Schlagwort: Huhn

April im März

April im März

Aprilwetter im März

Sonne, Schnee, Regen, Graupel und Wind – das Wetter scheint sich um einen Monat vertan zu haben. Dem Wetterbericht zufolge soll es so bleiben, aber wieder ein wenig kälter werden. Das lässt hoffen, dass dann im April bereits der Mai Einzug hält. 😉

Aprilwetter im März

In den letzten Tagen ist der Schnee merklich zusammengeschmolzen. Vor allem der Regen hat die kompakte Masse auf weniger als 30 Zentimeter schrumpfen lassen. An den sonnigen Stellen schaut bereits der Waldboden oder wie im Bild rechts das Frühlingsbeet unseres Gemüsegartens heraus. Wenn ich bei meinen morgendlichen Spaziergängen mit Jackson einmal nicht allzu tief einsinken will, bleibt nur die Straße oder die Langlaufloipe als Alternative übrig. Letztere ist zum Glück über die Wochen so fest zusammen gedrückt, dass man zwar nicht mehr mit Skiern darauf laufen aber gut zu Fuß gehen kann.

Da war doch der Hirsch

Ende Februar waren Jackson und ich auf hart gefrorenem Schnee die Bergerau hinein in den Wald gestapft und haben den Hirsch wieder getroffen, den unser Hund vor ein paar Wochen beschlossen hatte, im Wäldchen hinter unserem Haus zu stellen – danach und sicher auch die nächste Zeit war Jackson immer an der Leine und so verlief das Wiedersehen in der Bergerau ziemlich kurz und undramatisch. Damals musste ich mit den Schneeschuhen hinter ihm her stapfen, um ihm am Ende dazu zu bekommen, sich hinzusetzen und mit der Leine zurück zum Haus führen zu lassen.

Wann gibt es endlich etwas?

Immerhin lässt sich der Fuchs nur noch in der Früh blicken, und so genießt unsere Hühnerschar unter den wachsamen Augen des Hahns ihren Auslauf auf den bereits grünen Wegen ums Haus. Ob Winter oder Sommer am meisten taugt es ihnen, wenn sich die Tür zur mittlerweile nicht mehr vorhandenen Terrasse öffnet und Silke oder ich die Reste vom Mittagessen mit ihnen teilen. Dann fliegt die ein oder andere Henne schon einmal quer über den Schnee zur Fütterungsstelle.

Geteilte Freude ist in diesem Fall achtfache Freude

Das laute Bähen der Schafe, sobald man sich dem Stall nähert und sie nicht unmittelbar zuvor, eine Ladung Heu oder Pellets verpasst bekommen haben, lässt vermuten, dass auch unsere Schafe sich auf die Zeit der grünen Wiesen freuen. Ansonsten geht es allen auch den fünf Lämmern ziemlich gut. Hanabi hingegen hat mit ihrer Niereninsuffizienz zu kämpfen. Die Inkontinenz ist dank der Hormontabletten aber besser und ermöglicht uns allen wieder ein Durchschlafen in der Nacht. Kurzzeitig sah es so aus, als ob sie ihren 17. Geburtstag am 5. April nicht mehr erleben würde. Jetzt wirkt sie beim kurzen Spaziergang aber wieder ganz munter.

Die ersten grünen Stengel in unserem Gemüsegarten deuten auch bei uns auf den Beginn des Frühlings hin. 27 Mal haben wir in diesem Winter den Dieselgenerator anwerfen müssen. Ich bin zwar oft zum Schneeschieben aufs Dach zu den Solarzellen, aber der Dezember und Januar waren ziemlich dunkel mit viel Schnee. Wir sind gespannt, ob wir in den nächsten Monaten mit der Batterie ohne Generator über die Runden kommen. Der Februar war diesbezüglich schon recht vielversprechend.

Es ist also einiges schon fast Routine. Was liegt also näher als wieder eine Herausforderung zu suchen. 😉 An den Orten, die ich in meinem bisherigen Leben etwas näher kennenlernen durfte, ob München, Tokio, Seoul oder Pjöngjang, hat sich immer die Möglichkeit eröffnet einen Marathon zu laufen. Warum also nicht einmal die 42km-Runde im Wald ausprobieren:

Angemeldet bin ich, und die Zeit reicht zum Glück nicht mehr aus, um sich so richtig vorzubereiten. Das nimmt den Druck – hoffe ich. Wir werden sehen…

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Ein bisschen Routine

Ein bisschen Routine

Trotz der zwischenzeitlichen Hitze ist es in den vergangenen Tagen bei uns am Morgen durchaus wieder kühl geworden. Pfingstmontag zeigte das Thermometer um halb sieben gerade einmal drei Grad an.

