Nichts ahnend war heute Morgen, 28. Februar, lautes, aber sehr hohes Gebähe neben all den bekannten Tönen aus dem Schafstall zu hören. Überraschenderweise stand neben Elvira ein weiteres Lamm. Klein und ziemlich wackelig hat es schon mehrmals verucht bei Mama zu trinken, aber so richtig viel Milch schient auch Elvira nicht zu geben. Wie mir scheint, hat die Kleine jedoch einen extremen Lebenswillen. Denn sie hält sich wacker auf ihren dünnen Beinen. Was die Farbe von Lamm Nr. 6 (Ellie) angeht, so bleibt Elvira das einzige, schwarze Schaf in der Familie;-) Quinta entwickelt sich zwar langsam aber stetig. Möge das auch für Ellie gelten. Wir bleiben optimistisch.
Morgen soll es übrigens zehn Grad warm werden (und damit wieder grün;-)
Der Grün-Weiß-Wechsel setzt sich übrigens fort. Gestern und heute Nacht sind über 25 Zentimeter Schnee zusammengekommen. Ich musste die Solarpanelen mehrmals und mit ziemlich viel Kraft von ihrer Schneeladung befreien. Dass der kalendarische Winter ab übermorgen (es ist Schaltjahr;-) vorbei ist, merkt man dennoch. Denn trotz Schneefalls war ausreichend Tageslicht vorhande, um die Batterie wieder etwas aufzuladen. Den Dieselgenerator haben wir schon seit einem Monat nicht mehr angeworfen – und insgesamt in dieser Saison drei Mal. Hoffentlich wird es kein weiteres Mal mehr nötig sein. Den Traktor habe ich gestern und heute aber sehr wohl gebraucht. Und so türmen sich zum zweiten Mal nach dem ersten Wintereinbruch Ende November die Schneeberge rund um unsere Einfahrt.
Zwei Tage befriedigte der Schnee das allgemeine idealtypische Gefühl des Winters; zwei Tage durfte/musste ich die Wege rund ums Haus frei schippen, die Solarzellen vom Schnee befreien und den Platz vor den Garagen mit dem Traktor freiräumen; zwei Tage nutzten die Kinder in Neuschönau, Forstwald oder Haslach die rund 15 Zentimeter weißen Pulvers, um mit den Schlitten die kleinen Hänge hinunter zu düsen und den Berg wieder hinauf zu stapfen. Ab heute Nacht ist es wohl vorbei mit der weißen Pracht. Es soll die nächsten fünf Tage durch regnen.
Es ist nicht so, dass der Boden im Nationalpark Bayerischer Wald nicht dringend Wasser gebrauchen könnte; unsere Quelle läuft nur noch als kleines Rinnsal in den Wasserbottich – meist unter dem Eis hindurch, da dieser die meiste Zeit zugefroren war. Angesichts der Temperaturen in der Nacht in der Regel weit unter dem Gefrierpunkt war bish jetzt auch die Erde hart wie Eis und konnte deshalb kein Wasser aufnehmen. Wenn es also die nächste Woche so ausgiebig regnen muss, dann doch bitte bei echten Plusgraden, die den Boden auftauen und für das Wasser empfänglich werden lässt.
So sieht die Welt also außerhalb aus
Mutter und Sohn
Wer bin ich und was mache ich hier noch mal?
Die Tanten und potentiellen Mütter
Mit der ersten, richtigen Menge Schnee in diesem Winter kam auch unser erstes Lamm der diesjährigen Saison (spät aber doch;-). Vielleicht hat den kleinen Bock der Schnee interessiert, so dass er in der Nacht die sichere, aber schon ein wenig enge Bauchhöhle der Mutter verlassen hat. Courage, das Mutterschaf, benimmt sich wie eine vorbildliche Mutter, nachdem es bei den letzten Geburten nicht so einfach verlaufen ist. Mal sehen, welche der Mütter die nächste ist; oder ob unsere Geduld erneut auf eine ausgiebige Probe gestellt wird. Wir werden sehen…
Gerade rechtzeitig haben die Schafe ihre letzte Weiderunde beendet und kürzen nun das Gras rund um ihren Winterstall – sofern der Schnee die verblichenen Halme nichtdauerhaft zudeckt.
