durchaus schweißtreibende Arbeit, die vielleicht in der nächsten Saison besser von einer kleinen Maschine verrichtet werden sollte.

Um nicht allzu oft fahren zu müssen, besteht ein Teil der Aufgabe darin, im Heuwagen die Ladung platt zu treten, damit so viel wie möglich transportiert werden kann.

...und was gegen den Heuschnupfen tun
…und was gegen den Heuschnupfen tun

Angesichts meines Heuschnupfens, dem ich vergeblich versucht habe mit einer Atemschutzmaske zu begegnen, hat diese Aufgabe dankenswerterweise Silke übernommen. Doch auch dann reicht die Kapazität gerade für ein Fünftel des Heus, ehe wir zum Schafstall fahren müssen, um dort das Heu in die obere Luke hinein zu hieven, auf dem Bretterverschlag im Zwischenboden zu verteilen und mit dem leeren Anhänger wieder zur Wiese zurückzukehren.

Am Ende haben wir nur ein Drittel der Wiese vor dem Haus geschafft und müssen heute weiterarbeiten. Unser Tagwerk war gegen 20 Uhr vollbracht oder besser zu mehr reichten die Kräfte nicht aus.

Nur ein Teil des Heus konnten wir am Abend noch einholen
Nur ein Teil des Heus konnten wir am Abend noch einholen

In der Nacht hat es tatsächlich geregnet. Das heißt, wieder einmal warten. Denn einigermaßen trocken sollte das Heu schon sein für unsere lebendigen Rasenmäher, die im Winter auf den Ertrag unserer Tagewerke angewiesen sind.

 

 

 

 

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Nachwuchs bei den Hühnis

Nachwuchs bei den Hühnis

Update 26. Juni morgens

Mittlerweile sind es drei Küken, die in einem größeren Pappkarton herumhüpfen.

Im Brutkasten trocknet gerade Nummer 4 und das fünfte Küken ist dabei seine Schale aufzupicken.

Da waren es schon drei
Da waren es schon drei

Australorps sind ja nicht gerade als Bruthennen bekannt. Also haben wir etwas nachgeholfen und eine Brutmaschine gekauft. Das erste Schieren ließ bei fünf der 12 Eiern deutlich erkennen, dass sich nichts entwickeln wird. Also blieben sieben Eier übrig, die dank des an der Brutmaschine befestigten Motors bei konstant 37,7 Grad alle 4 Stunden ihre Lage wechselten, ehe Silke am Dienstag vergangener Woche die Bewegung stoppte. Zwei Tage später erreichte mich die Nachricht zwischen ILV-Sitzung und Honorar-AG: es ist tatsächlich das erste Küken geschlüpft.

Mittlerweile ist ein zweites dazu gekommen. Und in der Schale zweier, weiterer Eier ist ein erstes Loch, so dass die Aussicht besteht, vier Küken im Karton unter der Wärmelampe groß ziehen zu können.

Küken im Karton 2
Das erste Küken unter der wärmenden Infrarot-Lampe

Arnies Testosteron Überschuss scheint also etwas gebracht zu haben, und die Leiden der „unsanft besprungenen“ Hennen der Mühe wert gewesen zu sein – zumindest aus unserer Sicht. Denn wir wollten gerne aus der Mitte unserer kleinen Hühnerschar, also aus den Eiern, die uns unsere Hühner im Moment nicht gerade zuverlässig, aber zumindest ausgesprochen wohlschmeckend zukommen lassen, ein paar Nachkommen gewinnen.

Jetzt heißt es wieder einmal abwarten. In ein paar Monaten wissen wir, ob die natürlich 50:50 Verteilung auch bei uns zutrifft, und wir zwei Legehennen und zwei Hähne eingemeinden dürfen. Wobei zumindest ein Hahn wohl dann als Grillhähnchen enden dürfte.

Küken Kinderzimmer
Küken Kinderzimmer

So ein flauschiges Küken in der Hand zu haben, ist ein merkwürdiges Gefühl. Zart und zerbrechlich auf der einen Seite ist der Wille trotzdem klar vorhanden, möglichst schnell wieder aus dem menschlichen Griff frei zu kommen. Angesichts der Freude, die wir empfinden, wenn die Hühner (unter den wachsamen Augen von Arnie) um unser Haus wandern, und mal hier, mal dort scharren und picken, werden das die Nachgeborenen wohl auch bald dürfen.

Brutmaschine
Brutmaschine

Beide sind erst im Brutapparat getrocknet, bevor wir sie in den Pappkarton umquartiert haben. Beide haben ohne Zögern aus dem Eierbecher getrunken, den wir ihnen hineingestellt haben und wenig später auch von den Kükenkörnern gefressen.