Auf zum Morgenspaziergang

Zum Glück ist der Schal noch nicht in der Winterkiste in der Scheune verschwunden. Viel geändert hat sich in der Scheune übrigens nicht, seitdem wir die zwei Tonnen Glaswolle und Rigips-Platten zum Sperrmüll gebracht haben. Mit Hilfe eines freundlichen Nachbarn wollen wir in den nächsten Wochen die unnötigen Balken entfernen (ziemlich große Teile), die die Vor-Vorgängen einmal eingebaut hatten, um die Scheune in kleine Zimmer unterteilen zu können. Aus unserer Sicht reicht weder die Drei-Kammer-Klärgrube noch die Energie-Gewinnung für Gäste – geschweige denn, dass wir das wollen würden. Wir neigen in einem ersten Schritt zur großen Freiheit. Und das bedeutet, dass alles hinaus muss, was nicht als Grundkonstrukt für die Stabilität der Scheune dient. Haru nahm übrigens die Unruhe gelassen hin, als wir die Scheunen-Besichtigung vorgenommen haben. Unser kleiner Mäuse-(Vögel)-Töter hat sich offensichtlich gut eingewöhnt. Hanabi hat einmal die Katze zurück in die Scheune gejagt (und das sichtlich genossen), übt sich ansonsten aber darin, die neue Mitbewohnerin zu ignorieren.

Also geht es wie jeden Morgen mit dem Hund am Haus vorbei, die Straße hinauf bis zum Fahrradweg, um dann durch den Wald eine Runde beschreibend zurück zum Haus zu gehen. Ob links oder rechts herum entscheidet die morgendliche Laune. Der Ablauf ist ansonsten immer gleich – zum Glück. Denn Routine können wir noch immer gut gebrauchen.

Zur morgendlichen Routine gehört auch, dass ich nach dem Kaffee und der Zeitungslektüre in die Hühnerställe Licht hineinlasse und das Futter sowie das Wasser auffülle. Nach dem Hundespaziergang darf das „liebe Federvieh“, das angesichts der Rivalität der beiden Hähne nervig laut sein kann, hinaus ins Grün ums Haus.

Dann gilt es je nach Wetterlage zu gießen: im Gewächshaus, wo die Tomaten sich selbst ausgesät haben und selten auch im Gemüsegarten vor dem Haus.

Die Kartoffelpflanzen sind mächtig gewachsen. Wir sind gespannt, wie groß die Ausbeute in diesem Jahr sein wird. Auch die Zwiebeln haben früh ihre Triebe in die Luft gestreckt. Alles andere gedeiht nur zögerlich. Nächsten Freitag gibt es einen Kurs übers Gärtnern ohne Unkraut-Zupfen von Martina Kirchpfening. Da müssen wir unbedingt hin. Immerhin hat uns die kurze Zeit, die wir mittlerweile mit Pflanzen und Tieren verbracht haben, schon etwas gelehrt. Vieles läuft in diesem Jahr schon ein Stück entspannter als in den letzten zwei Jahren. Das heißt nicht, dass uns die Dinge bereits leicht von der Hand gehen oder wir endlich ausreichend Geduld aufbringen, wenn die Zucchini- und Kürbis-Pflanzen nach einer Woche noch nicht gekeimt haben wollen, aber es ist keine unlösbare Aufgabe mehr, den Kreiselmäher mal eben an den Traktor anzuschließen, um das von den Schafen abgeweidete Stück Wiese nachzumähen.

Wir haben die Schafe in diesem Jahr schon früh hinaus gelassen. Das passte gut zum trockenen Wetter. Denn die Wiesen am Waldrand sind in den letzten beiden Jahren ziemlich feucht gewesen. Dieses Jahr konnten die Schafe sich dort satt fressen, ohne nasse Füße zu bekommen. Und das Mähen im Anschluss mit dem Traktor hinterließ keine tiefen Furchen.

Auch der Heu-Wagen hat sich bewährt – zumindest als Schattenspender. Denn bei dem bisschen Regen, das wir bisher hatten, gingen die Schafe lieber dem Grasen nach, um für kurze Zeit einmal nicht von den lästigen Gnitzen gepiesakt zu werden. Das Zäune-Umstecken klappt ebenfalls wesentlich besser als im letzten Jahr. Zu zweit versuchen wir ein Areal zu erschließen, das Silke dann, wenn ich in München beim Arbeiten bin, alleine ohne Probleme erweitern kann. Gegebenenfalls kann sie aber auch alleine die Weidefläche vergrößern. Zusammen macht es aber mehr Spaß und gehört zu den Routinen, die wir am Wochenende meist nach dem Hunde-Spaziergang durchführen.