Noch schnell das Gras abfressen, ehe der Schnee alles bedeckt
Jetzt ist der Schnee den Schafen doch zu viel geworden
Dann chillen wir halt rund um den Winterstall
Jetzt beginnt wieder Zeit, in der man die Solarpanelen vom Schnee befreien muss, um Strom zu haben
Der erste Schnee in diesem Winter ist nach unserer mittlerweile fünfjährigen Erfahrung hier in Altschönau weder besonders früh noch besonders spät dran. Im letzten Jahr blieb der Schnee Anfang Dezember dauerhaft liegen. Wir gehen mal davon aus, dass der heutige Schneematsch morgen schon wieder weg ist und ich nicht die Solarpanelen vom Schnee befreien muss, um wieder ein bisschen Strom in die Batterie zu bekommen. Den Dieselgenerator hatten wir vorsichtshalber schon einmal angeworfen; und nach ein bisschen Starthilfe sprang er sogar an.
Der erste Schnee rund ums Haus
Der erste Schnee rund ums Haus
Der erste Schnee rund ums Haus
Schnee auf dem Rosenkohl
Der erste Wintereinbruch passte mit unserem Timing gut zusammen. Der Holzwagen als Sommerunterstand für die Schafe ist an seinem Winterplatz, die Blätter zusammengerächt und die hochgeschossenen Bambusstangen sind abgeschnitten und verräumt. Im Gemüsegarten stehen neben dem Rosenkohl nur noch ein paar Salatpflanzen und trotzen dem ersten Schnee.
Die Hühner im Winterstall
Die Hühner sind vor ein paar Tagen freiweillig in ihr Winterquatier gewechselt. Der alte Stall mit Mauern aus großen Steinen schließt unmittelbar ans Haus an und bietet der kleinen Hühnerschar mehr Wärme als der hölzerne Sommerverschlag. Angesichts ihrer Mauser und der letzten Erfahrung mit dem Habicht hat das liebe Federvieh in den vergangenen Tagen auch ohne Schneeflocken wenig Lust verspührt, nach draußen zu gehen. Die Eierproduktion fällt zur Zeit dementsprechend spärlich aus.
Jackson nach dem Morgenspaziergang
Nur Jackson will – ob Schnee oder Regen – auf seine morgendlichen und abendlichen Runden nicht verzichten, um danach so richtig schön schlafen zu können. Denn am Morgen oder im Laufe des Vormittags brennt dann auch im Ofen ein knackendes Feuer, das langsam die Küche und das Wohnzimmer erwärmt.
Rauch aus dem Kamin
Irgendwie ist alles im Moment ganz stimmig, wenn wir es schaffen, uns nicht von den vielen Kleinigkeiten stressen zu lassen. Denn der nahende Winter verbreitet neben Feuchte und Kühle auch eine angenehme Behaglichkeit.
Vielleicht wächst unser Bergahorn ja dieses Jahr einmal ein ordentliches Stück
Ein Wochenende mit 15 Grad und Sonnenschein luden dazu ein, fleißig rund ums Haus zu puzzeln. Die Ergebnisse sind nicht unbedingt auf den ersten Blick sichtbar, führten aber dazu, dass wir uns wieder einmal so richtig wohl gefühlt haben mit dem Haus, der Lage, den Aufgaben und uns. Und genau das waren ja die Gründe warum wir aufs Land, an den Rand, in den Nationalpark gezogen sind. Jetzt Mitte der Woche versucht es der Winter noch einmal und bestäubt die Wiesen mit Zucker.
Gestern habe ich sogar ein wenig Schnee von den Solarpanelen geschoben, wie ich es im Winter oft machen musste. Der wäre jetzt wohl im Laufe des Vormittags von selbst heruntergerutscht, denn die Frühlingssonne hat mittlerweile selbst durch die Wolken ausreichend Kraft, um Energie für unsere Batterie bereitzustellen und die Solarpanelen zu erwärmen. Aber das wollte ich sofort nutzen können. Denn, wie es scheint, hat der Dieselgenerator tatsächlich Pause bis zum November oder Dezember.
