Anstrengung und Entspannung
Der Muskelkater zieht sich langsam zurück. Ich denke, das war das letzte Mal, dass wir auf die ganz altmodische Weise eine Wiese abgeerntet haben. Gemäht wurde am Samstag, dann folgte ein regnerischer Sonntag, der uns nach Hauzenberg führte, damit wir uns dort einen kleinen Ladewagen Baujahr 1974 anschauen konnten, der zum Verkauf stand. Äußerlich tiptop führt Pauli noch eine Inspektion durch, ehe wir uns zumindest das kraftraubende Beladen des Heuwagens sparen können. An das Heu in Reihen Rechen halten wir wohl noch eine Saison fest, ehe vielleicht auch noch ein Schwader angeschafft werden muss.
Am Montag konnten wir dann den bisher einzigen komplett regenfreien Tag nutzen, um die restlichen Kartoffeln zu ernten, den Schafen ein neues Stück Wiese abzustecken und das Heu reinzuholen. So richtig trocken war es zwar noch nicht, aber wir müssen es im mittlerweile überfüllten Schafsstall ohnehin noch einmal „bewegen“ und der angefüllte Wagen steht im Trockenen in der Garage, während unser Traktor draußen mit der Witterung zurande kommen muss.
Anstelle der Kartoffeln sind jetzt Salatköpfe, Feldsalat, Mizuna, Radischen, Wilde Rauke und Lauchzwiebeln gesäät. Mal sehen, was noch kommt angesichts des launischen Wetters. Immerhin gab es bis jetzt Erdbeeren und die ersten zwei kleinen Tomaten konnten wir auch schon ernten. Es bleibt ein Ausprobieren, das uns in diesem Jahr immerhin so viele Kartoffeln beschert hat, dass wir als Selbstversorger immerhin bis Anfang des Winters aushalten würden. Es bleibt also praktisch einen Supermarkt in der Nähe zu haben.
Auch die Eierproduktion unser zugegebenermaßen ziemlich dekorativen Hühner lässt derzeit sehr zu wünschen übrig. Immerhin entwickeln sich die vier Nachkommen ordentlich und haben keine Berührungsängste mit der ausgewachsenen Hühnerschar. Es bleibt aber abzuwarten, wie viele Hennen schlußendlich dabei sind.
Als Ausgleich zu Muskelkater und Aufregung rund um das Getier sind die Momente auf der Bank vor dem Haus unersetzlich, wenn die Schafe laut mampfend dem Gras zu Leibe rücken und die Hühner (Küken wie Hennen) einfach ihr Ding machen – und wir dabei zuschauen können.