Frühling, die Zweite

Frühling, die Zweite

Frisches Grün der Buchen
Frisches Grün der Buchen

Die Buchenblätter haben ihre schützende Hülle abgeworfen und strecken ihre hellgrünen Triebe der Sonne entgegen. Die braunen Kapseln bedecken mittlerweile die Wege. Sie sind in ihrer Funktion und in ihrem Aussehen eine letzte Erinnerung an den Winter. Das ist vielleicht ein wenig übertrieben. Denn die Birken und die Saalweiden neben der Brücke haben mit ihren kahlen Ästen noch gar nichts Frühlingshaftes. Auch der Bergahorn hält sich zurück – angesichts des kalten Windes, der seine mit grünen Punkten versehene Spitze nach links und rechts biegt.

Blick zur Brücke - noch ist nicht alles grün
Blick zur Brücke – noch ist nicht alles grün

Was das Gras rund ums Haus angeht, so gibt es allerdings keinen Zweifel. Es ist hoch genug, dass man den Rasenmäher herausholen kann oder aber die lebendigen Rasenmäher an ihren Einsatzort bringt.

Nach der langen Winter-Heu-Phase ist das frische Grün eine willkommene Abwechslung und so gibt es kein Halten mehr, ehe das Gerupfe und Geschmatze auch auf dem Video zu hören sein müsste. Was die Schafe angeht, so ist es unsere erste Frühlings-Saison und es gibt bestimmt reichlich Menschen, die den Zeitpunkt für zu früh erachten, da wir unsere fünf Lämmer und fünf Schafe auf die Wiese lassen. Und wahrscheinlich gibt es auch zahlreiche Vertreter der Fraktion, die ihre Schafe schon längst auf der Weide haben. So ist das nun einmal mit den beiden Seiten. Wir fühlen uns mit unseren lebenden Rasenmäher auf jeden Fall wohl – vor allem Silke;-)

Entgegen unseren Erwartungen war das Heu, das wir im letzten Jahr größtenteils per Hand geerntet haben, mehr als ausreichend. Eine Notration liegt noch in der Scheune. Eine kleine, gebrauchte Heuballenpresse habe wir leider bisher nicht gefunden. Dank der Schafe dürfte das Heuen dieses Jahr aber weniger intensiv ausfallen. Denn die lebenden Rasenmäher leisten ganze Arbeit wie man diesen Vorher-/Nachher-Bildern gut erkennen kann.

Über das Thema Geduld haben wir ja schon häufig geschrieben. Diese Tugend bleibt für uns eine große Herausforderung.

Erstes Grün im Gewächshaus
Erstes Grün im Gewächshaus

Wir haben es nicht länger ausgehalten und schon vor drei Wochen die Saattöpfchen gefüllt, um dann verzweifelt auf das erste Grün zu warten. Mittlerweile haben die Zwiebeln ausgetrieben, gibt es zwei kleine Salatpflänzchen rechts oben und vier Gemüsepflanzen sowie reichlich grüne Keimlinge. Es ist unsere zweite Pflanz-Saison. Die Fragen bleiben zahlreich, aber die Erfahrung des letzten Jahres hat uns gelehrt, dass es auch beim Obst- und Gemüseanbau mindestens zwei Seiten gibt. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Welche Erde? Welcher Dünger? Je mehr man nachfragt, um so verwirrender kann es werden.

Der umgesetzte Misthaufen
Der umgesetzte Misthaufen

Also bleibt die grundsätzliche Ausrichtung: keine Chemie und so viel natürlicher Kreislauf wie möglich, ohne dass wir uns zum Beispiel dem Gedanken der Perma-Kultur verschreiben wollen. Den Hühnermisthafen haben wir gestern gewendet und ein wenig versetzt. Ob daraus jetzt bzw. in einem Jahr gute Erde werden wird – wir sind gespannt.

Kartoffelacker, die Zweite
Kartoffelacker, die Zweite

Die Erdbeeren sind draußen gepflanzt und auch die Kartoffeln stecken schon tief (zu tief?) in der Erde. Mal sehen, ob die Ernte dieses Jahr größer ausfällt als bei unserem ersten Versuch. Es bleibt bisher dabei: bereut haben wir den Schritt in keiner Weise, auch wenn die Zeit in den beiden Welten, dem Münchner Berufsleben und dem Dasein auf dem Land mit Tieren, manchmal ein räumliches und intellektuelles Spagat erfordert.

Übrigens war letztes Wochenende der Schafsscherer da und hat die fünf Schafe von ihrer Wolle befreit. Auch diese Aktion fand zum zweiten Mal statt – zumindest für uns denn der Vater mit dem Sohn hatten an diesem verregneten Sonntag mit uns acht Kunden. Entweder gibt es mehr Schafszüchter oder weniger Schafsscherer oder beides;-) Den Hühnern und Arnie war es deutlich zu nass. Warum also nicht auf der überdachten Bank eine Pause einlegen.

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