Nach getaner Arbeit

Nach getaner Arbeit

Die letzten Tage hat die Sonne und das warme Wetter den Schnee dahin schmelzen lassen. An der Nordseite unseres Hauses ist nur mehr ein kleiner, (gar nicht) trauriger Rest übrig. Ich bin heute zum ersten Mal wieder zur Waldhausreibe unterhalb des Lusen gejoggt. An geschützten Stellen hatten sich die Buchenknospen schon ein klein wenig geöffnet und ließen ein zartes Grün erahnen. Allerdings musste ich auf dem letzten Kilometer noch einige Schneefelder in Kauf nehmen und teilte mir von dort nach Waldhäuser die Schnee-bedeckte Straße mit einer großen Zahl Ausflügler vor allem aus der Region. Jeder von uns dachte sich wohl, dass er den frühlingshaften Lusen nach dem Osterrummel wieder für sich haben könnte. Zurück in der Bergerau ging es an den zweiten Teil der letzten verbliebenen Aufgabe, die zahlreich an unserer Aufgaben-Tafel prankten; das zweite Tor basteln für unseren Garten vor dem Haus.

Der Gegensatz zu unserem schiefen Zaun könnte nicht größer sein. Aber die Hühner müssen jetzt endlich draußen bleiben, und wir können nächstes Wochenende auch hier Kartoffeln einpflanzen. Das Beet, das wir in den letzten drei Jahren der Feuchtwiese abgetrotzt haben, ist schon mit Saatkartoffeln gefüllt. Zugegeben: es ist noch etwas früh, aber das Wetter mit den milden Temperaturen tagsüber (nachts hatte es durchaus noch knapp unter Null) waren einfach zu verführerisch. Der Salat, die Radieschen und die Karotten wachsen im Gewächshaus fleißig und die erste Sauerampfersuppe gab es am Samstag.

Nach getaner Arbeit – im Hintergrund der Kartoffelacker und das neue Stück Wiese für die Schafe

Auch die Schafe dürfen bereits auf die Weide, obwohl sie sich von der Höhe des Grases noch wenig begeistert zeigen. Nur Heu reicht ihnen allerdings auch schon nicht mehr. Und so ist bei jeder Gelegenheit das Bäh zu hören, sobald sie unserer ansichtig werden.

Bereits am letzten Wochenende haben wir erfolgreich die Quelle wieder belebt. Im Herbst war der stete Strom versiegt. Nachdem wir den schweren Betondeckel zur Seite geschoben hatten, war klar, dass wir unten am Schacht-Ende wohl einmal das Gestrüpp beseitigen müssen. Dazu hatte ich im Herbst aber keine Lust mehr und der frühe Schnee bot eine gute Entschuldigung. Dafür musste ich jetzt im Frühjahr trotz der trockenen Tage zuerst mühsam das Wasser abschöpfen, um dann mit der Leiter nach unten zu klettern. Der Schlauch, der kurz vor dem Boden des Betonschachtes aus der Wand kommt und gut fünfzig Meter zu unserem Beton-Becken vor dem Haus führt, war von einem dicken Wurzelwerk verstopft. Einmal den Pfropfen entfernt, fließt das Wasser wieder.

Während wir unser Haus und den Garten auf Vorderman bringen, ist auch der Schwarzspecht nicht faul. Zielsicher hat er sich einen bereits recht schütteren Baum herausgesucht, der neben den im Holz enthaltenen Käfer-Leckereien wohl sein neues Zuhause werden soll. Anders kann ich mir diese Bauwütigkeit nicht erklären. Und das ist nicht das einzige Loch in einem Baum. Bei unseren Spaziergängen mit Hanabi können wir immer wieder in das Innere einer beeindruckend hohen Fichte schauen. Der kleine Kollege Buntspecht dagegen sitzt lieber jeden Tag faul in unserem alten Holunderstrauch und nimmt sich die Meisenknödel vor.

 

Heute Abend, wenn ich meine Sachen gepackt habe für den dreitägigen Aufenthalt als Gast in München, wird die Aufgaben-Tafel abgewischt. Die neuen Puzzle-Dinge in und ums Häuschen allerdings sind schon besprochen und werden dort als Erinnerung angeschrieben, um sie dann Stück für Stück abzuarbeiten. Ganz nach dem Motto: es gibt viel zu tun …

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