Schlagwort: Wiese

Reine Nervensache

Reine Nervensache

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Sind sie nicht süß?! Superviecher und überhaupt.

Aber manchmal

möchte ich die Tierhaltung aufgeben. Es kann so anstrengend und nervenaufreibend sein. Obwohl anstrengend ist nicht das Problem. Nervenaufreibend ist das, was mir zu schaffen macht. Vor allem zur Zeit.

Es ist Frühling, die Lämmer putzmunter, die Wiesen werden grün und alle Schafe wollen nichts anderes als raus aus dem Stall und hinein ins Land der köstlichen Wiesengräser und Kräuter. Und so lernte eines unserer Schafe plötzlich, wie man über Zäune springt. Drei Lämmern gelang es, unter dem Weidezaun hindurchzuschlüpfen.

Unser Hürdenspringer-Schaf ließ sich nach zufriedenstellendem Ausflug stets wieder zurückführen. Manchmal gelingt es einem, den Zaun für die Rückkehr des Ausbrecherschafs zu öffnen, die Zaunelemente rechts und links mit den Armen festzuhalten, gleichzeitig mit beiden Beinen und Hintern den Rest der Schafsbande davon abzuhalten, die Gelegenheit für ebenfalls einen Ausflug nach draußen zu nutzen und dann den Zaun wieder schnell genug zu schließen. Manchmal gelingt es einem weniger und die Hälfte der Schafe haut ab, um eine Runde ums Haus zu drehen auf der Suche nach Fressbarem.

Nun, das ist im Grunde alles nicht so schlimm. Wenn man diese Geschichten hier und da erzählt, kommt es einem vielleicht auch ganz lustig vor.

Weniger lustig ist,

wenn z.B. ein Lamm beim Grasfressen und Stöbern nach noch besserem Grünzeug jenseits der Weidezaunmaschen versehentlich unter dem Zaun durchrutscht, nach einer Weile die Lage begreift, dass es nun alleine da draußen ist und plötzlich nichts dringenderes im Sinn hat, als wieder zurück zu den anderen zu kommen. Das endet dann mit einem Sprung blindlings hinein in den Zaun. Das Lamm bleibt hängen, zappelt und verwickelt sich in den Maschen. Nun, das passierte und zufällig waren Peter und ich in der Nähe, um den kleinen Bock wieder aus dem Zaun zu puzzeln.

Absoluter Mist ist es,

wenn z.B. mal vorübergehend kein Strom auf dem Zaun ist und ein Lamm die Gelegenheit nutzt, den Kopf durch die Maschen zu stecken, um die köstlichen Gräser jenseits der Weidenbegrenzung zu mampfen. Denn the grass is always greener on the other side. Sehr schwierig wird es, wenn das Zurückziehen des Kopfes nicht richtig gelingt und wenn das Lamm es dabei auch noch eilig hat. So geschehen letzte Woche Donnerstag. Das Lamm verhakte sich derart im Zaun, dass es Sekunden später stranguliert und bewusstlos in den Zaun gewickelt auf der Wiese lag.

Zufällig war ich gerade in der Nähe und zufällig hatte ich auch noch ein Taschenmesser dabei, was nicht oft der Fall ist, aber ab sofort öfters der Fall sein wird. So konnte ich ebenfalls in Sekunden die beiden Weidezaundrähte, die um den Hals des Lammes gespannt waren, durchschneiden und das Lamm befreien. Wiederum Sekunden später stand es wieder bei den anderen Schafen, als wäre nichts gewesen. Minuten später hatte es das alles schon vergessen.

Beneidenswert. Ich habe es bis jetzt nicht vergessen und werde auch noch eine Weile brauchen, mich von all dieser Schafsaction in der letzten Zeit zu erholen.

Aber Erholung ist nur das eine,

denn wichtiger ist es, dass ich weiter übe, zurechtzukommen mit all diesen Dingen – zu akzeptieren, dass sie passieren und meinen Einsatz fordern, ob im Schaf- oder Hühnerstall, mit unserem Hund, im und ums Waidlerhaus oder in unserem Leben jenseits von Haus, Hof und Tieren. Denn irgendwas ist immer. Garantiert.

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Alles Grün

Alles Grün

Die ersten Johannisbeeren sind schon abgeerntet
Die ersten Johannisbeeren sind schon abgeerntet

Es wächst und wächst und wächst. Einmal gemäht, heißt nicht, dass wir jetzt Ruhe hätten. Die Natur treibt ungerührt ihre Blüten oder besser Grashalme. Gut, dass bald die Schafe kommen und hoffentlich den ein oder anderen Halm zurecht stutzen.

