Schlagwort: Bayerischer Wald

Immer Arbeit mit den Tieren – und viel Freude

Immer Arbeit mit den Tieren – und viel Freude

Wir wollten ja Schafe – also müssen wir auch am Ende eines langen Winters den Schafstall ausmisten. Und das ist angesichts der über die Monate auf gut vierzig Zentimeter angewachsenen Schafsmatte keine leichte Aufgabe.

Immerhin haben wir maschinelle Verstärkung. An unserem (kleinen) Traktor ist eine Erdschaufel, die exakt dem Abstand der beiden Hinterräder entspricht. Das Fassungsvermögen ist okay angesichts der Größe des Schafstalls, aber für den Traktor genau richtig. Und es macht einfach Spaß damit herumzufahren.

Schwierig wird es immer dann, wenn einer von uns (meistens ich) kluge Ratschläge abgibt, die sich dann in der Realität nicht umsetzen lassen. Wie lässt sich die Last am besten wieder abladen? Ist die Handbremse noch angezogen? 😉 Zum Glück gibt es immer die Möglichkeit, einfach den Platz bzw. Fahrersitz zu wechseln. Letztlich haben wir es aber gemeinsam geschafft, die rund 20 Quadratmeter auszuräumen. Überraschenderweise gewöhnt man sich an (fast) alles – auch an den Gestank, den die Mischung aus zusammentrampelten Heu vermischt mit Schafskot und Schafspipi ausdampft.

Und wir haben uns nach eineinhalb Tagen Schufterei ein ordentliches Abendbrot verdient. Salat aus dem Gewächshaus mit Sauerampfer-Blätter aus unserem kleinen Kräutergarten. Die ersten Kartoffelpflanzen trauen sich mittlerweile auch aus dem Boden. Viel mehr ist es allerdings noch nicht. Es war einfach zu lange kalt und viel geregnet hat es auch nicht in den letzten Tagen – zumindest nicht bei uns am Waidlerhaus in der Bergerau.

Seit gut zwei Wochen haben wir die Schafe schon auf der Weide; zuerst direkt an der kleine Ohe – jetzt arbeiten sich unsere lebenden Rasenmäher wieder zurück Richtung Haus auf dem Teil der Weide, den wir nicht mähen wollen. Rund ums Haus haben sie schon alles abgegrast. Hier wächst es aber am schnellsten wieder nach, so dass die sechs Lämmer und sechs Schafe sich bald direkt vor unserem Küchenfenster die Bäuche vollschlagen dürfen. Bis dahin müssen wir aber Stück für Stück die Zäune umstecken und bei jeder dritten Aktion auch den Holzwagen umziehen (zum Glück mit dem Traktor), den wir zu einem Schafsunterstand umfunktioniert haben. Damit haben die Schafe Schatten und wir einen Lift für all die Zäune und sonstigen Utensilien, die wir mit auf die Weide nehmen müssen. Am Ende sind wir beide ganz zufrieden wie man sieht.

Währenddessen kann der Schafstall trocknen und für die nächste Wintersaison vorbereitet werden.

Doch jetzt genug der Schafe. Wir haben schließlich Zuwachs bekommen. Und ich spreche (noch) nicht von Haru, unserem Mäusefänger. Gestern Nacht schlüpften zwei Küken.

Vor 21 Tagen haben wir 12 Eier in die Brutmaschine gelegt. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass dies jetzt sein muss. Schließlich müssen wir auf unserer kleinen Farm, das Wiesel, den Habicht und irgendwann auch den Fuchs mit versorgen. Und die Eierproduktion läuft zwar gerade auf Hochtouren, aber im Spätherbst droht wahrscheinlich wieder ein Engpass. Es war zwar nicht leicht, die passenden Eier auszusuchen, da vor allem die alten Australorps derzeit nicht zu den saubersten Hühnern gehören, aber wir hatten 12 zusammenbekommen. Beim Schieren fielen drei weg; bleiben also neun. Zwei Küken haben die Schale durchbrochen und sich in die Welt da draußen getraut: zuerst geht es unter die Wärmelampe.