Über Nacht ist die noch gelbe Wiese weiß gefleckt
Und auf den Bergrücken hinter unserem Haus (vom Lusen bis zum Rachel) liegt noch genug Schnee
Aprilwetter im März mit schönem Regenbogen
Morgens ist es ganz dringend…
Bei all den wärmenden Frühlingsgedanken kann der Wind noch ziemlich kalt sein und der morgendliche Spaziergang mit Jackson erinnert mich daran, dass der Winter nicht lange zurückliegt. Die Wege durch den Wald sind noch voller Schneereste, die für nasse Schuhe sorgen. Die vom Nationalpark angelegten Teiche (so viel zum Konzept: die Natur sich selbst überlassen;-) bergen noch immer einen Kern aus Eis in ihrer Mitte und auch vor unserem Haus liegen etliche Schneereste herum.
Silke auf ihrem neuen Lieblingsplatz
Angesichts der Sonne, die bei diesem Aprilwetter zum Glück auch regelmäßig zu Gast ist, haben wir die Bänke herausgeholt und aufgestellt. Silke hat jetzt endlich auch einen Platz draußen. Denn das Gewächshaus bietet zumindest etwas Schatten. Mein neuer Platz, da wir die baufällige Holzveranda ja im Herbst abgerissen haben, ist entweder im Gemüsegarten – geschützt vor den Hühner bzw. dem Hühnerpup – oder an der Hauswand zwischen Steintreppe und Steinhaufen.
Hühner bleiben draußen
Die Hausfront ohne Terasse gefällt uns nach wie vor gut
Die neue Steintreppe vor der Terassentür
Füße hoch muss auch mal sein
Steintreppe und Steinhaufen haben wir am Wochenende angelegt und ziemlich geflucht. Denn die schweren Steine sind wenig überraschend unhandlich und kaum zu bewegen, aber sie erfüllen ihren Zweck. Der Weg aus der Terassentür schnell zum Gewächshaus oder dem Hühnerstall ist wieder offen. Der Steinhaufen deckt endlich in einer ansprechenden Weise die Abflussrohre ab, die anstatt der Sickergrube nachträglich nicht besonders formschön verlegt worden waren.
Der ehemalige Aufgang zum Podest vor der Garagenwand
Die Steine stammen übrigens von der Rampe an der Seite unseres Garagengebäudes. Es ist ja leider so, dass wir alles einmal selbst angefasst und verändert haben müssen, bevor wir mit dem Anwesen einverstanden sind. Also haben wir einen kleinen Teil des Podest abgetragen, auch um „Jacksons Prison“ mit der Mauer abschließen zu lassen. Auf diese Weise hat er den Überblick in fast alle Richtungen, wenn wir denn einmal fertig damit sind. Da sein Jagdinstinkt eher zugenommen hat, bleibt uns nichts anderes übrig als ihn für die unbeaufsichtigte Zeit draußen in seiner Freiheit zu beschneiden. Bei unseren morgendlichen Spaziergängen würde er so gerne hinter den Rehen her saußen, lässt sich zum Glück mittlerweile aber schnell wieder beruhigen, so dass die Leine bisher noch nicht gerissen ist.
Jacksons Prison kommt direkt an die Mauer und wird dadurch noch etwas größer
Ein Steinhaufen
Stabilisierungsversuch unseres Vogelbeerbaums
Nachtrag: Wasserfleck in der Küche – die Ursache ist zum Glück behoben
Die restlichen Steine habe wir am Waldrand aufgetürmt, um zu überlegen, wie wir sie weiter verwenden wollen. Früher war ein Teil benutzt worden, um den Vogelbeerbaum zu stabilisieren, der sich in diesem Winter angesichts der Schneelast weit zu Boden geneigt hat. Mit einem Seil und einer Ratsche haben wir ihn an den dicken Fichtenstamm angebunden und ein wenig nach oben ziehen können. Lange wird er sich aber nicht halten.
