Gipfelholz

Gipfelholz

Es war einer dieser netten Zufälle, die mir meinen Wunsch vom eigenen Brennholz-Herstellen ermöglichten. Just an dem Tag, als wir das Heu von der Wiese auf der anderen Straßenseite einholen wollten, begannen die Forstarbeiter des Nationalparks damit, in der Bergerau in unmittelbarer Nähe zu unserem Häuschen Bäume zu fällen, um den Borkenkäfer zu bekämpfen. Unsere Sorge um das bereits zu Reihen aufgehäufelte Heu wurde lächelnd zurückgewiesen.

Holz-Stämme und Gipfelholz

Ausgesprochen geschickt balancierte das schwere Gerät die langen Baumstämme an ihre Plätze, ohne unser Heu in Mitleidenschaft zu ziehen. Unsere Sorge waren also unbegründet. An der rechten Seite türmte sich am Ende ein Haufen mit Ästen und kurzen Stämmen bzw. dem oberen Teil der abgesägten Bäume auf: das sogenannte Gipfelholz. Auf meine Nachfrage, ob und wer das denn nutzen dürfe, erhielt ich zunächst eine ausweichende Antwort, ehe wir am nächsten Tag offiziell die Erlaubnis bekamen, das Gipfelholz einzufahren und zu Brennholz zu verarbeiten. Endlich. Denn ich wollte schon lange unser eigenes Feuerholz für unser Häuschen anfertigen (nicht wissend, welche Arbeit damit verbunden ist;-).

Silke in voller Montur

Trotz der Hitze haben wir heute damit angefangen und sind bei unseren Aktivitäten auf dem Land wieder einmal Sisyphos begegnet. Denn das Ent-Asten, das Klein-Schneiden der Stämme, das Be- und Entladen ist angesichts der Menge an Holz eine ziemlich langwierige und äußerst Kraft-raubende Angelegenheit. Immerhin haben wir eine gute Ausrüstung, die ganz unserem Häuschen ohne Stromanschluss aber mit Solaranlage aus Akku-Motorsägen besteht.

Eine gute Ausstattung ist zwar nicht alles, hilft aber sehr

Trotz Schweißausbrüchen und verkrampften Muskeln hat uns diese Holz-Angelegenheit großen Spaß gemacht. Es bleibt dabei: wir wollen einfach gerne Dinge zusammen machen – ob mit den Händen oder dem Kopf, Hauptsache Silke und ich gehen die Aufgabe gemeinsam an.

Pause muss sein

Allerdings ist das Sägen und das Transportieren nur der eine Teil der Arbeit. Ich hatte noch drei, vier kleine Stämme vom letzten Herbst in der Garage und konnte gestern testen, ob ich dieses Holz wohl zu Kamin- und Küchenofen-gerechten Holzscheiten verarbeiten kann. Die Säge hat ihren Teil getan, aber das Spalten mit der Axt allein war nicht in allen Fällen erfolgreich. Die Baumstämme waren einfach zu dick und längst noch nicht trocken genug. Mir steht also noch richtig Arbeit ins Haus. Zum Glück soll Holz und damit auch unser Gipfelholz mindestens ein Jahr ruhen, ehe es weiterverarbeitet werden kann. Wir haben also noch Zeit, um uns über einen Spalter Gedanken zu machen, den man an die Zapfwelle unseres Traktors anschließen kann.

Während also der eine Stapel am Waldrand ein bisschen kleiner wurde – zumindest bilden wir uns das ein – wächst auf dem Platz vor unserem Kreiselmäher und dem Ladewagen der Haufen Äste, der noch weiter verarbeitet werden will sowie die Holzstümpfe, die zum Ruhen aufgeschichtet werden müssen.

Viel Zeit bleibt uns nicht, den Stapel am Waldrand abzuarbeiten und auf die andere Seite der Straße zu transportieren. Denn am Mittwoch steht wohl schon die nächste Herausforderung vor Tür. Irgendwie hatten wir angesichts der Übergriffe des Fuchses das Gefühl, es muss ein ordentlicher Hund ins Haus. Der Mischlingsrüde aus dem Tierheim würde gut zu unserem Häuschen passen – finden wir. Zudem hat er ein extrem friedfertiges Gemüt und müsste es deshalb mit unserer dominanten, alten alpha-Hündin einigermaßen gut aushalten. Wir werden sehen.

Durchaus beeindruckend aber lammfromm
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