Noch ein bisschen verängstigt
Noch ein bisschen verängstigt

Eine Sorge weniger. Denn auch bei diesem Erlebnis auf unserer kleinen Farm hatten wir unser Wissen lediglich aus Büchern und dementsprechend groß war die Sorge, was denn alles geschehen oder eben nicht geschehen könnte. Übrigens sind unsere Küken nicht Eierschalen-gelb wie in den Zeitungsbildern (wenn es wieder einmal um das frühe Aussortieren der männlichen Exemplare gilt), sondern zweifarbig mit viel dunklem Flaum.

Juni-Sonne auf die Rückseite unseres Hauses
Juni-Sonne auf die Rückseite unseres Hauses

Unsere kleine Farm wächst und noch schaffen wir es dank Johanniskraut und Baldrian, unsere Sorgenattacken, was das Wohl der Tiere angeht oder die Erledigung von Dingen, die wir noch nie gemacht bzw. von denen wir bis dahin überhaupt keine Ahnung hatten, in einem erträglichen Rahmen zu halten. Und zwischendurch können wir das alles auch einfach nur genießen.

Chillen mit Hund
Chillen mit Hund auf der Wiese

Die Bergerau ist unser kleines Stückchen Paradies. Ein Paradies mit Herausforderungen, das uns in Bezug auf den Berufsstand des Landwirts immer wieder Respekt abnötigt. Es gibt so vieles, was man als Bauer zumindest rudimentär wissen sollte; was man sich trauen muss, selbst in die Hand zu nehmen; was es ad hoc, aber auch langfristig zu entscheiden gilt und echte Auswirkungen hat. Gestern und heute Morgen standen wir vor unserem Traktor, wollten den Zapfwellenkompressor in Betrieb nehmen. Am Ende haben wir ihn auch in Betrieb genommen und die Reifen aufgepumpt, aber leicht war das nicht. Und so ganz verstanden, haben wir das Prinzip auch noch nicht, wie wir uns eingestehen mussten, als eine der Aufhängungsketten riss…

Als es dann heute Mittag Reis mit Blättern der Gartenmelde in Himbeeressig sowie Mangold in Sojasauce – beides frisch aus dem Garten – gab, war die Mühe und die Ungeduld, der Frust und das unangenehme Gefühl, so vieles nicht zu wissen und auf Anhieb nicht zu verstehen, vergessen.

Wirtschaftlich sind die vier Kohlrabi kaum zu rechtfertigen und nur die eigenen Salatköpfe dürften ungefähr dank ihres eingesparten Kaufpreises die Anschaffungskosten der Samen ausgeglichen haben. Ansonsten ist vieles von den Dingen hier (noch) ein teures Hobby, das aber enorm viel Spaß macht.

Chillen mit Hund, die Zweite
Chillen mit Hund, die Zweite
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So etwas wie Normalität

So etwas wie Normalität

Normalität – ein gewagtes Wort angesichts unserer Unerfahrenheit in Sachen Landwirtschaft. Aber nachdem sich kein Lamm in den letzten drei Wochen mehr im Zaun verfangen hat, die Hühnerschar (mit Ausnahme von Humpelhuhn) eskortiert von Arnie entspannt ihre Runden ums Haus drehen und der Salat, die Erbsen, Tomaten, Radieschen, Wilde Rauke, Garten Melde und sogar der Kohlrabi wachsen, schleicht sich das Gefühl ein, dass die Dinge hier in der Bergerau ihren Lauf nehmen.

Salat konnte schon geerntet werden, Mizuna wächst wie verrückt und auch die Tomaten kommen
Salat konnte schon geerntet werden, Mizuna wächst wie verrückt und auch die Tomaten kommen

Allerdings lässt derzeit die Eierproduktion etwas zu wünschen übrig, aber dazu später mehr. Was mich immer wieder überrascht, ist die zeitliche Dimension, mit der wir uns hier auseinandersetzen müssen. Unsere schnelllebige Gesellschaft mit all ihren Möglichkeiten hat mich so konditioniert, dass nur wenig Bestand hat, auf diese Weise aber auch rasch etwas ausprobiert und wieder verworfen werden kann. Wenn es um Pflanzen und Tiere geht, bestimmt noch immer die Natur den Rhythmus, und der ist langsamer, oft sogar auf ein Jahr ausgelegt.

Nicht so üppig, wie wir uns das vorgestellt haben
Nicht so üppig, wie wir uns das vorgestellt haben

Unser Bergahorn – gepflanzt um den Anblick der überdimensionierten Brücke etwas zu verdecken – wächst in diesem Jahr kaum. Es macht aber keinen Sinn, schon jetzt Äste abzuschneiden oder den Baum gar aufzugeben. Wir müssen warten und uns im nächsten Jahr überraschen lassen, welche der auch in diesem Jahr zuerst reichlichen Knospen sich am Ende wirklich zu den großen ahornförmigen Blättern entwickeln.