Ein neues Stück in unserem Ensemble
Das Leiden Christi
Da hilft wohl auch kein Wunder unseres Christus‘, der vorübergehend gegenüber dem Briefkasten einen Platz bei uns in der Bergerau erhalten hat. Der leidende Jesus am Kreuz begleitet einen hier allzu oft, so dass man sich fast Seiner erbarmen möchte…
Vor vier Tagen hat es noch so stark geschneit, dass ich insgesamt gut zehn Zentimeter von den Solarpanelen herunterschieben musste – denn die Sonne ist stark genug, um für ein wenig Strom zu sorgen, auch wenn es regnet -, dann schüttete es einen Tag und eine Nacht ununterbrochen, und heute schien die Sonne so stark vom Himmel, dass man sich schon im späten Frühling wähnte angesichts von 15 Grad. Dabei haben wir Mitte März und nicht April.
Die Johannisbeersträucher haben zum Glück überlebt
Pfützen um unseren Klärteich, dessen Folie mal wieder aufgeschwemmt ist
Heruntergefallene Äste
Ein bisschen Schnee ist noch übrig
Der Sturm tobte zudem um unser Haus, wie wir es in den vergangenen Jahren noch nicht erlebt hatten. Zum Glück blieben alle Bäume am Waldrand stehen. Lediglich ein paar Äste sind herabgestürzt und haben den Ladewagen leicht beschädigt.
Reste des Schneerutschfängers
Die Dachziegel sind hingegen bereits von den herunterrutschenden Schneemassen beschädigt worden. Eine Ladung Eis riss den hölzernen und schon ziemlich morschen Schneefänger mit sich. Das kleine Loch im Dach liegt glücklicherweise so weit oben, dass „nur“ ein zehn Liter Eimer bis oben gefüllt wurde, als der Regen hernieder prasselte.
Was machen wir jetzt mit unserer schiefen Vogelbeere?
Anders sah es aus auf der Seite des Daches oberhalb unserer Küche aus. Hier waren zwei Dachziegel horizontal zerbrochen und so floss das Wasser in die aus Holzbalken bestehende Wand und färbte unsere eine Mauer in der Küche gelb dank des mit Stroh durchsetzenden Dämm- und Putzmaterials. Das hatten die Menschen vor knapp 100 Jahren bei der Errichtung unseres Waidlerhauses verwandt und es tut bis heute erfolgreich seinen Dienst. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als bei leicht nachlassendem Regen einmal mit Leiter erfolgreich den defekten Dachziegel auszutauschen und einmal ebenso erfolgreich mit einem anderen zu verfahren, den ich aus der Gaube hängend gerade so erreichen konnte. Danach lief das Wasser wieder in die Regenrinne und nicht mehr in unsere Außenwand. Zum Glück – angesichts der Wassermassen, die dann noch kamen.
Die Kleine Ohe füllt ihr Bachbett
Die Kleine Ohe ist schon wieder auf dem Rückzug, hat das Ufer aber ordentlich überflutet. Wie in den vergangenen Jahren auch drückt das Wasser in unseren Feuchtwiesen die Plane unseres Klärteichs nach oben – aber alles kein Grund zur Beunruhigung, meinte der zuständige Mann aus der Gemeinde. Immerhin schickt unsere Quelle jetzt wieder ordentlich Wasser in unser Auffangbecken. So einen Strahl hatten wir lange nicht mehr.
Die Quelle sprudelt wieder
Mit so viel Schwung kam das Wasser noch nie heraus
Lämmer-Parade
Jetzt aber zurück zu den schönen Seiten und dem heutigen Frühlingstag. Die Schafe und Lämmer stellten sich angesichts der Sonne wie zur Parade in ihren kleinen Auslauf. Auch ihnen war es zwischenzeitlich zu nass außerhalb des Stalls – und als der Schnee erneut die Wiesen bedeckte, schienen sie glatt ein wenig verzweifelt. Denn es geht einfach nichts über frisches Gras.
Auf dem Weg nach draußen
Lämmer-Parade
Buddy
Hast Du was?
Selbst Buddy ist mittlerweile ordentlich gewachsen, bleibt aber der Kleinste der Lämmer. Die Muttertiere bähen uns täglich die Ohren voll, wenn sie nicht neben ihrer Ration Heu auch die Portion Pellets bekommen, die wir ihnen für die Milchproduktion gerne gönnen. Das Heu im Schafstall ist aufgebraucht, der gebrochenen Bretter auf dem Heuboden bereits ausgetauscht und alles für die nächste Saison vorbereitet. Aus der Scheune haben wir fünf, sechs Ladungen heute herüber getragen, aber es ist definitiv noch genügend da.