Es sind übrigens fünf Küken geschlüpft. Und damit haben sich die morgendlichen Pflichten etwas erweitert. Denn neben Wasser und Trockenfutter wollen wir ihnen auch bei Sonne etwas Auslauf bieten.

Mal sehen, welche Rasse sich da durchgesetzt hat – und vor allem, wie viele Hähne dabei sind. Bisher lässt sich das nicht wirklich sagen. Der Kreislauf des Lebens wird sich im Falle der Lämmer und der Hähne weiter drehen müssen. Aber bis dahin ist zum Glück noch Zeit. Die ersten zwei Wochen verbrachten die Küken in einem Umzugskarton in unserem hinterem Raum im Haus. Aber schon nach zwei Woche wirkte dieser zu klein. Also durften sie am Freitag umziehen zu ihren Verwandten in den Hühnerstall. Ohne den Schutz einer Glucke blieb uns allerdings nichts anderes übrig, als einen geliehenen Kaninchenstall als Schutzvorrichtung zu nutzen. Es wären nicht die ersten Küken, die ansonsten vom Allesfresser Huhn ins Jenseits befördert worden wären.

Auch Haru sucht sich ihr Futter lieber selbst. Die Katze ist bis jetzt überraschend pflegeleicht, sucht aber durchaus die Nähe zu uns, wenn wir draußen sind. Die täglichen bzw. nächtlichen Streifzüge haben ihrer Figur gut getan und unserem Rasen auch. Denn die Wühlmaushügel in den Wiesen sind fast ganz verschwunden und in der Scheune haben wir auch schon lange keine Maus mehr gesehen.

 

 

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Fuchs, Du hast ein Huhn gestohlen…

Fuchs, Du hast ein Huhn gestohlen…

Gerade jetzt, da unsere Hühner eifrig Eier legen, schnappte sich der Fuchs (zumindest gehen wir davon aus, dass er/sie es war) eine von unseren jungen Legehennen. Das Australorps gehörte zur zweiten Generation mit Arnie als Vater und Louie als Bruder, aber keiner der beiden, stolzen Hähne scheint in der Lage gewesen zu sein, den Fuchs am Mord bzw. Mundraub zu hindern. Da drängt sich schon die Frage auf, ob Hähne noch zu etwas anderem gut sind, als für Nachwuchs zu sorgen (der dann teilweise wieder an den Kreislauf der Natur verloren geht) und sich mit gegenseitigem Kräftemessen zu verausgaben.

Als wir gestern Nachmittag nach einem längeren Spaziergang mit Hanabi zurückkamen, standen die alten Hennen alle in einer Ecke eng am Haus in der Nähe unserer Haustür. Auch einige der jungen Hennen und Arnie waren in der Nähe. Dieses Ensemble und Arrangement wirkte etwas merkwürdig, aber wir dachten uns noch nichts dabei. Als wir aber am Abend die Hühner in ihre Ställe bringen wollten, war klar:

Eins fehlt.

Die Suche in den Garagen, unter den Planen des Ladewagens und Kreiselmähers blieben erfolglos. Spätestens jetzt schwante uns, dass dieses Mal wir Opfer eines brutalen Mundraubs geworden sein könnten. Bei der letzten Runde ums Haus entdeckten wir dann das Opfer – gerupft und teilweise aufgefressen.

Am nächsten Tag waren es nur noch die Federn, die von dem grausigen Ereignis kündeten. Die gleiche Stelle bietet ein ähnliches Bild. Allerdings fehlt alles Fleisch, die ungelegten Eier und sogar die Knochen sind ordentlich vertilgt.

Das ist der Preis der Freiheit

Wir nehmen an, dass die Hühner jetzt erst einmal das Wäldchen hinter unserem Haus meiden werden, aber solange wir sie nicht einsperren wollen, wird so etwas leider nicht ausbleiben. Das sind nun einmal die beiden Seiten des Landlebens.

 

 

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Frühling 2016

Frühling 2016

3. April 2016 – es ist unser zweiter Frühling in der Berger-Au. Der Schnee hat sich endgültig zurückgezogen. An einigen Stellen ist schon etwas grün auf den gelb-braunen Wiesenflächen zu entdecken.

