Der letzte Augusttag zeigt sich von seiner besten Seite. Angenehme Kühle in der Früh bei morgendlichen Spaziergang mit dem Hund. Das Licht ist schon ein wenig milchig, aber der Himmel wird wieder richtig blau. Das Thermometer soll am Nachmittag auf 26 Grad klettern. Wir werden die Schafe also wieder in den schattigen Stall bringen.
Der Schatten am Waldrand ist schon deutlich weniger, aber das Gras ist noch üppig gewachsen und wir wissen gar nicht, wo wir unsere fünf Schafe noch überall hinbringen sollen.
Es waren zwar nur wenige Tag, die zum Heuen geeignet waren, aber die Ausbeute war dafür umso reichhaltiger. Wir wollten eigentlich kein Heu mehr in unserer Scheune lagern, aber irgendwo muss das Winter-Futter für die Schafe ja hin. Die Katze freut es. Wenn sich Haru nicht auf unserem Schoß rekelt, dann hat sie viele wunderbare Heu-Höhlen.
Jackson genießt den Schatten und hofft auf sein baldiges Mittagessen. Im Gewächshaus haben die Gurken und Kartotten in diesem Jahr für reichlich Ertrag gesorgt. Die Tomaten sind erst spät gekommen und bringen jetzt aber durchaus noch rote Farbtupfer in unsere Salate. Das Wetter war offensichtlich genau richtig für Kartotten bzw. unser Boden nach der Schafsmist-Düngung entsprechend präpariert. Die Kartoffel-Ernte hingegen fiel weniger reichhaltig aus. Aber die verschiedenen Sorten schmecken einfach wunderbar. Vieles ist schon abgeernet. Rosenkohl und Chinakohl stehen noch aus. Es ist die Zwischenzeit mit weniger Verpflichtungen auf dem Hof und viel Genuß.
Wer genau hinschau, der entdeckt unsere vier Hennen auf dem Misthaufen. Wir hatten doch noch einmal den Brutapparat angeworfen und so stand dreimal Hähnchenbrust auf dem Speiseplan und zwei Hennen ergänzen das alte Paar. Wenn es kälter wird, werde ich mich wohl ans Holzhacken machen müssen. Die Stämme sind zwar schon zerteilt, aber so passen sie nicht in unsere Öfen.
Jetzt hat uns mit rund 50 Zentimeter Neuschnee in einer Nacht das ereilt, was uns die Einheimischen immer angekündigt hatten. Der frühe Winter in der Bergerau ist ganz schön Kraftraubend. Denn die Wege ums Haus sind Handarbeit.
Die Fläche vor den Garagen bis zur Straße, die übrigens vorbildlich und überraschend schnell geräumt wurde, ist dann eine Aufgabe für den Traktor mit Schneeschild. Da die 50 Zentimeter fluffig-leicht sind, war das kein großes Problem.
Mit wenig PS viel SchiebenEin Stück Weg ist freiNach getaner ArbeitHier muss noch geräumt werdenHauptsache Heu und keinen Schnee unter den KlauenHier ist noch Handarbeit gefragtSchneeberge
Jenseits der Wege ums Haus gilt es bei uns auch die Solarpanelen vom Schnee zu befreien in der Hoffnung, dass irgendwann wieder etwas Energie in unsere Batterie kommt. Denn einen Stromanschluss haben wir nicht.
Peter auf den Solarpanelen, als nur der erste Vorbote des großen Schnees zu beseitigen war
Der Winter hat auch seine schönen Seiten. Die Langlaufloipe war bereits gestern präpariert und dank des Schneepflugs konnte ich heute auch Joggen gehen im Winterwonderland.
Am Abend kam endlich mal wieder die Sonne herausund schon wurde es richtig kaltDer Holzstapel ist schon deutlich geschrumpft Eine Idylle für Mensch und Tier
Nach getaner Arbeit muss der Küchenofen nicht nur für wohlige Wärme sorgen sondern auch die vielen nassen (von Schnee und Schweiß) Klamotten trocknen. Das ist der Winter in der Bergerau.