Auffahrt zur Scheune und Jacksons vorübergehender Aufenthaltsort
Federn im Schnee aber keine Spur
Jackson verfolgte das alles aus seinem gesicherten Aufenthaltsort draußen, wenn wir nicht auf ihn aufpassen können. Aber von dort kann er nicht hinter den Schafstall schauen, so dass er wohl unschuldig ist an dem Drama, das sich heute Vormittag abspielte und in dem eine von unseren Henne ordentlich Federn lassen musste.
Das sieht nach viel aus, aber bei keiner der Hennen ist ein deutliches Loch im Federkleid zu entdecken
Da keine Spuren zu der Stelle des Verbrechens führten, gehen wir mal davon aus, dass der Habicht nach dem tagelangen Regen ausgehungert versucht hat, ein Huhn zu erbeuten und nicht der Fuchs schon wieder zugeschlagen hat. Vielleicht habe ich ihn gestört, als ich die heruntergefallenen Äste einsammeln wollte, vielleicht ist Jackson oder der Hahn seiner Pflicht nach gekommen. Tatsache ist, dass unsere achtköpfige Hühnerschar heute Abend wieder zufrieden auf der Stange in ihrem Stall saßen. Glück gehabt.
Unsere Hühner mögen keine Krokusse
und sie haben alle überlebt
Schmelzender Schnee, ein Huhn und das reparierte Gewächshaus
Spinat jung und letztjährig
Glück hatten wir auch, dass der Sturm unser Gewächshaus stehen gelassen hat. Allerdings mussten wir fünf Platten wieder einsammeln, einsetzen und mit den vorsorglich gekauften Clips befestigen. Eine Plastikplatte war zerbrochen, aber auch dafür hatten wir erfreulicherweise Ersatz auf Vorrat. So mussten die Salat- und Spinatpflänzchen nicht allzu lange im nass-kalten Wetter ausharren und wir konnten heute doch tatsächlich schon ein wenig frischen Salat aus dem eigenen Garten ernten.
Der erste Salat, der entweder überwintert oder bereits ausgetrieben hat
und die andere Seite des Gewächshauses
Auch die Krokusse sind heute ein ordentliches Stück gewachsen und haben ihren Blüten geöffnet. Die Kräuterkeimlinge sind im Zimmer gewachsen und durften heute draußen die Frühlingssonne genießen.
Krokusse im Gemüsegarten
Kräuterkeimlinge
Die Tore bleiben zu, sonst würden die Hühner alles durch scharren
Die schöne Pflanze mit dem zweifelhaften Namen
Die Pestwurz hat sich bereits vor einigen Tagen an der geschützten Stelle rund um unseren Quellwassergraben aus dem Boden geschoben. Ihr machten weder Schnee noch Dauerregen etwas aus. In Japan gab es die jungen Pestwurz-Triebe in Tempura-Teig ausgebacken als Vitamin C haltigen Frühjahrsimbiss. Da meine Kochkünste sich eher auf Lamm und heimisches Gemüse beziehen, erfreuen wir uns an dem zarten Grün.
Der Ameisenhaufen, der oberhalb des Quellwassergrabens liegt, ist hingegen ein wenig reparaturbedürftig, aber dafür war heute zum Glück ausreichend Zeit. In der Nacht ist dann vorbei mit dem guten Wetter (der Sturm hat schon eingesetzt) und es soll wieder schneien, ehe übermorgen der Frühling zurückkehrt – hoffentlich.