Nur einer von drei Bäumen ist sichtlich gewachsen
Nur einer von drei Bäumen ist sichtlich gewachsen

Das gilt auch für unseren Apfelbaum, den die Wühlmaus im vorletzten Winter angeknabbert hatte und dadurch im letzten Jahr bald seine Blätter verlor. Wir haben ihn in der Erde gelassen und in diesem Jahr sieht es so aus, als ob er eine Chance hätte, sich in den nächsten Jahren doch noch weiterzuentwickeln. Die Pflaume jedoch wollte nicht Wurzeln schlagen und so haben wir sie gegen einen Kirschbaum eingetauscht, der allerdings auch schon wieder all seine Blätter verloren hat. Abwarten, heißt jetzt die Devise.

Ob es sich ausgezahlt hat, den Holler-Busch von seinen trockenen Ästen zu befreien, werden wir auch erst in ein paar Jahren sehen. Angesichts seiner vermoosten Äste hat er wohl für einen Hollunder schon ein biblisches Alter erreicht und es wäre schön, wenn er noch ein paar Jahre durchhalten würde, denn auf den Anblick wollen wir nur ungern verzichten und die Hühner halten sich in dem aus unserer Sicht etwas kargen Schatten ausgesprochen gerne auf.

Brutmaschine
Brutmaschine

Wie das immer so ist mit der Normalität. Sie verführt einen, sich weitere Gedanken zu machen, Pläne zu schmieden. Und so haben wir uns schon wieder auf ein Projekt eingelassen. Nachdem die Anschaffung der Hühner zuerst vor allem mein Wunsch war, hat sich Silke mit ihnen so sehr angefreundet, dass sie gerne mehr ums Haus wandern sehen möchte. Zitat Silke, frei nach Loriot: „Ein Leben ohne Hühner ist möglich, aber sinnlos.“ Brüten scheint nicht die Spezialität der Australorps zu sein. Also haben wir uns eine Brutmaschine zugelegt. Seit gut einer Woche steht sie gefüllt mit zwölf Eiern im Arbeitszimmer, hält schnarrend die Temperatur bei exakt 37,7 Grad und wendet die Eier automatisch alle paar Stunden von rechts nach links. Wir müssen zweimal am Tag Wasser nachfüllen, um auch die entsprechende Feuchtigkeit zu gewährleisten und wieder mal Geduld aufbringen, bis rund um den 24. Juni vielleicht das ein oder andere Kücken schlüpft. Heute Abend werden wir mit der geliehenen Lampe von Martina wahrscheinlich doch die Eier schieren, um zu sehen, was sich so tut. Geduld ist ja bekanntlich unsere Stärke nicht.

Sollte es etwas werden und Kücken schlüpfen, so ist der ehemalige Brösel-Stall vorbereitet. Firma Wegerbauer hat aus dem baufälligen Raum einen wunderbaren Stall geschaffen, der jetzt darauf wartet, mit Leben gefüllt zu werden. Die elektrischen Leitungen habe ich selbst verlegt (nachdem ich zuerst das entsprechende Buch studiert hatte) und dabei – wie so oft – nicht die Geduld aufgebracht, um die Kabel rechtwinklig und ordentlich zu verlegen. Aber sie halten und an jeder Wand ist eine Kombination aus Steckdose und Schalter, der jeweils eine Lampe zum Leuchten bringt. Was will ich mehr…

Hier kann dann die Wärmelampe angesteckt und das vorübergehende Zuhause der Kücken entsprechend aufgeheizt werden. Irgendwann muss in den Stall aber auch noch ein größeres Tier. Aber das ist definitiv kein Projekt mehr für dieses Jahr.

Bank auf der anderen Seite des Grundstücks
Bank auf der anderen Seite des Grundstücks

Es bleibt ohnehin, viel zu tun, was vor allem für uns Landwirt-Neulinge gilt. Die Schafe haben seit heute morgen ihre Weide wieder direkt vor unserem Haus, und es ist echt nett, die lebenden Rasenmäher bei ihrer Arbeit zu beobachten.

