Kreislauf der Nährstoffe

Kreislauf der Nährstoffe

Der 1. Oktober war noch einmal ein richtig schöner Herbsttag. Die Sonne geht mittlerweile rechts vom Lusen auf und lässt den Bergrücken mit seinen Bäumen auf dem Grad gelb erstrahlen, während sich der Himmel eisblau präsentiert. Bei diesem Wetter lohnt es sich am Morgen mit Jackson die St. Oswald-Runde zu gehen. Denn nach dem Anstieg hat man von dort den besten Blick hinüber zum Lusen.

Da die Brunft der Hirsche im vollen Gang ist, war es nicht überraschend, dass ein kapitaler Bursche unseren Weg kreuzte und gemählich davon lief. Wie gerne wäre Jackson ihm hinterher, aber das ist leider der Grund, warum wir den großen Hund wohl niemals ohne Leine am Haus lassen dürfen.

Jackson im Gras vor dem Schafstall

Die Sonne wärmte vor allem am Nachmittag, aber der Wind erinnerte einen daran, dass es Herbst ist. Die richtige Zeit also, um den Gemüsefeldern die Nährstoffe zurückzugeben, die sie mehr oder minder erfolgreich in das Wachstum von Blumenkohl, Kohlrabi, Chinakohl, Fenchel, Salat, Möhren, Pastinaken, Kartoffeln, Erbsen, Bohnen, Mais, Zwiebeln, Knoblauch, Mangold, Spinat, Salat und jetzt zum Schluss noch Rosenkohl gesteckt haben. Die Ausbeute inklusive des Gewächshauses mit Zucchini, Gurken und Tomaten war dieses Jahr zwar in der Menge eher bescheiden, aber in der Auswahl reichlich.

Die Schafsmatte, die wieder zu Erde geworden ist

Die Schafsmatte der vergangenen Jahre haben wir zwar nicht so gewendet, wie das in den vielen Land- oder Permakulturbüchern vorgeschrieben ist, aber die untere Schicht ist trotzdem dunkel und dicht besiedelt von Regenwürmern. Also gilt es mit dem Spaten, die Schubkarre zu füllen und den eigenen Dünger an die richtigen Orte zu bringen: eine Schubkarre für den übriggebliebenen Betonring, der den Karotten und Zwiebeln einen einigermaßenen Schutz gegen die Wühlmaus geboten hat, neun Schubkarren auf den Kartoffelacker, der im nächsten Frühjahr die Erbsen und Bohnen beherbergen soll, und sieben Schubkarren in den Gemüsegarten. Gut, dass es ab morgen regnen soll und nicht nur die Natur Zeit zum Regenerieren hat.

In Jacksons Prison blühen die Astern

Jackson hat das alles von seiner Position vor dem Schafstall aus interessiert verfolgt. Die freie Sicht ist ihm lieber als sein Prison; und der Aufenthalt an der Leine dort wirkungsvoller gegen den Fuchs, der uns vor einer Woche wieder einmal ein Huhn gestohlen hat. Dieses Mal war es Gerda, von der am Wegesrand nur noch Federn übrig blieben. Jackson bellte ordentlich, aber wir kamen zu spät. Das hätte nach dem Tod von Hanabi eigentlich nicht sein müssen.

Die restlichen Hühner bei der Arbeit

Jackson hat sich übrigens gut eingerichtet als „Allein-Hund“ und dreht vor allem im Haus ein wenig auf. Jetzt ist es nur noch an uns, ihn wenn nötig in die Schranken zu weisen und vom Sofa fern zu halten. Aber das klappt eigentlich ganz gut. Die Schafe sind noch gut beschäftigt, das verbliebene Gras abzuknabbern und gerade zum dritten Mal in dieser Saison an unserem Klärteich angelangt. Jetzt wächst aber kaum noch etwas nach. Der Rasen vor und hinter unserem Haus, der vor drei Wochen abgeweidet wurde und noch immer Rasenmäher kurz aussieht, ist dafür ein gut sichtbarer Beleg. Die Zeichen stehen auf Herbst. Die Birken haben die meisten ihrer Blätter schon verloren, die Buchenblätter sind bereits braun, da sie in diesem Jahr generell etwas schwächeln und die Ahornbäume übergeben ihre großen gelb verfärbten Blätter dem Wind. Dabei hat unsere Anpflanzung aus der Anfangszeit überraschend lange durchgehalten und ist zum ersten Mal ein klein wenig gewachsen. Wir werden sehen, wie das im nächsten Jahr wird. Davor kommt aber erst einmal der Winter. Unser Holzvorrat dürfte reichen, auch wenn der Ofen in der Küche bereits eifrig genutzt wird.

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