Hierzulange gilt die Pestwurz als giftig
Die Sonnenwärme lies die Ameisen besonders emsig werden
Sonne, Schnee, Regen, Graupel und Wind – das Wetter scheint sich um einen Monat vertan zu haben. Dem Wetterbericht zufolge soll es so bleiben, aber wieder ein wenig kälter werden. Das lässt hoffen, dass dann im April bereits der Mai Einzug hält. 😉
Aprilwetter im März
In den letzten Tagen ist der Schnee merklich zusammengeschmolzen. Vor allem der Regen hat die kompakte Masse auf weniger als 30 Zentimeter schrumpfen lassen. An den sonnigen Stellen schaut bereits der Waldboden oder wie im Bild rechts das Frühlingsbeet unseres Gemüsegartens heraus. Wenn ich bei meinen morgendlichen Spaziergängen mit Jackson einmal nicht allzu tief einsinken will, bleibt nur die Straße oder die Langlaufloipe als Alternative übrig. Letztere ist zum Glück über die Wochen so fest zusammen gedrückt, dass man zwar nicht mehr mit Skiern darauf laufen aber gut zu Fuß gehen kann.
Der Wind hat viele Äste heruntergeweht, die der Schnee jetzt frei gibt
Außer im Gewächshaus hat noch keine Pflanze eine echte Chance
Der bereits freie Weg für die Hühner
Der Winter-Igel-Bus fährt heute zum letzten Mal, dann ist bis zum Sommer Pause
Da war doch der Hirsch
Ende Februar waren Jackson und ich auf hart gefrorenem Schnee die Bergerau hinein in den Wald gestapft und haben den Hirsch wieder getroffen, den unser Hund vor ein paar Wochen beschlossen hatte, im Wäldchen hinter unserem Haus zu stellen – danach und sicher auch die nächste Zeit war Jackson immer an der Leine und so verlief das Wiedersehen in der Bergerau ziemlich kurz und undramatisch. Damals musste ich mit den Schneeschuhen hinter ihm her stapfen, um ihm am Ende dazu zu bekommen, sich hinzusetzen und mit der Leine zurück zum Haus führen zu lassen.
Das Wasser ist noch ein bisschen kalt
Warum darf ich nicht wieder in den Wald?
Wann gibt es endlich etwas?
Immerhin lässt sich der Fuchs nur noch in der Früh blicken, und so genießt unsere Hühnerschar unter den wachsamen Augen des Hahns ihren Auslauf auf den bereits grünen Wegen ums Haus. Ob Winter oder Sommer am meisten taugt es ihnen, wenn sich die Tür zur mittlerweile nicht mehr vorhandenen Terrasse öffnet und Silke oder ich die Reste vom Mittagessen mit ihnen teilen. Dann fliegt die ein oder andere Henne schon einmal quer über den Schnee zur Fütterungsstelle.
Geteilte Freude ist in diesem Fall achtfache Freude
Das laute Bähen der Schafe, sobald man sich dem Stall nähert und sie nicht unmittelbar zuvor, eine Ladung Heu oder Pellets verpasst bekommen haben, lässt vermuten, dass auch unsere Schafe sich auf die Zeit der grünen Wiesen freuen. Ansonsten geht es allen auch den fünf Lämmern ziemlich gut. Hanabi hingegen hat mit ihrer Niereninsuffizienz zu kämpfen. Die Inkontinenz ist dank der Hormontabletten aber besser und ermöglicht uns allen wieder ein Durchschlafen in der Nacht. Kurzzeitig sah es so aus, als ob sie ihren 17. Geburtstag am 5. April nicht mehr erleben würde. Jetzt wirkt sie beim kurzen Spaziergang aber wieder ganz munter.
Ich riech doch etwas
aber was, weiß ich nicht genau
irgendwie erinnert es an früher
Schnee und Matsch und ein weißer Hund
Die ersten grünen Stengel in unserem Gemüsegarten deuten auch bei uns auf den Beginn des Frühlings hin. 27 Mal haben wir in diesem Winter den Dieselgenerator anwerfen müssen. Ich bin zwar oft zum Schneeschieben aufs Dach zu den Solarzellen, aber der Dezember und Januar waren ziemlich dunkel mit viel Schnee. Wir sind gespannt, ob wir in den nächsten Monaten mit der Batterie ohne Generator über die Runden kommen. Der Februar war diesbezüglich schon recht vielversprechend.