Mal sehen wie viele noch schlüpfen: aktueller Stand Sonntag, 18.40 Uhr ein erster Knacks in einem weiteren Ei. Die Entscheidung für weitere Küken wird aller Voraussicht auch wieder bedeuten, dass wir die überzähligen Hähne schlachten müssen. Aber wir hatten uns ja dazu entschlossen, auch wenn es schwer fällt. Unser Alt-Hahn Arnie dominiert noch immer die Schar. Louie versucht zwar hin und wieder ihm die Herrschaft streitig zu machen, aber meistens einigen sie sich mittlerweile ohne großen Kampf. Jeder hat seine kleine Schar mit wechselnder Hennen-Zugehörigkeit. Dann schauen wir mal, wie das weiter geht, wenn der Nachwuchs größer wird.

Wenn schon das Beitragsbild unsere Katze (die neue Mitbewohnerin aus dem Tierheim) darstellt, gebührt Haru auch der Schluss dieses Beitrags. Es ist unsere erste Katze und dementsprechend begeistert sind wir – was sich in viel zu vielen Fotos niederschlägt.

Haru hat uns schon einige Mäuse oder besser deren Überreste präsentiert. Und so langsam erobert sie sich die Umgebung rund ums Waidlerhaus.

Mit Hanabi können wir erst einmal nur noch mit Leine aus dem Haus. Denn trotz ihrer 15 Jahre, würde sie gerne dieser Konkurrentin an den Kragen. Aber das legt sich hoffentlich noch. Denn drinnen benimmt sich Hanabi äußerst friedlich – solange die Katze nicht aus der Scheune in die Wohnräume kommt.

 

 

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Fuchs, Du hast ein Huhn gestohlen…

Fuchs, Du hast ein Huhn gestohlen…

Gerade jetzt, da unsere Hühner eifrig Eier legen, schnappte sich der Fuchs (zumindest gehen wir davon aus, dass er/sie es war) eine von unseren jungen Legehennen. Das Australorps gehörte zur zweiten Generation mit Arnie als Vater und Louie als Bruder, aber keiner der beiden, stolzen Hähne scheint in der Lage gewesen zu sein, den Fuchs am Mord bzw. Mundraub zu hindern. Da drängt sich schon die Frage auf, ob Hähne noch zu etwas anderem gut sind, als für Nachwuchs zu sorgen (der dann teilweise wieder an den Kreislauf der Natur verloren geht) und sich mit gegenseitigem Kräftemessen zu verausgaben.

Als wir gestern Nachmittag nach einem längeren Spaziergang mit Hanabi zurückkamen, standen die alten Hennen alle in einer Ecke eng am Haus in der Nähe unserer Haustür. Auch einige der jungen Hennen und Arnie waren in der Nähe. Dieses Ensemble und Arrangement wirkte etwas merkwürdig, aber wir dachten uns noch nichts dabei. Als wir aber am Abend die Hühner in ihre Ställe bringen wollten, war klar:

Eins fehlt.

Die Suche in den Garagen, unter den Planen des Ladewagens und Kreiselmähers blieben erfolglos. Spätestens jetzt schwante uns, dass dieses Mal wir Opfer eines brutalen Mundraubs geworden sein könnten. Bei der letzten Runde ums Haus entdeckten wir dann das Opfer – gerupft und teilweise aufgefressen.

Am nächsten Tag waren es nur noch die Federn, die von dem grausigen Ereignis kündeten. Die gleiche Stelle bietet ein ähnliches Bild. Allerdings fehlt alles Fleisch, die ungelegten Eier und sogar die Knochen sind ordentlich vertilgt.

Das ist der Preis der Freiheit

Wir nehmen an, dass die Hühner jetzt erst einmal das Wäldchen hinter unserem Haus meiden werden, aber solange wir sie nicht einsperren wollen, wird so etwas leider nicht ausbleiben. Das sind nun einmal die beiden Seiten des Landlebens.

 

 

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Trockenheit

Trockenheit

Vor kurzem schaute mich eine gute Freundin überrascht an, als ich ihrem Blick gen Himmel folgte, aber zu einem ganz anderen Schluss kam. Während sie vom Fernblick und dem blauen Himmel schwärmte, erwiderte ich nur kurz, dass es ruhig einmal wieder regnen könne.

Es ist nur noch ein dünnes Rinnsal, das da aus dem Rohr kommt
Es ist nur noch ein dünnes Rinnsal, das da aus dem Rohr kommt

Der Betrachtungswinkel hat sich verschoben, seitdem wir aufs Land gezogen sind und tatsächlich mit dem Gemüseanbau im Kleinen und der Tierhaltung im ganz kleinen Stil begonnen haben. Damals, als wir vor dem Kauf dieses kleinen Bauernhauses über die Wiesen gegangen sind, konnten wir das nur mit Gummistiefeln.