Der Hund hat übrigens nur Augen für unser Abendessen
Das Wetter war zu Pfingsten sonnig und trocken. Auch wenn die Temperaturen nur um die 20 Grad erreichten, waren die Tage ideal, um zumindest rund um unser Haus eine erste Heu-Ernte einzufahren.
Entgegen unserer Vorhaben ist der Tierbestand doch wieder gewachsen. Aus 12 Eiern in der Brutmaschine sind drei Küken geschlüpft. Noch ist nicht klar, wie viele Hähne wir haben. Und so geht das muntere Rätselraten jeden Tag aufs Neue los, wenn wir die mittlerweile zu Teenagern herangewachsenen Hühner in ihr Außengehege setzen.
https://youtu.be/9JVzGPyg2NQ
Ansonsten könnte es gerade kaum idyllischer sein hier auf unserer kleiner Farm. Ein Rauchschwalbenpaar findet das übrigens auch und die Fledermäuse sind auch wieder da.
Iris und JacksonPfingstrosen fast pünktlichDenn auch Katzen brauchen GesellschaftMorgendliche Idylle in der ScheuneHaru findet es super
Rund ums Haus zu gehen, nachdem wir geheut haben, fühlt sich wieder frei an. Es wächst aber schon schon fleißig nach und wir haben noch mindestens fünf Felder vor uns.
Reihen rund ums Hauswarten am nächsten Tagauf das Einsammelnmit dem LadewagenErstmal haben die Geräte wieder Pauseund wir genießen die Freiheit ums Haus
Trotz Farm-Arbeit halte ich an meinen Jogging-Einheiten fest. Am 15. Juli steht der Base-Run des 3kings 3 hills trail an.
Auf den Lusen von Finsterau auswenn möglich joggendgar nicht so leichtvor allem Bergab
Ab nächster Woche kommen die Teenager zu den alten Hühner. Mal sehen, was die sagen zum Nachwuchs. Der Schafstall ist von der Winter-Schafsmatte befreit. Wir haben für den Misthaufen einen neuen Platz gefunden – vielleicht entsteht hier der nächste Kartoffelacker;-)
Die drei Teenagerund die zwei AltenDie Schafsmatte vom Winterist unter dem Baum gut abgelegtDie Schafsmatte vom Winterist unter dem Baum gut abgelegt
Unsere Katze teilt derzeit ihren Futternapf mit einem dreibeiningen FuchsMuss ich da rausAber eigentlich macht der Schnee durchaus SpaßAn ein paar Tagen gab es viel zu räumenWann ist denn FrühlingUnd so schnell wie er kam, war der Schnee auch wieder wegAusruhen nach dem Schnee-Gehüpfe
So langsam geht auch uns das Wasser aus. Die Quelle ist seit vorgestern versiegt und so trocknen die Wände des Auffangbeckens vor unserem Haus gerade. Die ersten beiden Jahre unseres Aufenthalts im Wald verliefen allerdings ähnlich, so dass wir hier in unserem Mikroklima noch nicht den „Notstand“ ausrufen müssen 😉 Die Bäume im Nationalpark Bayerischer Wald sehen sogar ein wenig besser aus als die letzten Jahren. Aber das will nichts heißen, denn erstens ist es nur mein Blick von außen und zweitens ist der zeitliche Ausschnitt von „nur“ acht Jahren für die Lebensdauer einer Fichte oder Buche schon fast zu vernachlässigen. Es sei denn der Borkenkäfer macht der Fichte vorzeitig den Garaus.
Das Heuen hat in diesem Jahr gut geklappt. Der Schafstall ist voll und auch Haru hat für den Winter einen schönen Rückzugsort in der Scheune, den sie jetzt schon mal probe-liegt. Wir haben es heuer ganz gut hinbekommen, dass die Schafe auch das Gras rund ums Haus abfressen und wir brav zur Vorbeugung gegen Parasiten ihnen hinterher gemäht haben. Das schafft dann immer ein befreiendes Gefühl, wenn wir auf einmal wieder über die Wiese blicken und gehen können.