Blick vom Haus entlang der Straße
Blick vom Haus entlang der Straße

Geben wir den Halmen noch etwas Zeit, ehe die kleinen Mäuler der Schafe die grünen Stengel abzwicken werden, um nach diversen Prozessen in ihren Mägen daraus Energie zu ziehen. Unsere fünf Lämmer, die schon gar nicht mehr so klein sind (Ostern ist ja auch schon vorbei) ahmen die älteren Tiere fleißig nach und mampfen morgens, mittags und abends fleißig mit Heu aus den Raufen im Stall. Ich hätte nicht gedacht, dass Schafe mit solcher Begeisterung altes Heu fressen und dass man trotz dieses kargen Mahls überleben kann; und dass diese Nahrung sogar ausreicht fünf Lämmer im Schafsbauch heranwachsen zu lassen. Das jedenfalls war kein Problem. Wir haben unsere fünf Schafe gut über den Winter gebracht. Und die Lämmer gedeihen ebenfalls.

In de Scheune lagert noch ausreichend Heu, so dass am Ende der ersten Saison festzuhalten ist, dass fünf Schafe für die Größe unserer Feuchtwiesen kein Problem darstellt. Wieder etwas gelernt – wie wir fast jeden Tag etwas dazu lernen dürfen. Das liegt durchaus auch daran, dass wir von all den Dingen, die wir jetzt hier versuchen, zu Beginn keine Ahnung hatten. Dazu gehört es auch, in Bezug auf viele kleinere oder größere Aufregungen abzuwarten und sich in Geduld zu üben.

Es ist fast ein Jahr, dass unsere kleine Hühner-Schar bei uns lebt. Angesichts unseres draufgängerischen Hahns (Arnie) hat sich das ein oder andere Huhn schon seinen Fuß verknacks, wenn der schwere Hahn sich auf es setzte, um es zu begatten. War die Sorge zu Beginn groß, so merkten wir bald, dass sich die Verstauchung von selbst wieder einrenkt.

Die eine Hälfte auf dem Weg in den Wald
Die eine Hälfte auf dem Weg in den Wald

Die Hühner haben sich wieder erholt. Das gilt auch für die Mauser, die uns zuerst in große Verunsicherung stürzte. Allein ein Huhn humpelt mittlerweile anhaltend. Da scheint auch unsere (immer noch nicht sehr ausgeprägte) Geduld nichts zu helfen. Aber solange es ab und zu an den Ausflügen unserer Hühner-Schar teilnimmt und begeistert frisst, soll uns das nicht weiter stören. Die Umzäunung ist weg, und so wandert der Hahn mit seinen Hennen über das ganze Grundstück und sucht auch mal im angrenzenden Wald nach Nahrung oder Schatten.

Arnie hält Wache
Arnie hält Wache

Bisher hat sich der Fuchs zurückgehalten – vielleicht schreckt auch ihn die stattliche Erscheinung von Arnie oder der Hunger war noch nicht groß genug…

Es ist zwar schon der zweite Frühling und so kommt uns der Frosch-Zaun mit der wechselnden Mannschaft, die die Eimer entlang des grünen Stoffs kontrolliert und gegebenenfalls die Frösche sicher über die Straße bringt, vertraut vor, aber für Vergleich zwischen den Jahren ist es noch zu früh.

Es braucht Zeit, und wieder ist Geduld gefragt. Letztes Jahr hat das Anpflanzen des Salats überraschend gut funktioniert. Dieses Mal will sich aus den Samen keine Pflanze entwickeln – zuminderst bis jetzt noch nicht (und wir haben es ja nicht so mit der Geduld).

Blick ins Gewächshaus April 2016
Blick ins Gewächshaus April 2016

Alles wiederholt sich einmal im Jahr. Das heißt aber auch, dass ich es nicht einfach so schnell wieder versuchen kann. Ich muss warten. Wenn ich das hochrechne, dann habe ich mit meinen 44 Jahren vielleicht 25 Mal die Gelegenheit das zu beobachten, ehe ich das bis dahin wahrscheinliche Rentenalter erreiche. Das klingt nach viel und ist es doch nicht. Unser Ahornbaum wird die Brücke, die das Landratsamt den Empfehlungen aus Brüssel entsprechend mit reichlich Leitplanken versehen hat, noch nicht in dem Maße verdecken, wie wir uns das ausgemalt haben.

Noch hat unser Ahorn kein Blatt
Noch hat unser Ahorn kein Blatt

Vielleicht hat sich der Umfang verdoppelt, aber seine Lebensspanne ist auf einen viel größeren Zeitraum ausgelegt. Etliche Dinge, die wir begonnen haben, werden ohne uns ihre Entwicklung fortsetzen. Wir sind nun einmal nicht das Maß aller Dinge – und das ist okay.

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