Die Feuchtwiese machte ihrem Namen alle Ehre. Der letzte Winter brachte zwar wieder etwas Schnee, aber nicht in den vorhergesagten Mengen. Immerhin fiel etwas Nass, sonst wäre wohl schon im Frühjahr unsere Quelle versiegt.

...und bald wird wohl nichts mehr fließen
…und bald wird wohl nichts mehr fließen

Dabei können wir das Wasser, das beständig aber mittlerweile nur mehr als dünnes Rinnsal in den Beton-Bottich vor unserer Haustür fließt, zur Bewässerung der Pflanzen und Tiere gut gebrauchen. Hühner, Schafe, Obstbäume, Karotten, Salate und Gartenmelde brauchen durchaus viel Wasser, wenn die Natur lediglich von ein bisschen Tau benetzt wird. Der Sommer blieb trocken und die paar Regentage im Herbst reichten nicht aus, um den Wasserspeicher wieder zu füllen. Unsere Wiesen sind auch im November, der eher einem goldenen Oktober gleicht, trocken und die Kleine Ohe, die am Rand unseres Grundstücks entlang fließt, führt kaum noch Wasser mit sich.

Dabei galt ihr Wasser-Einzugsgebiet am unteren Rand des Lusen einst als regenreichstes Gebiet in Deutschland. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen.

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Update

Update

Manchmal kommt man einfach nicht hinterher – vor allem, wenn die Woche aufgeteilt ist zwischen der Arbeit in München und dem Landleben im Bayerischen Wald. Von den vielen Kleinigkeiten, die es zu erledigen galt, gehörte das Streichen unseres Gastanks auf jeden Fall dazu. Dezent grün fällt er nicht mehr so auf in unserer grünen Idylle.

Für einen Moment Idylle
Für einen Moment Pause

Was hat sich also alles ereignet, seitdem die Anzeige auf dem Fieberthermometer auch bei uns die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat?

Nach dem Friseur
Nach dem Friseur

Unsere drei Schafe sind mittlerweile einmal geschoren worden, und in der zweiten Woche danach ist bereits wieder eine weiche Decke auf ihren Rücken gewachsen. Dennoch friert besonders Maggy am Morgen angesichts des dann doch schnell eingetroffenen Herbstes. Mal sehen, wie das mit ihr weitergeht. Einen Rückfall nach ihrer schweren Lungenentzündung hatte sie bereits. Der Tierarzt kennt uns bzw. unsere Patientin und wir kennen seine Preise  – übrigens der gleiche Betrag wie für einmal Klauenschneiden und Scheren.

Maggy steht auf der Wiese immer ein wenig abseits, aber immerhin steht sie. Denn wie es der Zufall wollte, hat sie sich nach ihrer Krankheit auch noch die Klaue verstaucht und hinkte oder besser wollte gar nicht laufen. Und so legten wir ihr frisch gemähtes Gras direkt vor das Maul oder versorgten sie mit Heu und Brot, während die jungen Schafe draußen sich durch unser Gras fraßen.

lebende Rasenmäher vor dem Friseurtermin
lebende Rasenmäher vor dem Friseurtermin

Erste Versuche, sich wieder selbst zu versorgen, erfolgten übrigens im Knien. D.h. Maggy humpelte auf die Wiese und kniete sich mit den Vorderläufen hin, um dann ein wenig Gras zu rupfen. Sie so zu fotografieren, fanden wir dann aber dann unter ihrer Würde.

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Alle drei wieder vereint

Doch auch diese Phase schein überstanden. Jetzt macht Maggy zwar regelmäßig Pause, aber frisst im Stehen. Da ich diesen Eintrag mit „Update“ überschrieben habe, erlaube ich mir, einige der jüngsten Ereignisse als Panoptikum hier zu erwähnen, ohne besonderen Wert auf die Chronologie zu legen. Die drei Tage auf unserem, kleinen Bauernhof sind für mich meist so intensiv, dass ich zurück in der Stadt oft Mühe habe, mich korrekt zu erinnern, was wir wann wie gemacht haben.