Unsere Gerätschaften Sommer-Idyll nach getaner ArbeitHaru-Suchbild im Heuhaufen der Scheune
Was die Hühner angeht, so hat es sich eingespielt. An vielen Tagen dürfen sie für ein paar Stunden nach draußen und vergnügen sich ums Haus. Dann geht es meist freiwillig zurück in ihr Fort Knox, das bisher alle Angriffe von Fuchs und Habicht gut überstanden hat (wenn es sie denn gegeben hat;-) Jackson hingegen lässt das alles ziemlich kalt, so lange er ab und an auf das Sofa darf. Ich bin heute mit ihm als Morgenspaziergang zum Briefkasten nach St. Oswald gegangen und es war wieder so deutlich, dass unser Hund keine Lust auf Stadt und Häuser hat. Also Wald-Idylle – zumindest so lange unsere Tiere leben mit Strom aus der Solaranlage und Holz vom gepachteten Nationalpark-Grundstück.
Wenn man die Hühner lässt…Wenn man die Hühner lässt…Schaf-Suchbild…gefundenJackson in seinem Element
Die Ausbeute an Kartoffeln ist in diesem Jahr überraschend hoch. Irgendwie haben bei uns die Wühlmäuse wie Mäuse das nasse Frühjahr nur in geringer Zahl überlebt. Es ist kaum etwas von den Nagetieren zu sehen. Haru streunt deshalb schon etwas gelangweilt über die Felder und verschwindet öfter im Wald. Ich habe die letzten zwei Wochen beinahe jeden Tag eine solche Kiste Kartoffeln von unseren Feldern holen können. Auch die Tomaten im Gewächshaus sind mittlerweile zahlreicher als die Blätter an den Stauden und schmecken wunderbar. Nur die Salate und Kohlpflanzen im Gemüsegarten werden regelmäßig von den Springflöhen, Schnecken und anderen ungebetenen Mitbewohnern vertilgt. Dennoch könnten wir wohl einige Zeit überleben, sollte auch nur eines der vielen Horrorszenarien, das leider auch wir in den Medien ständig heraufbeschwören, eintreten.
Ansonsten hat sich unserer Leben nicht groß verändert – sieht man einmal von meinen Beschäftigungen beim BR ab und den Aktivitäten rund um die Praxis im Wald. Die Welt im Grünen fern der Großstädte lässt sich besonders gut aushalten, wenn man ab und an in ein anderes Leben eintauchen darf, wie bei den European Championship in München.
Klettern auf dem KönigsplatzTurnen Triathlon im Olympiapark
Und wie jedes Jahr freuen wir uns allmählich auf den Herbst bzw. den Winter, der all das Grün vorübergehend verschwinden lässt und wieder seinen ganz eigenen Rhythmus mit sich bringt.
Pfingsten ist dieses Jahr ziemlich spät und das Gras vor unserem Haus war einfach zu hoch. Also nutzten wir einen schönen Nachmittag, um unsere Geräte nach der Winterpause wieder in Gang zu setzen. Dann kam am Abend der Regen…
Da liiegt das nasse, frisch gemähte GrasUnd hier ist es doch noch zu einigermaßen trockenen Reihen gerecht
Dennoch: es fühlt sich einfach befreit an, wenn wir aus dem Fenster schauen oder zu den Hühnern gehen. Der Kreiselmäher ist schon eine feine Erfindung. Apropros Hühner: die waren hoch erfreut, über die frisch gemähte Wiese und gingen zwischen den Reihen auf und ab.
Die Reihen sind gerecht und die Hühner sind mit ihrer Art des Aufräumens auch fast fertig.
Aber diese Reihen mussten erst mal gerecht werden. Denn der Heuwender nach der Fahrt mit dem Kreiselmäher hilft zwar sehr, aber am Ende ist es doch wieder Hand-Arbeit. Die allerdings wäre ohne den Heuwender nicht möglich gewesen. Denn gestern Abend ging ein extremer Starkregen bei uns nieder, der nicht nur die frisch gemähte Wiese so richtig durchnässte. Es blieb uns also heute nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass die Sonne lang und intensiv genug scheint, um wenigstens ein bisschen was wieder zu trocknen. Also haben wir fleißig gewendet und am Ende nur noch leicht feuchtes Heu mit dem Ladewagen einsammeln dürfen.