Wenn die Sonne herauskommt bzw. wenn die Bäuche so dick sind, dass nur eine Runde Wiederkäuen Abhilfe schaffen kann, ziehen sie sich zurück in ihren Unterstand und machen Pause. Danach geht es wieder im gemeinsamen Galopp zurück zum frischen Grün. Wenn die Halme und Blumen abgemäääht sind, gibt es noch ein Stück am Waldrand, ehe wir die Schafe wieder auf die Wiese direkt an der Kleinen Ohe bringen wollen und der Kreislauf somit von Vorne beginnt. Die Zusammensetzung der Weiden ist sehr unterschiedlich, und so hoffen wir dass die Schafe eine möglichst ausgewogene Kost erhalten. Das Waldschaf ist ja an sich ein sehr genügsames Tier.

Das Jakobs-Greiskraut wird übrigens fleißig ausgerissen, wenn wir es auf den Weideflächen entdecken. Welche Gefahr diese Pflanze für Tiere bedeutet, haben wir uns anlesen müssen; wie so vieles, seitdem wir das angenehme Stadtleben gegen die Herausforderungen auf dem Land eingetauscht haben.  Aber noch macht es uns Spaß – vor allem die Bastelei am und im Haus.

Silkes Schreinerei-Werk

Silke hat sich in den letzten Tagen am Schreinern versucht.

Hanabi schaut uns angesichts ihres Alters gelassen zu. Sie braucht sich nicht mehr über die Schafe, Hühner oder den Fuchs aufzuregen, der regelmäßig vorbeischaut, ob nicht doch ein Huhn abzugreifen ist. Sie genießt ihren Altersruhesitz, und wir können es uns nicht verkneifen, hin und wieder ein wenig über Stränge zu schlagen.

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Reine Nervensache

Reine Nervensache

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Sind sie nicht süß?! Superviecher und überhaupt.

Aber manchmal

möchte ich die Tierhaltung aufgeben. Es kann so anstrengend und nervenaufreibend sein. Obwohl anstrengend ist nicht das Problem. Nervenaufreibend ist das, was mir zu schaffen macht. Vor allem zur Zeit.

Es ist Frühling, die Lämmer putzmunter, die Wiesen werden grün und alle Schafe wollen nichts anderes als raus aus dem Stall und hinein ins Land der köstlichen Wiesengräser und Kräuter. Und so lernte eines unserer Schafe plötzlich, wie man über Zäune springt. Drei Lämmern gelang es, unter dem Weidezaun hindurchzuschlüpfen.

Unser Hürdenspringer-Schaf ließ sich nach zufriedenstellendem Ausflug stets wieder zurückführen. Manchmal gelingt es einem, den Zaun für die Rückkehr des Ausbrecherschafs zu öffnen, die Zaunelemente rechts und links mit den Armen festzuhalten, gleichzeitig mit beiden Beinen und Hintern den Rest der Schafsbande davon abzuhalten, die Gelegenheit für ebenfalls einen Ausflug nach draußen zu nutzen und dann den Zaun wieder schnell genug zu schließen. Manchmal gelingt es einem weniger und die Hälfte der Schafe haut ab, um eine Runde ums Haus zu drehen auf der Suche nach Fressbarem.

Nun, das ist im Grunde alles nicht so schlimm. Wenn man diese Geschichten hier und da erzählt, kommt es einem vielleicht auch ganz lustig vor.

Weniger lustig ist,

wenn z.B. ein Lamm beim Grasfressen und Stöbern nach noch besserem Grünzeug jenseits der Weidezaunmaschen versehentlich unter dem Zaun durchrutscht, nach einer Weile die Lage begreift, dass es nun alleine da draußen ist und plötzlich nichts dringenderes im Sinn hat, als wieder zurück zu den anderen zu kommen. Das endet dann mit einem Sprung blindlings hinein in den Zaun. Das Lamm bleibt hängen, zappelt und verwickelt sich in den Maschen. Nun, das passierte und zufällig waren Peter und ich in der Nähe, um den kleinen Bock wieder aus dem Zaun zu puzzeln.

Absoluter Mist ist es,

wenn z.B. mal vorübergehend kein Strom auf dem Zaun ist und ein Lamm die Gelegenheit nutzt, den Kopf durch die Maschen zu stecken, um die köstlichen Gräser jenseits der Weidenbegrenzung zu mampfen. Denn the grass is always greener on the other side. Sehr schwierig wird es, wenn das Zurückziehen des Kopfes nicht richtig gelingt und wenn das Lamm es dabei auch noch eilig hat. So geschehen letzte Woche Donnerstag. Das Lamm verhakte sich derart im Zaun, dass es Sekunden später stranguliert und bewusstlos in den Zaun gewickelt auf der Wiese lag.

Zufällig war ich gerade in der Nähe und zufällig hatte ich auch noch ein Taschenmesser dabei, was nicht oft der Fall ist, aber ab sofort öfters der Fall sein wird. So konnte ich ebenfalls in Sekunden die beiden Weidezaundrähte, die um den Hals des Lammes gespannt waren, durchschneiden und das Lamm befreien. Wiederum Sekunden später stand es wieder bei den anderen Schafen, als wäre nichts gewesen. Minuten später hatte es das alles schon vergessen.