Sonntagsarbeit
Sonntagsarbeit

Viel geregnet hat es diesen Sommer auch bei uns nicht. Die Feuchtwiese verlor mehr und mehr den ersten Teil ihres Namens, was das Mähen und damit das Befahren mit unserem Traktor einfacher machte und zumindest dem einen Teil eine zweite „Rasur“ und unserem Abhang zur kleinen Ohe eine ordentliche Frisur verschaffte.

 

 

 

Gemähte Wiese
Gemähte Wiese

Doch das ein oder andere Gewitter ging auch bei uns nieder und angesichts der geringen Auswahl sauste ein Blitz in unsere Stromanlage. Die Sicherung flog heraus und das war es dann auch – mit Ausnahme des Computers, der am Stromnetz hin. Der war hinüber und mit ihm ein Teil unserer Bilder. Ich sitze also an einem Ersatz. Und wir sind um eine Erfahrung reicher: keine elektrischen Geräte am Strom lassen, wenn ein echtes Gewitter kommt (hatte das nicht unsere Nachbarin auch schon gesagt;-)

Maggy ist fertig und Marple an der Reihe, während Elb im Wartesitz verharren muss
Maggy ist fertig und Marple an der Reihe…
Maggy ist fertig, Marple an der Reihe und Elb in Warteposition
…Marple an der Reihe, während Elb in Warteposition verharren muss

Zurück zu den Schafen: es war ziemlich beeindruckend wie schnell die Tiere ihre Wolle verloren und die Klauen gestutzt wurden. Für Marple und Elb war es das erste Mal und so sahen sie deutlich erschreckter aus als Maggy, die abgemagert aber durchaus neugierig das Treiben verfolgt.

Unseren Hühnern geht es übrigens gut. Unseren ersten Anlauf, den Hahn aus dem Verkehr zu ziehen, haben wir abgeblasen, nachdem klar war, dass er trotz seines schrankartigen Brustkorbs und dem völlig zurecht verpassten Spitznamens (Arnie) mehr Angst vor uns als wir vor ihm haben. Vielleicht arrangieren wir uns also auch auf engstem Raum im Winter mit einander.

Und dann ist da noch die Botanik. Von all unseren Anbauversuchen hat sich der Salat am besten entwickelt, obwohl es in diesem Jahr extrem viele Schnecken gibt. Die Karotten blieben ausgesprochen überschaubar, die Erbsen sorgten zumindest für die Vorstellung wie ausgezeichnet frische, kleine Erbsen schmecken können, ehe sie braun wurden und die Kohlrabi schafften es nicht über zwei, drei kleine Köpfe hinaus.

Ein etwas mageres Ergebnis
Ein etwas mageres Ergebnis

Was die Heukartoffeln angeht, so hatten wir es ja schon befürchtet: die Wühlmaus oder besser die Wühlmäuse in Mauscity haben ganze Arbeit geleistet und waren von unserem Angebot (praktische Heugänge mit regelmäßigen Verpflegungsstationen) hellauf begeistert. Folglich fiel die Ernte ziemlich bescheiden aus.

Aus zwei mach eins
Aus zwei mach eins

Aber in diesem Jahr ging es ja auch vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln. Das gilt für vieles hier auf dem Land: zum Beispiel für meine verzweifelten Versuche, den Kreiselmäher an den Traktor anzuhängen. Immerhin sorgten diese Misserfolge für genügend Energie, um mit einem geliehenen Presslufthammer, einen Betonring zerkleinern kann – den Zweiten habe ich mir dann doch lieber fürs nächste Jahr aufgehoben.

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Alles Grün

Alles Grün

Die ersten Johannisbeeren sind schon abgeerntet
Die ersten Johannisbeeren sind schon abgeerntet

Es wächst und wächst und wächst. Einmal gemäht, heißt nicht, dass wir jetzt Ruhe hätten. Die Natur treibt ungerührt ihre Blüten oder besser Grashalme. Gut, dass bald die Schafe kommen und hoffentlich den ein oder anderen Halm zurecht stutzen.

Doch es bleibt genügend Grün übrig, dass von Hand wie hier rund um unseren Klärteich gekürzt werden muss. Der Abhang hin zur kleinen Ohe war das vorletzte Stück, das noch nicht von uns einmal in Angriff genommen wurde.