Hier ist noch viel zu tunEine Reihe fertig zum Abholen mit dem LadewagenUnsere Maschinen (Traktor, Kreiselmäher, Ladewagen und Heuwnder) vor unseren wunderschönen Irisblüten
Vor dem angekündigten Gewitter wieder mit Starkregen ist alles sicher im Winter-Schafstall verstaut; ausgelegt auf Planen, so dass wir das Heu morgen oder die nächsten Tagen noch einmal in die Sonne ziehen können.
Für heute ist es aber denitiv genug.
Jackon schaut sich das alles von seinem schattigen Lieblingsplatz aus anDie letzten Mai-Nächte waren leider noch einmal richtig kaltDie Kartoffel-Pflanzen am Waldrand haben den Frost besser überstanden als die Kartoffeln im GemüsegartenDen Schafen ist es im noch hohen Gras zu warm; sie freuen sich schon auf den Winter
Nachdem unser Anhänger sich nicht mehr lenken lässt und auch die Holzbretter auf der Ladefläche zum Teil verrottet sind, brauchen die Schafe einen anderen Unterstand. Silke hat mit Steckfixen, einer Plane und einigen wenigen Schnüren ein passables Häuschen to go kreiert. Zusammen mit zwei Zäunen lässt sich alles gut in der Erdschaufel des Traktors verstauen und über unsere Wiesen transportieren. Und so sind die Schafe in diesem Frühling schon ganz gut herumgekommen.
Frisch geschoren wandern die Schafe über die Wiesen
Und wo ist jetzt das frische Grün
Angesichts von Habicht, Fuchs und Vogelgrippe sind unsere zwei Hennen häufig hinter Gittern
Unter Aufsicht haben die Hühner auch mal Freigang
Weit ist das Grün bei uns in der Bergerau noch nicht. Kein Wunder, wenn nachts das Thermometer immer wieder unter Null Grad fällt. Aber für die Schafe reicht das erste Grün auf den Wiesen. So können sich ihre Mägen auch wieder an die frische Kost gewöhnen nach all dem trockenen Heu. Und wir sind gut beschäftigt zu pflanzen, abzudecken, zu gießen, Unkraut zu jäten, zu hoffen und zu warten 😉
Silke kämpft mal wieder gegen das Unkraut – noch wächst nicht viel außerhalb des Gewächshauses
Jackson sucht die Kartoffel-Triebe
Hoffentlich noch ein künftiger Kartoffelacker
Frühlingsidylle
Noch fließt viel Schmelzwasser die Kleine Ohe hinunter
Wer genau hinsieht, kann die Kaulquappen des geschützten Grasfroschs erkennen
Zu Beginn des Krieges hatte ich gedacht, der militärische Widerstand der Ukraine würde bald zusammenbrechen und damit das unmittelbare Leid der Bevölkerung nur kurz andauern. Dann wäre die Unabhängigkeit der Ukraine zwar Geschichte und Putin hätte sein kriegerisches Ziel erreicht, aber wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten hätte man/frau einfach weitermachen und seinen Geschäften nachgehen können. Unsere vielleicht vorhandenen Gewissensbisse hätten wir mit dem Verweis auf die Geschichte wie üblich zum Schweigen gebracht. Da Deutschland den 2. Weltkrieg gestartet und zu verantworten hat, müssen wir uns auch heute noch aus allen militärischen Dingen heraushalten – und damit andere die Arbeit machen lassen.
Ungeklärte Einflussgebiete auch auf dem Balkan
Mit 50 Jahren gehöre ich zu der Generation, die den Kalten Krieg noch miterlebt und in der Folge bewusst die Aufteilung und spätere Aufweichung der hastig beschlossenen Einflusssphären zwischen Russland und dem Westen verfolgt hat. Wie volatil diese Abgrenzungen waren, zeigte sich an den Jugoslawien-Kriegen. Bis heute schwelen Konflikte auf dem Balkan, die auch mit diesen ungeklärten Einflussgebieten zu tun haben. Die aktuell häufig zu lesen und zu hörenden Aussagen: ein Krieg in Europa schien undenkbar, kann ich deshalb nicht nachvollziehen. Viele meiner und älterer Generationen haben nur erfolgreich das Morden in Bosnien oder im Kosovo – also mitten in Europa – verdrängt. Auch im Kampf um die Ukraine griffen zunächst die üblichen Mechanismen bei der politischen Elite in Deutschland: sich als Vermittler engagieren, aber wegen unserer Vergangenheit sich militärisch heraushalten und wirtschaftlich weiter profitieren.