Jetzt ist endlich all der Schnee von den Dächern gerutscht
Außer im Gewächshaus hat noch keine Pflanze eine echte Chance
Noch fehlen die Blätter und es bleibt abzuwarten, ob unser Bergahorn dieses Mal ein bisschen wachsen will
Es ist also einiges schon fast Routine. Was liegt also näher als wieder eine Herausforderung zu suchen. 😉 An den Orten, die ich in meinem bisherigen Leben etwas näher kennenlernen durfte, ob München, Tokio, Seoul oder Pjöngjang, hat sich immer die Möglichkeit eröffnet einen Marathon zu laufen. Warum also nicht einmal die 42km-Runde im Wald ausprobieren:
Angemeldet bin ich, und die Zeit reicht zum Glück nicht mehr aus, um sich so richtig vorzubereiten. Das nimmt den Druck – hoffe ich. Wir werden sehen…
Die längst Nacht des Jahres steht uns noch bevor. Doch schon jetzt sind es 50 Zentimeter Schnee, der sich rund ums Haus angesammelt haben. Das sieht zwar schön aus, ist aber mit viel Schneeräumen verbunden. Und ohne unseren Traktor, also die diesel-betriebenen Hilfsmittel, wäre es unmöglich, den Weg bis zur Straße frei zu bekommen. Es sind gut 50 Meter, die vom Schnee befreit werden müssen, damit Silke zu ihrer Arbeit im Pflegeheim oder der Pflege-Schule kommt und ich nach München zum BR.
Wenn am 21. Dezember nach dem Kalender der Winter beginnt, wird die Schneehöhe wohl weiter angewachsen sein. Zum Glück haben wir Platz vor den Garagen, um die Schneemassen an die Seite schieben zu können. Allein das Schneeschild an der Vorderseite unseres Traktors reicht dafür nicht mehr aus. Mit Hilfe der Schaufel, an der Rückseite des Traktors angebracht, müssen die Schneeberge an die richtige Stelle transportiert werden. Dann hat auch Haru (Frühling) wieder eine Chance durch den Schnee hinaus ins Freie auf Mäusejagd gehen zu können.
Haru testet den Schnee
…ohne freigeschippten Weg gehe ich nicht hinaus
…und auch dann nur ganz vorsichtig
Die Loipen sind alle gespurt, aber Joggen ist nur mehr eingeschränkt möglich. Nach drei Wochen krankheitsbedingter Pause musste es dennoch sein. Die schmale Straßenmitte, die der Schneepflug frei geräumt hat, müssen sich Hundebesitzer mit Spaziergängern (Joggern) und den Autos teilen.
Dieser Weg musste mit Muskelkraft geschaffen werden
Mitte Dezember sind es schon 50 Zentimeter
wie dieses Bild beweist
Die „Vor-Winterzeit“ bringt Ruhe mit sich. Der Schnee zwingt die Waldarbeiter mit ihren Motorsägen zu pausieren und dämpft die Geräusche der vorbeifahrenden Autos, die angesichts der Straßenverhältnisse tatsächlich langsamer fahren. Urlauber sind in dieser Zwischenzeit ohnehin nicht da. Allein wir durchbrechen die Stille einmal am Tag für eine gute Stunde. Dann nagelt unser Diesel, um Strom in die Batterie zu leiten und die Waschmaschine zum Laufen zu bringen. Denn mit Solarstrom ist gerade kein Staat zu machen und Strom aus der Steckdose gibt es ja bei uns nicht. Ohnehin hat der Laderegler wohl einen Kurzschluss zuviel abbekommen – unserer Laienmeinung zufolge. Einen Experten für Solar-Insellösungen zu finden (im Idealfall hier in der Nähe auf dem Land) ist schwierig und einen Termin auszumachen noch schwieriger. Nächste Chance 9. Januar 2018. Bis dahin muss ich mir immerhin keine Gedanken über den Schnee auf den Solarmodulen machen. Das ist aber auch der einzige Vorteil.
