Kategorie: Lämmer

Herbstanfang

Herbstanfang

Kurze Regenpause

Es ist zwar erst der 30. August und damit noch zwei Tage hin bis zum meteorologischen Herbstanfang, aber das Wetter stimmt einen schon auf die nächste Jahreszeit ein. Die Temperaturen ändern sich von der Nacht zum Tag kaum und liegen bei 13 Grad. Die meiste Zeit ist es dunkel und wolkenverhangen mit heftigen Regengüssen. Die Wärme des Sommers war bereits durch die sehr kalten, da klaren Nächte mit fünf bzw. sechs Grad aus dem Haus entschwunden. Noch reichen die elektrisch betriebenen Radiatoren, um es an einigen Stellen ausreichend warm zu bekommen. Und noch reicht dafür die Kapazität der Batterie, die über viele Wochen einen Ladezustand von 100 Prozent angezeigt hat. Jetzt geht es wieder los mit den Überlegungen, welcher Stromverbrauch unbedingt von Nöten ist angesichts unserer Abhängigkeit von der Solaranlage.

Unser Jagdhund – gerade erst eine Maus erwischt und sieht so aus als wäre nichts

Die Ernte fiel trotz der Wühlmaus und den zahlreichen Regentagen am Ende überraschend gut aus. Die Kartoffelsäcke und -kisten sind gefüllt. Allerdings hat der Drahtwurm kaum eine Knolle unversehrt gelassen, so dass die Lagerfähigkeit unserer schmackhaften Kartoffeln leider eingeschränkt ist. Erbsen und Bohnen entschieden sich angesichts des kühlen und nassen Sommers erst spät reichlich Früchte zu tragen und die eine Kühltruhe ist gut gefüllt. Dabei steht heute der Abschied von weiteren vier Schafen (zwei Lämmer und zwei Böcke) an. Der Metzger fährt heute Abend vor und die Schafe sind nach ihrer Rasen-Tour rund ums Haus wieder am Schafstall angekommen. Der Abschied fällt uns wie üblich schwer. Patrick und Buddy hatten noch einmal ein schöne Zeit und haben voraussichtlich ihre Aufgabe zum zweiten Mal erfüllt. Wir haben uns vorgenommen, dass es das jetzt erst einmal mit der Nachzucht gewesen sein soll. D.h. einmal noch Lämmer, dann bleibt es bei der kleinen Schafherde. Wir werden uns nach der kurzen Trauerphase über Lammhackfleisch und Lammbraten vor allem im Winter freuen. Jackson bekommt seine Schafsfleisch-Ernährung ausgezeichnet, und es scheint ihm auch besonders gut zu schmecken. Auf diese Weise ist immerhin alles gut genutzt.

Der Herbst bringt auch sonst Veränderungen mit sich. Ich werde für drei Monate ein Praktium in der psychosomatischen Klinik in Freyung absolvieren. Das ist im Rahmen meines Psychologie-Studiums empfohlen und es gibt mir eine gute Möglichkeit tiefer in die Materie einzutauchen, die mich die letzten anderthalb Jahre begleitet hat. Dann steht am Ende noch die Bachelor-Arbeit aus, um auch dieses Kapitel abzuschließen. Mal sehen, was sich bis dahin beim BR so getan hat…

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Nachwuchs im Schafstall

Nachwuchs im Schafstall

So, jetzt sind alle Lämmer da und alle wohlauf 🙂  Diese Woche Donnerstag wurden nochmal Zwillinge geboren. Sie sind recht klein geraten und werde noch ein paar Tage brauchen, um Kraft zu tanken.  Nochmal Zwillinge

 

Spielzeug für die Lämmer

Neues Spielzeug für die Lämmerbande.

 

 

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Frühling 2016

Frühling 2016

3. April 2016 – es ist unser zweiter Frühling in der Berger-Au. Der Schnee hat sich endgültig zurückgezogen. An einigen Stellen ist schon etwas grün auf den gelb-braunen Wiesenflächen zu entdecken.

