Kreislauf der Tiere

Kreislauf der Tiere

Es ist ein Kommen und Gehen bei uns in der Bergerau. Für einen Teil sind wir selbst verantwortlich, den anderen Teil fordert die Natur für sich in diesem Fall der Fuchs.

Von unseren zwei gesperberten Hennen hat sich der Fuchs eine geholt und an ein paar Stellen Richtung Waldrand Federbüschel zurückgelassen. Auf diese Weise konnten wir überhaupt rekonstruieren, was wohl geschehen ist. Die anderen Hennen haben sich davon nicht beeindrucken lassen und sind weiter auf der mittlerweile abgeernteten Weide unterwegs ziemlich dicht am Waldrand bzw. dem hohen Gilbweiderich und damit in ständiger Gefahr. Gut, wem das nicht bewusst ist – und wir können angesichts unseres alten Hundes ohnehin nichts ändern.

Es wird wohl nicht die letzte Henne gewesen sein, die wir an unsere tierischen Nachbarn im Nationalpark abtreten müssen. Der Habicht, der Marder, der Fuchs – zum Glück haben Luchs und Wolf unseren Schafen noch keinen Besuch abgestattet. Dafür aber unser Landmetzger am vergangenen Sonntag, so dass sich der Bestand von dreizehn  auf acht reduziert hat. Den „Übriggebliebenen“ ist zum Glück nichts anzumerken. Hauptsache es gibt frisches Gras und die Fliegen, Mücken, Bremsen geben kurzzeitig Ruhe.

Es hat nach langer Zeit wieder einmal geregnet. Die Schafe freute es ebenso wie die Kartoffel-Pflanzen, die ziemlich unter der Hitze und Trockenheit gelitten haben. Die Kartoffelkäfer und ihre Nachkommen haben wir hingegen immer brav abgesammelt. Unsere Erbsen werden jedoch vom kühlen Nass nicht mehr wiederbelebt werden können. Da muss ich im nächsten Jahr etwas sorgsamer mit den zarten Geschöpfen umgehen. Aber dann habe ich ja auch mehr Zeit.

Während die Hühnerschar auf fünf geschrumpft ist, ist unsere Glucke ihrer fünf Teenager schon fast überdrüssig. Als letzte Lektion stand das Schlafen auf der Stange auf dem Lehrplan.

Die Zeiten, in denen wir Haru am besten im Arm haben mussten (wer sich Silke genau anschaut, entdeckt unsere Katze), damit die Katze sich nicht an den Küken vergreift, ist zum Glück vorbei. Die Küken sind jetzt schon Teenager.

Und noch immer ist nicht wirklich auszumachen, wie viele Hennen und wie viele Hähne sich unter dem Nachwuchs verbirgt. Unser Tipp: eins zu vier. Im Idealfall vier Hennen und einen Hahn. Der dürfte dann die Nachfolge von Arnie und Louie antreten. Und Gerda, eines der Küken aus dem letzten Jahr hat sich seit gestern zum ersten Mal entschieden, die Nachfolge als Glucke anzutreten. Platt wie eine Flunder liegt sie in der Box, während sich die Teenager an der nassen Wiese erfreuen.

Von unserem Landmetzger des Vertrauens haben wir heute drei unserer Lämmer als schöne Bratenstücke, Keulen, Schlegel, Koteletts, Herz und Leber zurückbekommen. Aus dem vierten Lamm werden zahlreiche Lammwürstchen entstehen und aus dem zweijährigen Schaf, das leider auch unsere Herde verlassen musste, werden zahlreiche Portionen Gehacktes werden. Es ist zwar durchaus ein wenig traurig, aber wenn Fleisch, dann nach Möglichkeit aus dem eigenen Betrieb.

Das gilt auch für Gemüse und Beeren. Die Erdbeeren sind aus dem Garten direkt in den Mund gewandert. Dieses Jahr waren es reichlich Wilderdbeeren und große gezüchtete Exemplare. Der Stachelbeerstrauch trug ebenfalls viele Früchte, so dass Silke letztes Wochenende Stachelbeer-Bananen-Konfitüre eingekocht hat, während ich das Heu mit dem Holzrechen zum Trocknen wendete. Aus den dichten Johannisbeerstauden wurde Gelee.

Die verschiedenen Kohlsorten wollen hingegen einfach nicht. Und auch die Erbsen und Bohnen können wir an diesem Standort nicht einfach sich selbst überlassen. Da bedarf es im nächsten Frühjahr etwas mehr Planung und Pflege. Jedes Jahr aufs Neue aber durchaus mit einem Mehr an Erfahrungen.

 

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