Beneidenswert. Ich habe es bis jetzt nicht vergessen und werde auch noch eine Weile brauchen, mich von all dieser Schafsaction in der letzten Zeit zu erholen.

Aber Erholung ist nur das eine,

denn wichtiger ist es, dass ich weiter übe, zurechtzukommen mit all diesen Dingen – zu akzeptieren, dass sie passieren und meinen Einsatz fordern, ob im Schaf- oder Hühnerstall, mit unserem Hund, im und ums Waidlerhaus oder in unserem Leben jenseits von Haus, Hof und Tieren. Denn irgendwas ist immer. Garantiert.

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Frühling, die Zweite

Frühling, die Zweite

Frisches Grün der Buchen
Frisches Grün der Buchen

Die Buchenblätter haben ihre schützende Hülle abgeworfen und strecken ihre hellgrünen Triebe der Sonne entgegen. Die braunen Kapseln bedecken mittlerweile die Wege. Sie sind in ihrer Funktion und in ihrem Aussehen eine letzte Erinnerung an den Winter. Das ist vielleicht ein wenig übertrieben. Denn die Birken und die Saalweiden neben der Brücke haben mit ihren kahlen Ästen noch gar nichts Frühlingshaftes. Auch der Bergahorn hält sich zurück – angesichts des kalten Windes, der seine mit grünen Punkten versehene Spitze nach links und rechts biegt.

Blick zur Brücke - noch ist nicht alles grün
Blick zur Brücke – noch ist nicht alles grün

Was das Gras rund ums Haus angeht, so gibt es allerdings keinen Zweifel. Es ist hoch genug, dass man den Rasenmäher herausholen kann oder aber die lebendigen Rasenmäher an ihren Einsatzort bringt.

Nach der langen Winter-Heu-Phase ist das frische Grün eine willkommene Abwechslung und so gibt es kein Halten mehr, ehe das Gerupfe und Geschmatze auch auf dem Video zu hören sein müsste. Was die Schafe angeht, so ist es unsere erste Frühlings-Saison und es gibt bestimmt reichlich Menschen, die den Zeitpunkt für zu früh erachten, da wir unsere fünf Lämmer und fünf Schafe auf die Wiese lassen. Und wahrscheinlich gibt es auch zahlreiche Vertreter der Fraktion, die ihre Schafe schon längst auf der Weide haben. So ist das nun einmal mit den beiden Seiten. Wir fühlen uns mit unseren lebenden Rasenmäher auf jeden Fall wohl – vor allem Silke;-)

Entgegen unseren Erwartungen war das Heu, das wir im letzten Jahr größtenteils per Hand geerntet haben, mehr als ausreichend. Eine Notration liegt noch in der Scheune. Eine kleine, gebrauchte Heuballenpresse habe wir leider bisher nicht gefunden. Dank der Schafe dürfte das Heuen dieses Jahr aber weniger intensiv ausfallen. Denn die lebenden Rasenmäher leisten ganze Arbeit wie man diesen Vorher-/Nachher-Bildern gut erkennen kann.

Über das Thema Geduld haben wir ja schon häufig geschrieben. Diese Tugend bleibt für uns eine große Herausforderung.

Erstes Grün im Gewächshaus
Erstes Grün im Gewächshaus

Wir haben es nicht länger ausgehalten und schon vor drei Wochen die Saattöpfchen gefüllt, um dann verzweifelt auf das erste Grün zu warten. Mittlerweile haben die Zwiebeln ausgetrieben, gibt es zwei kleine Salatpflänzchen rechts oben und vier Gemüsepflanzen sowie reichlich grüne Keimlinge. Es ist unsere zweite Pflanz-Saison. Die Fragen bleiben zahlreich, aber die Erfahrung des letzten Jahres hat uns gelehrt, dass es auch beim Obst- und Gemüseanbau mindestens zwei Seiten gibt. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Welche Erde? Welcher Dünger? Je mehr man nachfragt, um so verwirrender kann es werden.

Der umgesetzte Misthaufen
Der umgesetzte Misthaufen

Also bleibt die grundsätzliche Ausrichtung: keine Chemie und so viel natürlicher Kreislauf wie möglich, ohne dass wir uns zum Beispiel dem Gedanken der Perma-Kultur verschreiben wollen. Den Hühnermisthafen haben wir gestern gewendet und ein wenig versetzt. Ob daraus jetzt bzw. in einem Jahr gute Erde werden wird – wir sind gespannt.

