Monat: Juli 2016

Ernte im Juli

Ernte im Juli

verrottete Kartoffelpflanzen
verrottete Kartoffelpflanzen

Zuerst waren wir entsetzt und hatten die Wühlmaus im Verdacht. Denn unsere Kartoffelpflanzen begannen sich gelb zu verfärben. Nachdem wir unter den sich auflösenden Stengeln angefangen hatten zu ernten, war klar, dass wir die Wühlmaus zu unrecht verdächtigt hatten. (Was übrigens nicht für unseren Salat und unseren Kohl gilt). Die Kartoffelkäfer, die wir vom Grün abgepflückt und ins Jenseits befördert haben, waren wohl auch noch nicht die Auslöser (zum Glück – im nächsten Jahr wird auf jeden Fall der Standort gewechselt).

Gemüsegarten nach erster Kartoffelernte
Gemüsegarten nach erster Kartoffelernte

Die Kartoffeln gehörten wie von uns gewünscht einfach zur Kategorie der Frühkartoffeln. Und die erste Ernte ausgebreitet auf der blauen Plane zum Trocknen stimmt uns hoffungsvoll. Die Heukartoffeln im letzten Jahr füllten gerade eine kleine Schüssel. In diesem Jahr ist mit der ersten Ernte eine Kartoffelkiste gut gefüllt.

Das war am letzten Sonntag. Seitdem regnet es und so verrotten die Pflanzen im Gemüsegarten, während die gelb-grünen auf dem Kartoffelacker beim Gastank auf diese Weise hoffentlich noch etwas Stärke in den Knollen in der Erde anreichern.

Morgen soll die Sonne endlich wieder länger scheinen, so dass auch die Küken aus dem Stall in den Laufstall bzw. angesichts ihrer Größe ins Freie wechseln können.

Mal sehen, was die Großen und vor allem Arnie dazu sagen wird. Auf unserem selbst aufgeschütteten Aufgang zum Stall hat sich übrigens selbst eine Kartoffel angepflanzt und grünt noch friedlich vor sich hin.

Auffahrt mit Kartoffelpflanze und Küken im Laufstall
Auffahrt mit Kartoffelpflanze und Küken im Laufstall

 

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Ein Tagwerk

Ein Tagwerk

Nimmt man die Beschreibung des altertümlichen Begriffs Tagwerk, dann umfasst unser Grundstück wohl drei Tagwerke – wenn das Wetter mitspielt. Angesichts der Wettervorhersage: viel Sonne am Freitag und kaum Regen über das Wochenende haben wir beschlossen, die Wiesen zu mähen, die noch nicht von unseren Schafen „bearbeitet“ wurden. So sah es noch aus beim Morgenspaziergang gegen 6 Uhr aus.

Dann haben wir den Kreiselmäher an unseren Traktor angebracht, was uns durchaus Zeit gekostet hat.

Kreiselmäher vor der Inbetrieb-Nahme
Kreiselmäher vor der Inbetrieb-Nahme

Denn das richtige Heranfahren an die Aufhängung und dann die Anbringung der entsprechenden Kabel und Metallteile ist nicht ganz einfach, wenn man es so selten macht. Nach einer Stunde konnte es aber losgehen mit dem Mähen. Die Wiese vor dem Haus war als erstes dran. Hier hatte noch kein Schaf kosten dürfen, aber unsere Erfahrung aus dem letzten Winter besagte, dass die lebendigen Rasenmäher die Mischung der Wiese vor dem Haus am liebsten mochten. Mal sehen ob das dieses Jahr wieder so sein wird. Das war mein Part in Sachen Auf-dem-Traktor-sitzen-und-Kreiselmäherbahnen-ziehen. Eine durchaus vergnügliche Aufgabe, die wie noch mehr genossen hätten, wenn wir uns an die anstrengenden Teilschritte danach erinnert hätten;-)

Silke beim Mähen der hinteren Wiesen
Silke beim Mähen der hinteren Wiesen

Silke mähte dann die hinteren Wiesen. Auch hier waren die Schafe noch nicht am Werk. Waren wir letztes Jahr bei unserer Premiere durchaus zurückhaltend, was den Gebrauch des Traktors und des Mähwerks angeht, so sah das dieses Jahr wesentlich souveräner aus. Und – wen wundert’s – unsere Feuchtwiese überlebt durchaus die Behandlung mit unserem kleinen, landwirtschaftlichen Gespann.