Doch es bleibt genügend Grün übrig, dass von Hand wie hier rund um unseren Klärteich gekürzt werden muss. Der Abhang hin zur kleinen Ohe war das vorletzte Stück, das noch nicht von uns einmal in Angriff genommen wurde.

Der Kreiselmäher mähte eine Schneise in den Urwald

Der Kreiselmäher mähte eine Schneise in den Urwald. Ich bin mir nicht sicher, ob wir es ein zweites Mal versuchen werden.

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Es gibt für unsere Möglichkeiten und Ausrüstung einfach zu viel Grünfläche und die Wiese oberhalb unseres Grundstück, die wir in Absprache mit dem aktuellen Pächter mähen bzw. als Weidegrund für die (drei;-) Schafe nutzen dürfen, ist zumindest ein wenig einfacher abzumähen und war der letzte Teil, der noch nicht von uns „angefasst“ wurde.

Die schmalen Bahnen des Kreiselmähers verlieren sich fast auf der Wiese
Die schmalen Bahnen des Kreiselmähers verlieren sich fast auf der Wiese

Das gilt übrigens auch für das Haus. Rund um die Garagen und den künftigen Schafsstall lagerten viele Dinge, die vielleicht noch einmal zu gebrauchen sind oder auch nicht. Ein Teil wanderte auf den Sperrmüll. Ein Teil hat nur seinen Platz gewechselt wie der alte Anhänger mit dem man gefällte Bäume transportieren könnte, wenn wir denn welche zum Fällen hätten;-)

Ein noch funktionstüchtiges Museumsstück
Ein noch funktionstüchtiges Museumsstück

Der Heuschnupfen macht nach der Traktorfahrt mit Mundschutz und dem Reihen-Rechen seinem Namen alle Ehre. Und der Heustadl hat schon fast keinen Platz mehr für die Schafe. Immerhin dürften sich die Tiere angesichts des sie umgebenden Heus wie im Schlaraffenland fühlen.

Ein wenig geht es uns auch so, obwohl wir unser grünes Schlaraffenland mit den Schnecken teilen müssen, die regelmäßig eingesammelt werden und über einen der Gräben fliegen, damit sie wenig später wahrscheinlich schon wieder auf unseren Kartoffelpflanzen herumkriechen. Es ist faszinierend wie radikal diese Nacktschnecken die kleinen Pflänzchen, ob Radischen, Salat oder Kohlsorten, abfressen.

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Von einigen Saat-Versuchen ist einfach nichts übrig geblieben. Da hilft nur das Gewächshaus, das mittlerweile zur Hälfte von den Tomatenpflanzen ausgefüllt ist. Wenn wir das mit dem Timing noch hinbekommen, dann steht dem Wohlgefühl einfach in den Garten gehen zu können, um den Salat fürs Abendessen herauszuziehen nichts mehr im Wege – solange die Saison reicht.

Die Erbsensträuche haben ihren Dienst schon fast eingestellt. So gut die selbstgepflückten Schoten schmeckten, finanziell ist der Anbau (vor allem da es das erste Mal war) ein echtes Verlustgeschäft.

Raubvogel über den Bäumen

Ich will nicht verhehlen, dass mich hin und wieder das Gefühl beschleicht, dass ich in der Betonwüste der Stadt besser aufgehoben sein könnte, aber der Blick aus dem Fenster, von der Terasse oder beim Gang über die Felder wischt diese Frage schnell wieder weg. Gestern zog ein Falke seine Kreise über unseren Wiesen, um immer wieder rüttelnd in der Luft zu stehen, ehe er sich terassenförmig gen Boden bewegte. Beim zweiten Mal flog er dann mit seiner Beute in den Fängen zu den Bäumen. Wenig später war er schon wieder da. Wahrscheinlich hatte er/sie die Maus (oder den Maulwurf) dem Nachwuchs geliefert.

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In der Mitte saß der Falke, aber ich hatte natürlich keine Kamera zur Hand;-)

Der nächste Fang lies nicht lange auf sich warten, wurde dann aber auf der Spitze einer der Fichten am Wiesenrand direkt verspeist.

 

Dieser Nachbar brütet im Giebel des künftigen Schafsstall
Dieser Nachbar brütet im Giebel des künftigen Schafsstall

All das hat etwas Beruhigendes und Unmittelbares. Diese Erlebnisse sind kein Ersatz für Kultur oder die Beschäftigung mit der Welt, aber ein für uns gerade idealer Ausgleich. Also machen wir weiter mit unseren kleinen Farm. Nächsten Samstag holen wir unsere drei neuen Mitbewohner…

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