Kartoffelacker, die Zweite
Kartoffelacker, die Zweite

Die Erdbeeren sind draußen gepflanzt und auch die Kartoffeln stecken schon tief (zu tief?) in der Erde. Mal sehen, ob die Ernte dieses Jahr größer ausfällt als bei unserem ersten Versuch. Es bleibt bisher dabei: bereut haben wir den Schritt in keiner Weise, auch wenn die Zeit in den beiden Welten, dem Münchner Berufsleben und dem Dasein auf dem Land mit Tieren, manchmal ein räumliches und intellektuelles Spagat erfordert.

Übrigens war letztes Wochenende der Schafsscherer da und hat die fünf Schafe von ihrer Wolle befreit. Auch diese Aktion fand zum zweiten Mal statt – zumindest für uns denn der Vater mit dem Sohn hatten an diesem verregneten Sonntag mit uns acht Kunden. Entweder gibt es mehr Schafszüchter oder weniger Schafsscherer oder beides;-) Den Hühnern und Arnie war es deutlich zu nass. Warum also nicht auf der überdachten Bank eine Pause einlegen.

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Frühling 2016

Frühling 2016

3. April 2016 – es ist unser zweiter Frühling in der Berger-Au. Der Schnee hat sich endgültig zurückgezogen. An einigen Stellen ist schon etwas grün auf den gelb-braunen Wiesenflächen zu entdecken.

Blick vom Haus entlang der Straße
Blick vom Haus entlang der Straße

Geben wir den Halmen noch etwas Zeit, ehe die kleinen Mäuler der Schafe die grünen Stengel abzwicken werden, um nach diversen Prozessen in ihren Mägen daraus Energie zu ziehen. Unsere fünf Lämmer, die schon gar nicht mehr so klein sind (Ostern ist ja auch schon vorbei) ahmen die älteren Tiere fleißig nach und mampfen morgens, mittags und abends fleißig mit Heu aus den Raufen im Stall. Ich hätte nicht gedacht, dass Schafe mit solcher Begeisterung altes Heu fressen und dass man trotz dieses kargen Mahls überleben kann; und dass diese Nahrung sogar ausreicht fünf Lämmer im Schafsbauch heranwachsen zu lassen. Das jedenfalls war kein Problem. Wir haben unsere fünf Schafe gut über den Winter gebracht. Und die Lämmer gedeihen ebenfalls.

In de Scheune lagert noch ausreichend Heu, so dass am Ende der ersten Saison festzuhalten ist, dass fünf Schafe für die Größe unserer Feuchtwiesen kein Problem darstellt. Wieder etwas gelernt – wie wir fast jeden Tag etwas dazu lernen dürfen. Das liegt durchaus auch daran, dass wir von all den Dingen, die wir jetzt hier versuchen, zu Beginn keine Ahnung hatten. Dazu gehört es auch, in Bezug auf viele kleinere oder größere Aufregungen abzuwarten und sich in Geduld zu üben.

Es ist fast ein Jahr, dass unsere kleine Hühner-Schar bei uns lebt. Angesichts unseres draufgängerischen Hahns (Arnie) hat sich das ein oder andere Huhn schon seinen Fuß verknacks, wenn der schwere Hahn sich auf es setzte, um es zu begatten. War die Sorge zu Beginn groß, so merkten wir bald, dass sich die Verstauchung von selbst wieder einrenkt.

Die eine Hälfte auf dem Weg in den Wald
Die eine Hälfte auf dem Weg in den Wald

Die Hühner haben sich wieder erholt. Das gilt auch für die Mauser, die uns zuerst in große Verunsicherung stürzte. Allein ein Huhn humpelt mittlerweile anhaltend. Da scheint auch unsere (immer noch nicht sehr ausgeprägte) Geduld nichts zu helfen. Aber solange es ab und zu an den Ausflügen unserer Hühner-Schar teilnimmt und begeistert frisst, soll uns das nicht weiter stören. Die Umzäunung ist weg, und so wandert der Hahn mit seinen Hennen über das ganze Grundstück und sucht auch mal im angrenzenden Wald nach Nahrung oder Schatten.

Arnie hält Wache
Arnie hält Wache

Bisher hat sich der Fuchs zurückgehalten – vielleicht schreckt auch ihn die stattliche Erscheinung von Arnie oder der Hunger war noch nicht groß genug…

Es ist zwar schon der zweite Frühling und so kommt uns der Frosch-Zaun mit der wechselnden Mannschaft, die die Eimer entlang des grünen Stoffs kontrolliert und gegebenenfalls die Frösche sicher über die Straße bringt, vertraut vor, aber für Vergleich zwischen den Jahren ist es noch zu früh.