Währenddessen oblag es mir für das leibliche Wohl am Mittag zu sorgen. Fleisch, Kartoffeln, Spiegelei und ein paar Erbsen aus dem Garten standen auf dem Speiseplan eingenommen auf der Wiese ganz in der Nähe unseres Hühnernachwuchs.

Dann ging es weiter.

Auf gehts zur 2. Runde
Auf gehts zur 2. Runde

Und die anstehenden Aufgaben waren weit weniger gemütlich als die maschinelle Arbeit des Mähens. Von jetzt an ist Handarbeit gefragt.

Die gemähte Wiese vor dem Haus nach dem ersten Teil der Arbeit
Die gemähte Wiese vor dem Haus nach dem ersten Teil der Arbeit

Das Heu muss mit dem Rechen zu Reihen zusammengeschoben werden. Das hat durchaus etwas kontemplatives, wenn man den richtigen Rhythmus findet, aber führt angesichts der ungewohnten Betätigung unweigerlich zu Blasen.

Unsere Nachbarn nutzen die Kraft der Maschinen 2
Unsere Nachbarn nutzen die Kraft der Maschinen 2

Da ging der Blick durchaus neidisch zur Nachbarwiese jenseits der kleinen Ohe, wo der Pachtbauer mit dem nötigen Equipment ruckzuck die Heuballen zusammen und abtransportiert hatte. Immerhin schien die Sonne nicht mehr ganz so stark und die Luft war angenehm frisch.

Das Heu der Wiese vor dem Haus in Reihen zu rechen hat vielleicht zwei Stunden gedauert und wir waren guten Mutes, dass wir die Ernte rechtzeitig in den Stall bringen würden, nachdem sich die ein oder andere Wolke bereits am Himmel gezeigt hatte. Die Wettervorhersage erzählte etwas von Regen in der Nacht (und sollte recht behalten).

Aber wieder hatten wir unterschätzt, was als Aufgabe noch folgen wird. Denn die letzten Stunden des Tages waren ganz dem Aufladen auf den Heuwagen gewidmet.

Eine durchaus schweißtreibende Arbeit, die vielleicht in der nächsten Saison besser von einer kleinen Maschine verrichtet werden sollte.

Um nicht allzu oft fahren zu müssen, besteht ein Teil der Aufgabe darin, im Heuwagen die Ladung platt zu treten, damit so viel wie möglich transportiert werden kann.

...und was gegen den Heuschnupfen tun
…und was gegen den Heuschnupfen tun

Angesichts meines Heuschnupfens, dem ich vergeblich versucht habe mit einer Atemschutzmaske zu begegnen, hat diese Aufgabe dankenswerterweise Silke übernommen. Doch auch dann reicht die Kapazität gerade für ein Fünftel des Heus, ehe wir zum Schafstall fahren müssen, um dort das Heu in die obere Luke hinein zu hieven, auf dem Bretterverschlag im Zwischenboden zu verteilen und mit dem leeren Anhänger wieder zur Wiese zurückzukehren.

Am Ende haben wir nur ein Drittel der Wiese vor dem Haus geschafft und müssen heute weiterarbeiten. Unser Tagwerk war gegen 20 Uhr vollbracht oder besser zu mehr reichten die Kräfte nicht aus.

Nur ein Teil des Heus konnten wir am Abend noch einholen
Nur ein Teil des Heus konnten wir am Abend noch einholen

In der Nacht hat es tatsächlich geregnet. Das heißt, wieder einmal warten. Denn einigermaßen trocken sollte das Heu schon sein für unsere lebendigen Rasenmäher, die im Winter auf den Ertrag unserer Tagewerke angewiesen sind.

 

 

 

 

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