Der Kreiselmäher mähte eine Schneise in den Urwald

Der Kreiselmäher mähte eine Schneise in den Urwald. Ich bin mir nicht sicher, ob wir es ein zweites Mal versuchen werden.

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Es gibt für unsere Möglichkeiten und Ausrüstung einfach zu viel Grünfläche und die Wiese oberhalb unseres Grundstück, die wir in Absprache mit dem aktuellen Pächter mähen bzw. als Weidegrund für die (drei;-) Schafe nutzen dürfen, ist zumindest ein wenig einfacher abzumähen und war der letzte Teil, der noch nicht von uns „angefasst“ wurde.

Die schmalen Bahnen des Kreiselmähers verlieren sich fast auf der Wiese
Die schmalen Bahnen des Kreiselmähers verlieren sich fast auf der Wiese

Das gilt übrigens auch für das Haus. Rund um die Garagen und den künftigen Schafsstall lagerten viele Dinge, die vielleicht noch einmal zu gebrauchen sind oder auch nicht. Ein Teil wanderte auf den Sperrmüll. Ein Teil hat nur seinen Platz gewechselt wie der alte Anhänger mit dem man gefällte Bäume transportieren könnte, wenn wir denn welche zum Fällen hätten;-)

Ein noch funktionstüchtiges Museumsstück
Ein noch funktionstüchtiges Museumsstück

Der Heuschnupfen macht nach der Traktorfahrt mit Mundschutz und dem Reihen-Rechen seinem Namen alle Ehre. Und der Heustadl hat schon fast keinen Platz mehr für die Schafe. Immerhin dürften sich die Tiere angesichts des sie umgebenden Heus wie im Schlaraffenland fühlen.

Ein wenig geht es uns auch so, obwohl wir unser grünes Schlaraffenland mit den Schnecken teilen müssen, die regelmäßig eingesammelt werden und über einen der Gräben fliegen, damit sie wenig später wahrscheinlich schon wieder auf unseren Kartoffelpflanzen herumkriechen. Es ist faszinierend wie radikal diese Nacktschnecken die kleinen Pflänzchen, ob Radischen, Salat oder Kohlsorten, abfressen.

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Von einigen Saat-Versuchen ist einfach nichts übrig geblieben. Da hilft nur das Gewächshaus, das mittlerweile zur Hälfte von den Tomatenpflanzen ausgefüllt ist. Wenn wir das mit dem Timing noch hinbekommen, dann steht dem Wohlgefühl einfach in den Garten gehen zu können, um den Salat fürs Abendessen herauszuziehen nichts mehr im Wege – solange die Saison reicht.

Die Erbsensträuche haben ihren Dienst schon fast eingestellt. So gut die selbstgepflückten Schoten schmeckten, finanziell ist der Anbau (vor allem da es das erste Mal war) ein echtes Verlustgeschäft.

Raubvogel über den Bäumen

Ich will nicht verhehlen, dass mich hin und wieder das Gefühl beschleicht, dass ich in der Betonwüste der Stadt besser aufgehoben sein könnte, aber der Blick aus dem Fenster, von der Terasse oder beim Gang über die Felder wischt diese Frage schnell wieder weg. Gestern zog ein Falke seine Kreise über unseren Wiesen, um immer wieder rüttelnd in der Luft zu stehen, ehe er sich terassenförmig gen Boden bewegte. Beim zweiten Mal flog er dann mit seiner Beute in den Fängen zu den Bäumen. Wenig später war er schon wieder da. Wahrscheinlich hatte er/sie die Maus (oder den Maulwurf) dem Nachwuchs geliefert.

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In der Mitte saß der Falke, aber ich hatte natürlich keine Kamera zur Hand;-)

Der nächste Fang lies nicht lange auf sich warten, wurde dann aber auf der Spitze einer der Fichten am Wiesenrand direkt verspeist.

 

Dieser Nachbar brütet im Giebel des künftigen Schafsstall
Dieser Nachbar brütet im Giebel des künftigen Schafsstall

All das hat etwas Beruhigendes und Unmittelbares. Diese Erlebnisse sind kein Ersatz für Kultur oder die Beschäftigung mit der Welt, aber ein für uns gerade idealer Ausgleich. Also machen wir weiter mit unseren kleinen Farm. Nächsten Samstag holen wir unsere drei neuen Mitbewohner…

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