Blick vom Haus entlang der Straße
Blick vom Haus entlang der Straße

Geben wir den Halmen noch etwas Zeit, ehe die kleinen Mäuler der Schafe die grünen Stengel abzwicken werden, um nach diversen Prozessen in ihren Mägen daraus Energie zu ziehen. Unsere fünf Lämmer, die schon gar nicht mehr so klein sind (Ostern ist ja auch schon vorbei) ahmen die älteren Tiere fleißig nach und mampfen morgens, mittags und abends fleißig mit Heu aus den Raufen im Stall. Ich hätte nicht gedacht, dass Schafe mit solcher Begeisterung altes Heu fressen und dass man trotz dieses kargen Mahls überleben kann; und dass diese Nahrung sogar ausreicht fünf Lämmer im Schafsbauch heranwachsen zu lassen. Das jedenfalls war kein Problem. Wir haben unsere fünf Schafe gut über den Winter gebracht. Und die Lämmer gedeihen ebenfalls.

In de Scheune lagert noch ausreichend Heu, so dass am Ende der ersten Saison festzuhalten ist, dass fünf Schafe für die Größe unserer Feuchtwiesen kein Problem darstellt. Wieder etwas gelernt – wie wir fast jeden Tag etwas dazu lernen dürfen. Das liegt durchaus auch daran, dass wir von all den Dingen, die wir jetzt hier versuchen, zu Beginn keine Ahnung hatten. Dazu gehört es auch, in Bezug auf viele kleinere oder größere Aufregungen abzuwarten und sich in Geduld zu üben.

Es ist fast ein Jahr, dass unsere kleine Hühner-Schar bei uns lebt. Angesichts unseres draufgängerischen Hahns (Arnie) hat sich das ein oder andere Huhn schon seinen Fuß verknacks, wenn der schwere Hahn sich auf es setzte, um es zu begatten. War die Sorge zu Beginn groß, so merkten wir bald, dass sich die Verstauchung von selbst wieder einrenkt.

Die eine Hälfte auf dem Weg in den Wald
Die eine Hälfte auf dem Weg in den Wald

Die Hühner haben sich wieder erholt. Das gilt auch für die Mauser, die uns zuerst in große Verunsicherung stürzte. Allein ein Huhn humpelt mittlerweile anhaltend. Da scheint auch unsere (immer noch nicht sehr ausgeprägte) Geduld nichts zu helfen. Aber solange es ab und zu an den Ausflügen unserer Hühner-Schar teilnimmt und begeistert frisst, soll uns das nicht weiter stören. Die Umzäunung ist weg, und so wandert der Hahn mit seinen Hennen über das ganze Grundstück und sucht auch mal im angrenzenden Wald nach Nahrung oder Schatten.

Arnie hält Wache
Arnie hält Wache

Bisher hat sich der Fuchs zurückgehalten – vielleicht schreckt auch ihn die stattliche Erscheinung von Arnie oder der Hunger war noch nicht groß genug…

Es ist zwar schon der zweite Frühling und so kommt uns der Frosch-Zaun mit der wechselnden Mannschaft, die die Eimer entlang des grünen Stoffs kontrolliert und gegebenenfalls die Frösche sicher über die Straße bringt, vertraut vor, aber für Vergleich zwischen den Jahren ist es noch zu früh.

Es braucht Zeit, und wieder ist Geduld gefragt. Letztes Jahr hat das Anpflanzen des Salats überraschend gut funktioniert. Dieses Mal will sich aus den Samen keine Pflanze entwickeln – zuminderst bis jetzt noch nicht (und wir haben es ja nicht so mit der Geduld).

Blick ins Gewächshaus April 2016
Blick ins Gewächshaus April 2016

Alles wiederholt sich einmal im Jahr. Das heißt aber auch, dass ich es nicht einfach so schnell wieder versuchen kann. Ich muss warten. Wenn ich das hochrechne, dann habe ich mit meinen 44 Jahren vielleicht 25 Mal die Gelegenheit das zu beobachten, ehe ich das bis dahin wahrscheinliche Rentenalter erreiche. Das klingt nach viel und ist es doch nicht. Unser Ahornbaum wird die Brücke, die das Landratsamt den Empfehlungen aus Brüssel entsprechend mit reichlich Leitplanken versehen hat, noch nicht in dem Maße verdecken, wie wir uns das ausgemalt haben.

Noch hat unser Ahorn kein Blatt
Noch hat unser Ahorn kein Blatt

Vielleicht hat sich der Umfang verdoppelt, aber seine Lebensspanne ist auf einen viel größeren Zeitraum ausgelegt. Etliche Dinge, die wir begonnen haben, werden ohne uns ihre Entwicklung fortsetzen. Wir sind nun einmal nicht das Maß aller Dinge – und das ist okay.