Ostermontag, 17. April 2017. Kartoffeln, Radieschen, Zwiebeln, Möhren sind schon unter de Erde, im Gewächshaus sind die Salate gerade so groß, dass wir heute Mittag die ersten Mizuna-Blätter für unsere Butter-Kartoffeln verwenden konnten – und dann das:
Mittags sah es noch nach einem typischen April-Schauer aus, auch wenn das Grün langsam vom Weiß übertüncht wurde. Der Ostersonntag war zwar windig, aber weitgehend trocken. Heute wurde es den Tag über immer kälter und ab mittag schneite es – anhaltend wie es scheint. Der einzige Vorteil, den die späte Rückkehr der weißen Pracht mit sich bringt, ist die Isolierung, die der Schnee unseren Setzlingen bietet. Denn es soll in den kommenden Nächten auch noch mal so richtig kalt werden. Die Schafe hatten heute Vormittag noch einmal Gelegenheit, von dem frischen Grün zu probieren, nachdem wir ihnen ein weiteres Areal abgesteckt hatten.
Als Alleinfutter reicht das allerdings längst nicht. Und so sind wir froh, dass im Schafstall dank der Heuballen von Bauer Paul ausreichend Verpflegung übrig ist.
Hoffentlich überstehen den Wintereinbruch im April mit drohenden minus neun Grad unsere ersten (schon stark dezimierten) Hühner im alten Stall. Die kleine Schar hatte bereits am frühen Nachmittag keine Lust mehr auf das Wetter und hüpfte eine Etage höher auf ihre Stange. Und auch die junge Schar um den zweiten Hahn Louie war „not amused“ angesichts der kalten, weißen Substanz, die alles essbare zudeckt. Mit jedem Zentimeter Neuschnee zogen sie sich zurück zu ihrem Stall, um sich ebenfalls vor ihrer Zeit ins Trockene ihrer vier Wände zu flüchten.
Die wenigen Schneeflocken bleiben auch an den Spinnenfäden hängen
Waren es gestern nur einige, wenige Flocken, die vom Himmel fielen und auch nur auf dem Hügel hinter Altschönau liegen blieben, beziehungsweise sich in den übrig gebliebenen Spinnweben verfingen, so sieht es heute tatsächlich nach Winter aus.
Blick aus der Haustür
Straße nach Altschönau – es wurde schon gestreut
Die Halme der Wiesen ragen noch deutlich aus dem Schnee
Das gilt auch für unseren, frisch begrünten Aufgang zum alten Stall
Die spätsommerlichen Temperaturen in den vergangenen Wochen hatten zahlreiche Wetter-Pessimisten auf den Plan gerufen, die ein Ausbleiben des Winters prognostizierten. Auch wenn es jetzt rund ums Haus weiß-grün-gesprenkelt aussieht, ist es immer noch Herbst, und es ist definitiv zu früh, eine Aussage über den kommenden Winter zu treffen, aber der Blick aus dem Fenster ist eine schöne Abwechslung.
Start bereit für den richtigen Winter
Ungeachtet, was man bezogen auf das Wetter glauben mag, haben wir vorsichtshalber unseren Traktor winterfest gemacht. Die Wiesen sind gemäht und deshalb hat er ohnehin im Moment keine andere Verwendung, als auf seinen Einsatz als Schneepflug zu warten. Im letzten Jahr haben wir mit seiner Hilfe das Areal von der Straße bis zu den Garagen erfolgreich vom Schnee befreit. Allerdings blieben die angekündigte Schneemassen aus. Mal sehen, was uns heuer erwartet.
Jetzt müsst Ihr uns füttern – scheint der Blick zu sagen
Unseren Waldschafen scheint der Schnee nicht allzu viel auszumachen. Und Elb, der Schafsbock, hat, nachdem „die Neuen“ alle durchprobiert sind, sich wieder auf seine Halbschwester Marple besonnen.
Marple schaut um die Ecke…
gefolgt von Elb, der derzeit sehr interessiert zu sein scheint…
Marple weniger…
aber noch bilden sie ein schönes Paar
Waldschafe sind a-saisonal. D.h. sie können sich jederzeit zusammenfinden, trächtig werden und Lämmer gebären. Elb allerdings muss sich beeilen, will er seine Gene noch weitergeben. Heute Nachmittag kommt der Metzger – schweren Herzens, aber wir haben uns fest vorgenommen, unseren Tieren ein angenehmes Leben zu ermöglichen, bis sie entsprechend unserer Bedürfnisse auch geschlachtet werden können. Soweit die Theorie…