Die bisherigen, politischen Konzepte funktionieren nicht mehr
Dass das so nicht mehr funktionieren kann, hätte man eigentlich angesichts der Bewegungen gegen den Klimawandel der jüngeren Generation vorhersehen können. Junge Menschen mischen sich ein, fordern Veränderung und sind dafür auch bereit, Abstriche bei ihrem Lebenswandel zu machen, während sich meine Generation bei letzterem noch eher schwertut. Für diese junge Generation, ob in der Ukraine oder Deutschland, ist das selbstbestimmte Leben ein wichtiges Gut, das sie sich nicht von autoritären Führern und ihrer Klientel nehmen lassen wollen. Wie schwer das umzusetzen ist, haben wir am Beispiel von Weißrussland gesehen. Wenn ich von einer Generation spreche, dann meine ich das natürlich nicht absolut. Es gab und gibt ältere Menschen, die sich mit der vorherrschenden, gesellschaftlichen Strömung nicht identifizierten oder jüngere Menschen, die sich lieber aus allem heraushalten wollen. Aber es gibt über die Grenzen hinweg eine von Jüngeren getragene Bewegung, die Freiheit als unverzichtbares Gut ansieht. Dabei geht es um politische, wirtschaftliche, Informations- und Reise-Freiheit.
Jüngere Generation ist bereit für „ihre“ Freiheiten zu kämpfen
Den jüngeren Menschen gerade im östlichen Teil Europas kommt zugute, dass sie sehr gut vernetzt sind. Die gezielten, weltweiten Hackerangriffe auf russische, staatliche Einrichtungen sind dafür ein gutes Beispiel. Informationen mittels US-amerikanischen privaten Satelliten aus der Ukraine in die Welt zu schicken ein anderes. Die Solidarität hat auch die Menschen in Deutschland erfasst – und ich möchte hier keinen Unterschied mehr zwischen den Generationen machen. Was kann ich tun? Wie kann ich helfen? sind die vorherrschenden Fragen im Netz. Das hat offensichtlich auch die Politik in Berlin erkannt und der Druck aus dem europäischen Ausland sowie den USA tat ein Übriges. Jetzt sind auch deutsche Waffenlieferungen möglich, und der Ausschluss aus dem SWIFT-System ist zumindest für einige, russische Banken Realität.
Aber wie kann eine Lösung aussehen?
Das Leid der Bevölkerung in der Ukraine können diese Maßnahmen nicht lindern. Im Gegenteil: so hoffnungsvoll auf der einen Seite der militärische wie bürgerliche Widerstand gegen den russischen Aggressor ist, er erhöht die zivilen Opfer. Putin kann aus seiner Sicht nicht zurück. Der Diktator hat sich in eine Sackgasse manövriert. Und der Westen hat dank der Solidarität vor allem der jüngeren Generation begonnen, sich klar für die Freiheit der Ukraine zu positionieren. So wichtig und aus meiner Sicht richtig das ist: diese Konfrontationsstellung macht einen Ausweg aus der Krise deutlich schwieriger.
Zwei Tage hintereinander Sonne hatten wir zuletzt im November vergangenen Jahres. Die Monate und Wochen dazwischen war es meist dunkel mit Regen oder Schnee. Noch immer liegt gut ein halber Meter rund ums Haus. Dort, wo der Schnee wiederholt vom Dach gefallen ist oder unser Traktor die Schneemassen zusammengeschoben hat, erhebt sich eine weiße Wand. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis die Frühlingsblumen bei uns in der Bergerau zum Vorschein kommen. Denn der klare Nachthimmel hat die Temperaturen heute auf minus neun Grad fallen lassen, so dass Jackson und ich endlich auf dem gefroreren Schnee durch die Bergerau hinein in den Wald den Tierspuren nach streuseln konnten – mit Schneeschuhen natürlich. An den meisten anderen Tagen im Jahr ist die Bergerau als beginnendes Moor zu feucht. Der regenreiche Winter dürfte dazu beitragen, dass die Landschaft vor unserer Haustür sich in ein Moor (zurück-)verwandelt.
