Heu Ernte die Zweite

Heu Ernte die Zweite

Unsere mittlere Wiese sieht von oben so klein aus, wenn man mit dem Rechen darauf steht, aber ziemlich groß

Auch wenn der Tau das gemähte Gras ordentlich benetzt hatte und die Sonnenstrahlen am Vormittag einen Dunstschleier durchbrechen mussten, war das Heu nach eineinhalb Tagen bereit zum Einholen.

Wir hatten am Abend den Kreiselmäher noch angeworfen, um die trockenen Halme auf der mittleren Wiese vor dem Haus und die dicken Büschel verblühten Gilbweiderich hinter dem Haus im Feuchtgebiet des Nationalparks umzulegen. Die Hoffnung war, dass am nächsten Tag die Sonnenstrahlen leichteres Spiel haben würden. Vorhergesagt waren zwei Tage Sonnen-Sommer-Wetter. Am Vormittag lies noch ein leichter Schleier das Blau des Himmels Pastellfarben erscheinen, dann setzte sich das Sommerwetter für eineinhalb Tage durch. Vor vier Wochen habe ich einen Sensen-Kurs absolviert, um danach erst recht die technischen Errungenschaften schätzen zu wissen. Ohne unseren kleinen Kreiselmäher wäre die Hobby-Landwirtschaft nicht zu betreiben. Und so kommt die alte Sense der Vorvorgänger nur für die Böschung zur Straße und die Runde um den Klärteich zum Einsatz. Das Heu mit dem Rechen zu wenden und in Reihen aufzuschichten, ist und bleibt Handarbeit; eine durchaus meditative Tätigkeit. Dann kommt der kleine Ladewagen zum Einsatz. Ehe am Ende per Hand und mit Hilfe einer Plane das Heu in der Scheune oder mit Hilfe des Seilzugs auf dem Bretterboden des Schafstalls landet.

Hier kann und musste das Heu noch etwas nachtrocknen. Haru, unsere Katze, fühlte sich zwar kurz gestört, um sich dann aber im Heu ihr Plätzchen zu suchen. Die Halme sind nicht besonders lang und die Ernte füllte noch nicht einmal den Ladewagen komplett aus. Aber der Geruch lässt hoffen, dass die Schafe in den kommenden Monaten gerne davon essen werden – etwas anderes gibt es dann auch nicht mehr.

Jetzt dürfen sich sich noch rund ums Haus fressen. Und die Wiese vor bzw. links und rechts vom Gemüsegarten war noch unberührt. D.h., bis vor kurzem lag dort noch keine Schafsdung. Das hat sich mittlerweile geändert. Die Johannisbeer-Büsche haben zudem eine Kurzhaar-Frisur verpasst bekommen; denn für Schafe scheinen auch die Blätter schmackhaft zu sein, wenn man denn an sie heran kommt. Ohne Schatten findet die August-Hitze jedes Waldschaf doof, vor allem wenn der Schafscherer noch auf sich warten lässt. Angesichts der Wolfsgeschichten hier im Bayerischen Wald ist es uns derzeit ganz recht, wenn die Schafe im Moment so nah am Haus sind. Und im Winter wird die Stalltür zu gemacht – das ist sicher.

 

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