Aufregung

Aufregung

Jetzt ist wieder Ruhe eingekehrt

Dieses Mal war es nicht der Fuchs, Habicht oder Luchs sondern wir selbst, die für Aufregung sorgten. Noch immer trägt der Wind einen leicht verbrannten Geruch über die Wiese zum Platz hinter dem Haus, wo ich gerade sitze. Jackson und den Hühnern ist das egal. Mit lautem Gezeter verlangen die einen etwas zu essen, während sich Jackson immer noch von unserem Ausflug durch den Wald in die Zivilisation erholen muss. Er durfte uns nämlich in der Früh zum Wählen begleiten. Ein schöner Spaziergang von der Bergerau nach Neuschönau zum Wahllokal, aber die Häuser und Menschen sind ihm noch immer unheimlich. Und so ist er froh, wenn er mit mir am Haus auf der Wiese liegen darf.

Dafür hat er sich gestern erstaunlich ruhig gezeigt, als in unsere Einfahrt nach und nach die Autos einbogen. Ich hatte mittags die Asche, die Silke am Morgen aus dem Küchenofen geholt hat, in den Komposter geschüttet. Der Eimer war zwar noch heiß, aber ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass von der Glut noch eine Gefahr ausgehen könnte. Falsch gedacht. Gegen 15 Uhr bin ich dann zum Joggen los, hatte vorher noch einen Blick zur grünen Kompostbox geworfen und nichts Verdächtiges bemerkt. Denn wir hatten schon einmal den Fall, dass die heiße Asche im Winter das Innenleben des Komposters ordentlich zum Schmurgeln gebracht hat. Vielleicht hätte ich den Deckel öffnen sollen.

Als ich von meiner Runde zum Parkplatz Waldhausreibe am Fuße des Lusen gerade wieder am Ortseingang von Altschönau ankam, hörte ich die Sirene der Freiwilligen Feuerwehr. Kein schönes Gefühl, weil ich irgendwie instinktiv befürchtete, dass das uns gelten könnte. Für Silke war es aber ein noch viel weniger schönes Gefühl, als sie wenige Minuten vorher aus der Haustür trat und hinter dem Haus gegenüber des Schafstalls Flammen empor lodern sah. Der Kompost hatte Feuer gefangen und mit ihm die dahinterliegenden Johannisbeerbüsche.

Jackson macht es dem Biber nach

Jetzt wissen wir, dass die Freiwillige Feuerwehr auch an einem Samstagnachmittag schnell und zuverlässig kommt. Silke konnte die Flammen zwar selbst löschen, aber mit einem Schaumteppich wurde sichergestellt, dass kein Glutnest übrig bleibt. Vielen, vielen Dank. Auch von der Plastikverschalung ist so gut wie nichts mehr zu sehen, was dann doch ein wenig überrascht. Die Temperaturen müssen extrem hoch gewesen sein. Unsere größte Sorge war, dass das Feuer am Waldrand auf die Büsche und Bäume übergreifen könnte. Angesichts der großen Trockenheit wäre ein Ausweiten des Feuers leicht möglich gewesen. Zum Glück ist alles noch einmal gut gegangen und wir sind um eine Erfahrung reicher, auf die wir gerne verzichtet hätten.

Ansonsten geht das Leben zwischendurch auch seinen entspannten Gang. Jackson hat sich prächtig eingelebt und patroulliert mittags einmal mit mir über das Gelände. Den Biber stört das allerdings wenig. Er oder sie hat in der Nacht drei der jungen Bäume am Hang zwischen Klärteich und Kleiner Ohe geköpft, den Baum samt seiner Äste in den Fluss gezogen, obwohl dort kaum noch Wasser fließt und in seinen Bau geschleppt. Alles bleibt in Veränderung begriffen;-)

Zufriedene und voll-gemampfte Schafe

Die Schafe sind auf ihren 2-Tages-Weiden übrigens ebenfalls wieder am Fluss angekommen. Da die Sonne schon so tief steht, bieten die Bäume am Waldrand ausreichend Schatten, so dass sie von den spätsommerlichen Temperaturen wenig mitbekommen. Und ich bin immer noch oder besser immer mal wieder mit dem Gipfelholz beschäftigt, dass an einer Stelle im Wald durchaus noch reichlich vorhanden ist. Und so lange die Sonne scheint, lohnt es sich dieses zu „ernten“.

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