Dieser Winter zwang uns trotz einer neuen Batterie, den Diesel-Generator so oft anzuwerfen wie in keinem Winter zuvor. Meine Bemühungen die Solarzellen vom Schnee zu befreien, erinnerten stark an Sisyphos. Kaum dass die eine Schicht weg war, fiel schon die nächste auf die Paneelen. Glänzte doch einmal das Silizium schwarz auf dem Dach, fehlte die Helligkeit, um etwas in unsere Batterie zu laden. Aber wir haben die Zeit trotzdem ganz gut überstanden. Im Arbeits-/Therapiezimmer der Praxis im Wald steht mittlerweile auch ein kleiner Gasofen als zusätzliche Wärmequelle. Wieder ein Stück in der Wirtschaft, dabei wollten wir doch reduzieren;-)
Blick in die Bergerau…
…aus dem Wald heraus
So richtig kalt ist es nur im Tal…
…der Raureif an den Bäumen verschwindet schnell in der aufgehenden Sonne
Den Tieren geht es trotz des dunklen Winters gut. Langsam fangen die Schafe an zu bähen, wenn sie uns sehen. Es ist Zeit für Abwechslung, scheinen sie uns zuzurufen. Wo ist die grüne Wiese? Noch reicht das Heu, aber auch so ein genügsames (und furchtbar schreckhaftes) Tier scheint irgendwann des nassen, kalten Weiß‘ überdrüßig zu sein. Übrigens müssen wir auf das Fördergeld für unseren Wolfszaun noch bis Mai warten – beantragt und gekauft hatten wir die Zäune im Sommer. Denn es gibt nur zwei Auszahlungstermine im Jahr und der letzte wurde verpennt. Zum Glück sind wir darauf nicht angewiesen, aber dienlich ist das nicht, um die Tierhalter mit der mittlerweile nachgewiesenen Anwesenheit des Wolfs im Bayerischen Wald auszusöhnen.
Unsere zwei Hühner durften ab und an ins Gewächshaus, um dort ein Sandbad zu nehmen. Ihren Freiluftstall haben die Dachlawinen unter sich begraben. Ihre langanhaltende Mauser scheint endgültig vorbei zu sein und es gibt auch wieder ab und an ein Ei. Jackson genießt die morgendlichen Spaziergängen, wenn davon auszugehen ist, dass kein Langläufer auf der Loipe ist. Ansonsten ist ihm die präparierte Welt viel zu gefährlich. Und Haru hält dank ihres dichten Winterfells in der Scheune die Stellung., so dass eine Mäuseplage bisher ausgeblieben ist. Wann immer unsere Katze einen von uns entdeckt, kommt sie angesaust, um laut miauend ihre Streicheleinheiten einzufordern. Ich dachte Katzen wären ganz anders;-) Dem nachzukommen, wird leichter, wenn es die Temperaturen erlauben, sich auch mal wieder in der Scheune auf einen Stuhl zu setzen und mit der Katze auf den Schoß ins Grüne zu schauen.
Zurück vom Langlaufen
Schneeberge rund ums Haus
Angesichts der Sonne steigt die Lust über die Frühlingsbeete nachzudenken. Es ist Zeit, die Samen- und Kartoffelbestellung aufzugeben. Wir wollen zwar auch beim Anbau ein bisschen kürzer treten, aber die selbstangebauten Kartoffeln schmecken einfach besser. Dieses Jahr wollen wir ein paar Lupinen pflanzen. Denn die Früchte schmecken wirklich gut und die Pflanze wächst wild entlang der Wege hier. Das dürfte also eigentlich kein Problem sein. Aber noch liegt Schnee im Gemüsegarten…