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Lebensdauer

Lebensdauer

Es ist nachts noch immer sehr kalt bei uns in der Berger-Au. Während in St. Oswald und Altschönau der Schnee weitgehend den Rückzug angetreten hat, sind bei uns große Teile der Wiese noch weiß. Die Kleine Ohe transportiert nicht nur Schmelzwasser von den Berghängen unterhalb des Lusen sondern bringt auch ordentlich Kälte mit.

wer genau hinsieht, kann außerdem ein paar grüne Spitzen erkennen
Gelbe Winterlinge – wer genau hinsieht, kann außerdem ein paar grüne Spitzen erkennen

Erst jetzt sind im Frühlingsgarten und im künftigen Gemüsebeet vor dem Haus kleine grüne Spitzen zu erkennen. Die Winterlinge trotzen auch sieben Grad minus, die eine wolkenlose Nacht mit sich bringt und alles wieder mit Rauhreif überzieht, so dass während unserer Morgenspaziergänge mit Hanabi der Schnee unter unseren Schuhen knirscht.

...und strahlend blauer Morgenhimmel
…und strahlend blauer Morgenhimmel

Am 5. April wird unsere canine Begleiterin, die mir in ihrer Jugend durch die Alpen von Gipfel zu Gipfel gefolgt ist (notfalls im Rucksack;-), die mit uns nach Japan geflogen ist und dort all unsere Reisen mit dem kleinen Auto geduldig durch das Land der aufgehenden Sonne mitgemacht hat, ehe sie anstandslos den langen Flug überstanden und ein langweiliges Leben in Unterschleißheim angetreten hat, um ihrem Namen entsprechend in den Bayerischen Wald in ein Haus mit viel Wiese drum herum überzusiedeln – am 5. April wird Hanabi „von der Buddelwiese“, so ihr tatsächlicher Züchtername, 14 Jahre alt und macht ihrem Namen noch alle Ehre. In den letzten Monaten wurde es mit der Orientierung schwieriger, ein Ohr scheint taub geworden zu sein und das eine Auge immer trüber zu werden.  Wenn man das von einem Hund sagen kann, dann würde ich behaupten, sie hat ein erfülltes und schon jetzt langes Leben gehabt und kann ihre hoffentlich vielen weiteren Jahre auf unserer kleinen Farm genießen.

 

Ein kurzes Leben

Zum Leben gehört aber das Sterben, das zu sehr unterschiedlichen Zeiten Mensch wie Tier ereilen kann. Zurück vom Joggen schien es mir, als ob eines unserer Schafe tatsächlich lammt. Ausgerechnet das im Vergleich zu den anderen schlanke, unerfahrene Schaf versuchte ein Lamm auf die Welt zu bringen und schaffte es erst zu spät, das kleine Bocklamm aus dem Geburtskanal in die Freiheit zu entlassen. Das fertige Schaf in Kleinformat mit gelocktem Fell, Klauen, Ohren, Schwanz, alles dran, war schon erstickt.  Dem ersten der hoffentlich noch zahlreichen Lämmer war nur ein Leben von wenigen Sekunden vergönnt.

Immerhin, zu unserer Erleichterung, hat das verhinderte Mutterschaf alles gut überstanden. Schon Minuten nach den Anstrengungen ging es wieder zusammen mit den anderen den gewohnten Dingen nach, als wäre nichts gewesen.

Nummer 1 hatte nur wenige Sekunden zu leben

Wir haben uns entschieden, sowenig wie möglich in das Leben der Schafe einzugreifen und es damit der Natur zu überlassen, ob ein Lamm es schafft und dann vom Mutterschaf angenommen wird oder nicht. Aber all das fällt nicht leicht. Nummer 1 liegt jetzt im Wald und dient in der für die Raubtiere der Wildnis schwierigen Zeit des ausgehenden Winters als Überlebenshilfe.

Ruhe in Frieden kleiner Elb-Nachkomme
Ruhe in Frieden kleiner Elb-Nachkomme

 

Nachtrag 29. Februar:

Nummer 1 hatte es nicht geschafft. Aber wenige Tage später wurde ein weiteres Lamm geboren. Wieder ein kleiner Bock und quietschlebendig. Die Schafsmutter kümmert sich hervorragend.

Lamm Nummer 2 seitlich Lamm Nummer 2

Es tut gut zu erleben, dass dieses Mal alles geklappt hat.

 

Nachtrag 3. März:

Es wurde noch zwei Mal Zwillingslämmer geboren und so turnen mittlerweile fünf Lämmer durch unseren Schafstall  :-))  Der reinste Kindergarten. Bildmaterial wird demnächst nachgeliefert.

 

 

 

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