Es braucht Zeit, und wieder ist Geduld gefragt. Letztes Jahr hat das Anpflanzen des Salats überraschend gut funktioniert. Dieses Mal will sich aus den Samen keine Pflanze entwickeln – zuminderst bis jetzt noch nicht (und wir haben es ja nicht so mit der Geduld).

Blick ins Gewächshaus April 2016
Blick ins Gewächshaus April 2016

Alles wiederholt sich einmal im Jahr. Das heißt aber auch, dass ich es nicht einfach so schnell wieder versuchen kann. Ich muss warten. Wenn ich das hochrechne, dann habe ich mit meinen 44 Jahren vielleicht 25 Mal die Gelegenheit das zu beobachten, ehe ich das bis dahin wahrscheinliche Rentenalter erreiche. Das klingt nach viel und ist es doch nicht. Unser Ahornbaum wird die Brücke, die das Landratsamt den Empfehlungen aus Brüssel entsprechend mit reichlich Leitplanken versehen hat, noch nicht in dem Maße verdecken, wie wir uns das ausgemalt haben.

Noch hat unser Ahorn kein Blatt
Noch hat unser Ahorn kein Blatt

Vielleicht hat sich der Umfang verdoppelt, aber seine Lebensspanne ist auf einen viel größeren Zeitraum ausgelegt. Etliche Dinge, die wir begonnen haben, werden ohne uns ihre Entwicklung fortsetzen. Wir sind nun einmal nicht das Maß aller Dinge – und das ist okay.

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Lebensdauer

Lebensdauer

Es ist nachts noch immer sehr kalt bei uns in der Berger-Au. Während in St. Oswald und Altschönau der Schnee weitgehend den Rückzug angetreten hat, sind bei uns große Teile der Wiese noch weiß. Die Kleine Ohe transportiert nicht nur Schmelzwasser von den Berghängen unterhalb des Lusen sondern bringt auch ordentlich Kälte mit.

wer genau hinsieht, kann außerdem ein paar grüne Spitzen erkennen
Gelbe Winterlinge – wer genau hinsieht, kann außerdem ein paar grüne Spitzen erkennen

Erst jetzt sind im Frühlingsgarten und im künftigen Gemüsebeet vor dem Haus kleine grüne Spitzen zu erkennen. Die Winterlinge trotzen auch sieben Grad minus, die eine wolkenlose Nacht mit sich bringt und alles wieder mit Rauhreif überzieht, so dass während unserer Morgenspaziergänge mit Hanabi der Schnee unter unseren Schuhen knirscht.

...und strahlend blauer Morgenhimmel
…und strahlend blauer Morgenhimmel

Am 5. April wird unsere canine Begleiterin, die mir in ihrer Jugend durch die Alpen von Gipfel zu Gipfel gefolgt ist (notfalls im Rucksack;-), die mit uns nach Japan geflogen ist und dort all unsere Reisen mit dem kleinen Auto geduldig durch das Land der aufgehenden Sonne mitgemacht hat, ehe sie anstandslos den langen Flug überstanden und ein langweiliges Leben in Unterschleißheim angetreten hat, um ihrem Namen entsprechend in den Bayerischen Wald in ein Haus mit viel Wiese drum herum überzusiedeln – am 5. April wird Hanabi „von der Buddelwiese“, so ihr tatsächlicher Züchtername, 14 Jahre alt und macht ihrem Namen noch alle Ehre. In den letzten Monaten wurde es mit der Orientierung schwieriger, ein Ohr scheint taub geworden zu sein und das eine Auge immer trüber zu werden.  Wenn man das von einem Hund sagen kann, dann würde ich behaupten, sie hat ein erfülltes und schon jetzt langes Leben gehabt und kann ihre hoffentlich vielen weiteren Jahre auf unserer kleinen Farm genießen.

 

Ein kurzes Leben

Zum Leben gehört aber das Sterben, das zu sehr unterschiedlichen Zeiten Mensch wie Tier ereilen kann. Zurück vom Joggen schien es mir, als ob eines unserer Schafe tatsächlich lammt. Ausgerechnet das im Vergleich zu den anderen schlanke, unerfahrene Schaf versuchte ein Lamm auf die Welt zu bringen und schaffte es erst zu spät, das kleine Bocklamm aus dem Geburtskanal in die Freiheit zu entlassen. Das fertige Schaf in Kleinformat mit gelocktem Fell, Klauen, Ohren, Schwanz, alles dran, war schon erstickt.  Dem ersten der hoffentlich noch zahlreichen Lämmer war nur ein Leben von wenigen Sekunden vergönnt.

