Frühlingssonne
Jetzt ist auch bei uns der Schnee auf dem Rückzug. Die Wiesen rund ums Haus sind endlich schneefrei (fast – da auf der Nordseite angesichts der Dachlawinen ein hartnäckiger Schneeberg den warmen Temperaturen trotzt und auch vor den Solarpanelen dank der Strom-Notwendigkeit noch ein kleiner Rest übrig geblieben ist). Was die Frühlingsblumen angeht, so ist die Auswahl noch ziemlich bescheiden, und die kleinen Ansammlungen in der derzeit trockenen Erde machen wenig her. Aber mangels Alternativen werden die Krokusse von Wildbienen und Hummeln häufig frequentiert. Allerdings fällt es den großen Hummeln nicht ganz so leicht mit ihren Flügeln und dem pelzigen, dicken Körper durch den Maschendraht hindurch zu fliegen.
Als Schutz vor unserer Hühnerbande gedacht erfüllt der Zaun nur zum Teil seinen Zweck. Denn die Rasselbande mit den Riesen-Füßen läuft auch auf dem Draht entlang, um im Boden nach dem ein oder anderen Grün zu picken. Immerhin können sie so nicht scharren.
Das haben sie dafür im Gemüsegarten ausführlich getan – in diesem Fall sehr zu unserer Freude. Denn dort dürfte kein Schneckenei unentdeckt geblieben, der Boden gut gedüngt und die Erde gelockert sein. Jetzt wird es Zeit, die auf acht Hennen und einen Hahn geschrumpfte Schar auszusperren und sich ans Einpflanzen zu machen. Vielleicht gleich an diesem Wochenende. Denn das Wetter verspricht durchaus eine sommerliche Anmutung, auch wenn es heute Nacht noch einmal minus ein Grad kalt war.
Im Gewächshaus kommen tatsächlich die ersten Pflanzen. Karotten, Salat und Kohl ist angedacht. Mal sehen, was daraus wird. Die Saatkartoffeln sind nach meinem Faux-Pas notgedrungen auch wieder vom Bioversand bei uns eingegangen. Die Frage bleibt allerdings noch, ob wir uns schon jetzt an die Fruchtfolge halten wollen oder dieses Jahr als Starttermin wählen, nachdem der von uns angelegte Acker zwischen Wiese und Grundstück erst im letzten Herbst dank der Schafsmatte zu seiner eigentlichen Bestimmung gefunden hatte.
Das Geblöcke der Schafe lässt klar erkennen, dass sie langsam ihres Stalldaseins überdrüssig sind. Noch reicht das Heu, aber die vom Schnee befreiten Flächen üben eine große Anziehungskraft aus, obwohl noch kaum frisches Grün gewachsen ist. Auf der anderen Seite sind sie angesichts ihres dicken Winterfells wenig geneigt, sich allzu lange in der Sonne aufzuhalten – es sei denn es besteht die Chance, dass es etwas zu fressen gibt.
Über Ostern haben wir den Wohnungsbestand aus Unterschleißheim hierher gebracht und sind noch immer dabei, die alten/neuen Möbelstücke in unseren Hausstand zu integrieren. Nach vier Jahren hat die Übergangszeit in Unterschleißheim, die uns nach der Rückkehr aus Japan einen erträglichen Wiedereinstieg ermöglicht hat, ein Ende gefunden. Auch die Zeit in der BR-Zentrale wird wohl nur noch bis Mitte des Jahres auf reduzierter Basis dauern. Es ist an der Zeit, komplett und gemeinsam den Lebensmittelpunkt hier in der Bergerau zu finden.