Erster Ausflug der Küken

Erster Ausflug der Küken

…unter den strengen Augen der Glucke geht es aus über die Schwelle aus dem Stall hinaus in die Sonne. Fünf unterschiedliche Küken sind vor gut drei Wochen geschlüpft und alle wirken mittlerweile ziemlich munter. Ohne ihre Glucke gehen sie aber keinen Schritt, und die ist zurecht wachsam. Denn der Falke, der Habicht, Haru (unsere Katze) und auch die anderen Hennen haben es durchaus auf den Nachwuchs abgesehen. Diesen Augen entgeht zum Glück nichts.

Da hat der Turmfalke keine Chance, der sich unseren Bergahorn als Aussichtspunkt erkoren hat. Während rund herum alles grünt und blüht, scheint dem Bergahorn sein Platz nicht sonderlich zuzusagen. Die Spitze ist während der langen Trockenperiode im Frühling verdurstet, und auch sonst wollen die Äste und Blätter einfach nicht wachsen. Dafür sind die Küken für ihr Alter von drei Wochen schon ordentlich groß. Das und ihr Verhalten lässt vermuten, dass zumindest zwei Hähne bei unserem fünf-köpfigen Nachwuchs dabei sein dürften.

Nach dem Schlüpfen war es unter den Federn der Glucke sicher und warm. Wenn man zu Besuch in den Stall kam, um das Futter nachzufüllen, ploppte irgendwo aus dem schwarzen Gefieder erst ein dann zwei oder mehrere Köpfe auf, so dass wir zu Beginn gar nicht so genau wussten, wie viele Küken denn nun wirklich geschlüpft sind. Mittlerweile ist es klar: ein helles, ein graues und drei schwarz-gemusterte.

 

Mit zunehmenden Alter traut man sich auch ein wenig weiter weg, um bei drohender Gefahr oder dem aufmunternden Ruf der Glucke den Turbo einzuschalten und in „Kükenzahn“ herbeizueilen.

Nach den Wochen auf dem Nest und ohne die Abwechslung draußen musste die Glucke zuerst einmal ein ausführliches Sandbad nehmen. Das ist zwar für das flauschige Gefieder der Kleinen noch nicht nötig, aber Lernen durch Nachahmen ist die Devise, bis irgendwann die Glucke beschließt, wieder ihrer eigenen Wege zu gehen.

 

Wegen Haru, die mittlerweile schon einen kleinen Vogelschwarm auf dem Gewissen hat und Teile von ihnen zur Begutachtung in der Scheune zurückgelassen hat, lassen wir die Glucke mit ihren Küken nur unter Aufsicht aus ihrem Stall. Auf diese Weise können wir auch die Leit-Henne in Schach halten, die sich mit Krawall-Susi (unserer Glucke) bereits ein Fernduell geliefert hat – getrennt nur durch den Maschendraht an unserer Tür. Irgendwann müssen es die Damen aber ausfechten, damit die Rangordnung geklärt ist und wieder Ruhe einkehren kann.

Ruhe kehrt bei den Schafen nur dann ein, wenn wir ihnen ein frisches Stück Grün abgesteckt haben. Dann sind sie beschäftigt und können kurzzeitig das Gesumme um sie herum vergessen. Dieses Jahr gibt es deutlich mehr Fliegen als in den Jahren zuvor. Auch die Ross- oder Rinderbremsen haben merklich zugenommen und nehmen in Ermangelung anderer Wirbeltiere gerne mit den Schafen vorlieb. Wenigstens schützt die Wolle den größten Teil des Körpers. In einem Monat werden wir wohl mit unserem Schlachter einen Termin ausmachen müssen, so leid es uns auch immer tut.

Es donnert und blitzt mal wieder, aber Regen will nicht fallen. Da vor drei Wochen der Blitz in unsere Telefonleitung eingeschlagen und sowohl die Buchse als auch den Router beschädigt hat, wird jetzt immer brav der Stecker gezogen – sofern wir zugegen sind. Zwei Wochen waren wir mal wieder ohne Telefon und Internet, ehe der Techniker einen Termin frei hatte. Auf diese Weise kamen immerhin unsere noch immer reichlich vorhandenen, analogen Bücher zum Einsatz. Jetzt kann wieder gesurft werden bis zum nächsten Malheur, das ich dann hoffentlich selbst beheben kann.

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