Immerhin, zu unserer Erleichterung, hat das verhinderte Mutterschaf alles gut überstanden. Schon Minuten nach den Anstrengungen ging es wieder zusammen mit den anderen den gewohnten Dingen nach, als wäre nichts gewesen.

Nummer 1 hatte nur wenige Sekunden zu leben

Wir haben uns entschieden, sowenig wie möglich in das Leben der Schafe einzugreifen und es damit der Natur zu überlassen, ob ein Lamm es schafft und dann vom Mutterschaf angenommen wird oder nicht. Aber all das fällt nicht leicht. Nummer 1 liegt jetzt im Wald und dient in der für die Raubtiere der Wildnis schwierigen Zeit des ausgehenden Winters als Überlebenshilfe.

Ruhe in Frieden kleiner Elb-Nachkomme
Ruhe in Frieden kleiner Elb-Nachkomme

 

Nachtrag 29. Februar:

Nummer 1 hatte es nicht geschafft. Aber wenige Tage später wurde ein weiteres Lamm geboren. Wieder ein kleiner Bock und quietschlebendig. Die Schafsmutter kümmert sich hervorragend.

Lamm Nummer 2 seitlich Lamm Nummer 2

Es tut gut zu erleben, dass dieses Mal alles geklappt hat.

 

Nachtrag 3. März:

Es wurde noch zwei Mal Zwillingslämmer geboren und so turnen mittlerweile fünf Lämmer durch unseren Schafstall  :-))  Der reinste Kindergarten. Bildmaterial wird demnächst nachgeliefert.

 

 

 

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Und dann kam der Schnee doch noch

Und dann kam der Schnee doch noch

Es dürften gut 20 Zentimeter sein, die sich seit gestern angesammelt haben.

Nach dem Morgenspaziergang - Winterlandschaft

Da die Temperaturen auch in der Nacht um den Gefrierpunkt blieben, hat sich der nasse Schnee schwer auf die Äste gelegt und die kleinen Buchen entlang des Weges nach unten gedrückt.So verändert der Winter auch die Struktur der Landschaft, wenn er denn einmal kommt;-)

Dienstagmorgen um halb sechs bin ich gelandet und habe tropische 30 Grad in Singapur, Südostasien gegen Schneeregen eingetauscht, Sonne mit gelegentlichen Schauern gegen dichte Wolken und grau. Heute scheint kurzzeitig die Sonne, und das Licht lässt das Weiß erstrahlen. Der Winter hat durchaus seinen Reiz.

Noch ist es dunkel während unserer Morgenspaziergänge mit Hanabi, aber heute reflektierte der Schnee das erste Dämmerlicht, so dass einen nicht die dunkle Nacht umfasst, sobald man die Taschenlampe ausknipst. Wieder am Haus angekommen wirkt alles gedämpft, schemenhaft angesichts des Schnees, vor allem aber angesichts des Lichtes.

Nach dem Morgenspaziergang - Silke schaufelt den Weg zum Hühnerstall

Um in den Hühnerstall hineinzukommen, ist erst einmal Schneeschaufeln angesagt. Die Schafe sind ob mit oder ohne Schnee vor allem daran interessiert, ihre Portion Heu ab zu bekommen. Jetzt da der Schnee so strahlend weiß ist, wird besonders deutlich, dass ihre Wolle sich eher den Erdtönen oder dem Grau der Wolken angenähert hat.

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Nach dem Frühstück wartet die richtige Arbeit. Der Weg bis zur Straße muss frei geräumt werden, die Solarzellen auf dem Garagendach zumindest vom Schnee befreit werden. Die letzte dünne Schicht festgefrorenen Schnees taut hoffentlich die Sonne weg und lädt dann hoffentlich auch die Batterie ein wenig auf.

Aber wir werden sicher nicht darum herumkommen, den Dieselgenerator anzuwerfen, um Wäsche zu waschen und auch am nächsten Morgen noch ausreichend Strom zu haben, um den Pelletofen anwerfen zu können. Denn bis der Holzherd in der Küche den Raum erwärmt, dauert es einfach eine Weile.

Dazwischen wandert mein Blick immer wieder auf das Smartphone, auf dem die letzten Meldungen bezüglich der Anschlagsserie in Jakarta, in Indonesien eintreffen. Wie kann Fanatismus nur so blind machen. Indonesien ist das Land mit der größten, muslimischen Bevölkerung und ein säkularer Staat. Letzteres missfällt dem IS zutiefst. Ein fernes Kalifat hat der IS bereits ausgerufen und dabei auf Indonesien gezielt. Die säkulare Gesellschaft dort mit ihrem charismatischen Präsidenten Joko Widodo wird sich hoffentlich nicht einschüchtern lassen.

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